Blätter für deutsche und internationale Politik 66 (2021), 10

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 66 (2021), 10

Erschienen
Berlin 2021: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Anne Britt Arps

Liebe Leserinnen und Leser,

Die September-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 29. September 2021.

In der Oktoberausgabe entwerfen die Soziologen Frank Adloff und Sighard Neckel eine Agenda für die neue Bundesregierung im Klimajahrzehnt. Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler sieht eine Weltordnung ohne Hüter heraufziehen. Der Politikwissenschaftler Michael T. Klare prognostiziert China eine Zukunft als Klimaopfer statt als Kriegsmacht. Die Journalistin Katja Maurer bilanziert das Scheitern des humanitären Interventionismus in Haiti. Und die Literaturwissenschaftlerin Susanna Böhme-Kuby wirft ein Schlaglicht auf Italien unter »Super Mario« Draghi.

Weitere Themen im Oktober: Schwarz-grünes Versagen: Die Wiedererweckung der SPD, Die vergessenen Kinder: Schutzlos in die vierte Welle, Erwerbsarmut schafft Kinderarmut, Die Rente als Kampffeld, Klimaneutral wohnen – zu welchem Preis?, Norwegen: Vom Öl-Staat zum Klimavorbild?, Polen: Ausnahmezustand der Demokratie, Texas oder der Sieg der radikalen Rechten, Männerrechte oder rechte Männer?, Das Comeback des Privilegs, Dekolonisieren heißt differenzieren u.v.m.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Frank Adloff und Sighard Neckel: Wettlauf gegen die Zeit. Agenda für eine neue Regierung im Klimajahrzehnt, S. 55-62

Die kommende Bundesregierung muss nicht nur die soziale, sondern vor allem auch die ökologische Frage in Angriff nehmen, fordern die Soziologen Frank Adloff und Sighard Neckel. Statt dabei aber verschiedene soziale Milieus gegeneinander auszuspielen, muss sie Institutionen und Infrastrukturen wieder in die öffentliche Hand zurückführen. Nur so können wir gemeinsam die vor uns liegenden Herausforderungen bewältigen.

Herfried Münkler: Eine Weltordnung ohne Hüter: Afghanistan als globale Zäsur, S. 63-76

Der Rückzug der US-amerikanischen Truppen aus Afghanistan markiert nicht nur ein großes Scheitern des Westens, sondern auch eine Zäsur der politischen Weltordnung, analysiert der Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Nach der gefährlichen Überdehnung des Westens werde das internationale System fortan ohne Hüter auskommen müssen und stattdessen von mehreren Akteuren dominiert.

Michael T. Klare: China anno 2049: Klimaopfer statt Kriegsmacht, S. 77-83

Die Volksrepublik China gilt vielen als Hegemon einer künftigen Weltordnung. Eine solche Prognose blendet jedoch die globale Klimakrise und deren dramatische Folgen insbesondere für die chinesische Gesellschaft aus, so der Politikwissenschaftler Michael T. Klare. Denn in den kommenden Jahrzehnten werde Peking viel zu sehr damit beschäftigt sein, eine brennende, überflutete und aufgewühlte Klimawandelwelt zu bändigen, um einen Krieg mit den USA oder einem ihrer Verbündeten vom Zaun zu brechen.

Katja Maurer: Exempel Haiti: Das Scheitern des humanitären Interventionismus, S. 84-90

Haiti ist das erste Land Lateinamerikas, das sich von den kolonialen Zwängen befreite und Unabhängigkeit erlangte. Doch von Autonomie ist der Inselstaat derzeit weit entfernt, resümiert Katja Maurer von „medico international“. Verantwortlich dafür seien die humanitären Interventionen der vergangenen Jahrzehnte, die Haiti in einen Zustand politischer und ökonomischer Abhängigkeit führten.

Susanna Böhme-Kuby: Super Marios großer Plan oder: Wohin treibt Italien?, S. 91-97

Der Geldregen des Corona-Wiederaufbaufonds der EU soll Italien für den Klimawandel rüsten und zugleich die gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme des Landes lösen. Doch dieses Vorhaben kann nur im Desaster münden, befürchtet die Literaturwissenschaftlerin Susanna Böhme-Kuby. Denn Premierminister „Super Mario“ Draghi werde weiter an einer neoliberalen Agenda festhalten, statt staatