Blätter für deutsche und internationale Politik 67 (2022), 7

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 67 (2022), 7

Erschienen
Berlin 2022: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo € 93,60; ermäßigt € 74,40; Auslandszuschläge auf Anfrage; Einzelheft € 11,00 (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Anne Britt Arps

Liebe Leser:innen,

Die Juli-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 29. Juni 2022.

Darin beleuchtet David Wallace-Wells die Ursachen der durch den Ukraine-Krieg dramatisch verschärften globalen Hungerkrise. Dirk Messner fragt, wie eine Zeitenwende auch in der globalen Klimapolitik gelingen kann – und wie Europa dafür umdenken muss. Claus Leggewie und Herfried Münkler diskutieren, ob der Westen gegenüber Putin auf einen Regime Change setzen sollte. Hans-Jürgen Urban sieht die deutsche Debatte über den Ukraine-Krieg in einer moralischen Empörungsspirale. Klaus Naumann fordert angesichts der russischen Aggression, Abwehrbereitschaft neu zu definieren. Und Kristin Helberg plädiert im festgefahrenen Syrienkonflikt für eine humanitäre Hilfe, die die Not der Menschen lindert, ohne das Assad-Regime zu stärken.

Weitere Themen im Juli: Die unsichtbare Mauer: Der Ukraine-Krieg und die Spaltung Europas, Macrons Schwäche, Mélenchons Dominanz, Türkei vs. Nato: Die erpresste »Wertegemeinschaft«, China vs. USA: Das Ringen um den Indopazifik, Kolumbien: Die linksgrüne Zeitenwende, Reibach mit Rabatt: Öl-Multis außer Kontrolle, Gegen die FDP-Bremser: Energiewende jetzt!, Die Macht des Ressentiments u.v.m.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE

Die unsichtbare Mauer: Der Ukraine-Krieg und die Spaltung Europas
von Albrecht von Lucke
S. 5

Macrons Schwäche, Mélenchons Dominanz von Steffen Vogel
S. 9

Türkei vs. Nato: Die erpresste »Wertegemeinschaft« von Andreas Zumach
S. 13

China vs. USA: Das Ringen um den Indopazifik von Siegfried Knittel
S. 17

Kolumbien: Die linksgrüne Zeitenwende von Anne Britt Arps
S. 21

Wie die Fliege im Netz: Europa und die russische Atomindustrie von Dagmar Röhrlich
S. 25

Reibach mit Rabatt: Öl-Multis außer Kontrolle von Rudolf Hickel
S. 29

Gegen die FDP-Bremser: Energiewende jetzt! von Heike Holdinghausen
S. 33

AfD vs. Zivilgesellschaft: Angriff auf die Gemeinnützigkeit von Ann-Kathrin Seidel
S. 37

DEBATTE

Eine Lanze für Militärinterventionen: Das Beispiel Mali von Thomas Greven
S. 41

AUFGESPIESST

Friedhofswärter Höcke von Jan Kursko
S. 69

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

David Wallace-Wells: Globaler Hunger: Der Preis des Krieges
S. 49–58
Die russische Invasion der Ukraine hat den Hunger auf der Welt deutlich verschärft. Doch bereits zuvor ließen Corona-Pandemie und Klimawandel die Lebensmittelpreise ansteigen. Diese Entwicklung ist womöglich erst der Anfang eines globalen Trends, warnt der Historiker David Wallace- Wells. Es handelt sich nicht um ein Versagen der landwirtschaftlichen Produktion, sondern um eines der globalen Lebensmittelmärkte.

Dirk Messner: Taumelnde Weltordnung. Die Zeitenwende und die globale Klimapolitik
S. 59–68
Die Weltordnung ist ins Taumeln geraten, das zeigt der Ukraine-Krieg wie unter einem Brennglas. Doch die viel beschworene Zeitenwende darf sich nicht auf die Sicherheitspolitik beschränken, sondern muss die vielfältigen globalen Interdependenzkrisen in den Blick nehmen, allen voran den Klimawandel, so der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner. Nur wenn wir unseren eurozentrischen Blick hinterfragen und mehr Kooperation wagen, kann der Aufbruch aus der Weltordnungskrise gelingen.

Michael R. Krätke: Russlands Krieg, Chinas Dilemma
S. 71–78
Oft heißt es, China stehe im Ukraine-Krieg auf der Seite Russlands. Doch das ist eine drastische Fehleinschätzung, so der Politikwissenschaftler Michael R. Krätke. Vielmehr befindet sich die Volksrepublik in einem strategischen Dilemma: Sie will den russischen Partner nicht fallen lassen, doch dessen Aggression widerspricht grundlegenden chinesischen Interessen. So wächst mit zunehmender Kriegsdauer auch in Peking das Missfallen über den russischen Angriffskrieg.

Hans-Jürgen Urban: Zeitenwende wohin? Die moralische Empörungsspirale als Sackgasse
S. 79–88
Seit dem russischen Angriffskrieg bestimmt hierzulande ein neues Paradigma die öffentliche Debatte: die von Olaf Scholz ausgerufene „Zeitenwende“. Es zielt auf eine rigorose Abrechnung mit wesentlichen Teilen deutscher Geschichte und Politik, kritisiert Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied der IG Metall und „Blätter“-Mitherausgeber. Dabei treibe ein fatales Zusammenspiel aus Moralisierung, Militarisierung und Boulevardisierung die gesellschaftliche Stimmung in eine Empörungsspirale und verunmögliche rationale Lösungsansätze.

Klaus Naumann: Bellizismus oder Selbstbehauptung: Was heißt heute abwehrbereit?
S. 89–94
Seit Jahren verschwindet die Bundeswehr immer weiter aus der öffentlichen Wahrnehmung. Dennoch sieht sich mit einem Bellizismus-Vorwurf konfrontiert, wer aufgrund des Ukraine-Kriegs die Streitkräfte aufrüsten will. Der Historiker und „Blätter“-Mitherausgeber Klaus Naumann fordert: Abwehrbereitschaft muss heute neu definiert werden.

Claus Leggewie: Regime Change gegen Putin? Was denn sonst!
S. 95–100
Ein dauerhafter Frieden zwischen Russland und der Ukraine ist mit Wladimir Putin kaum denkbar. Der Westen sollte daher für einen Regime Change in Russland eintreten, so der Politikwissenschaftler und „Blätter“-Mitherausgeber Claus Leggewie – ohne eine atomare Eskalation zu riskieren.

Herfried Münkler: Regime Change gegen Putin? Dringend davon abzuraten!
S. 101–106
Mit dem Projekt eines Regimewechsels in Moskau würde der Westen ein unkontrollierbares Risiko eingehen, warnt der Politologe Herfried Münkler. Ein solcher muss scheitern, solange sich die Haltung der russischen Bevölkerung gegenüber dem Rentierstaat nicht fundamental verändert.

Kristin Helberg: Syrien helfen – den Menschen, nicht dem Regime!
S. 107–112
Ein politischer Wandel in Syrien scheint vorerst undenkbar. Dennoch darf der Westen die Zivilbevölkerung nicht im Stich lassen, so die Journalistin Kristin Helberg. Dafür sollten EU und USA vorübergehend die Vierteilung des Landes akzeptieren und auf regionale Verbesserungen setzen.

Joseph Vogl: Die Macht des Ressentiments. Wie die Finanzindustrie den autoritären Liberalismus stärkt
S. 113–120
Ressentiments ziehen sich durch alle sozialen Schichten, wie der Aufstieg des Rechtspopulismus zeigt, der auch von Teilen des bürgerlichen Milieus unterstützt wird. Der Aufstieg der zugrundeliegenden Abneigungsstrukturen ist eng mit dem Kapitalismus verbunden, so der Philosoph Joseph Vogl – und diese Verbindung besitzt eine lange Tradition.

BUCH DES MONATS

Ein radikaler Freiheitsgedanke von Jens Balzer
S. 121

EXTRAS

Dokumente
S. 124

Chronik des Monats Mai 2022
S. 125

Zurückgeblättert
S. 128

Impressum und Autoren
S. 128

Weitere Hefte ⇓
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Thema
Weitere Informationen
Sprache
Bestandsnachweise 0006-4416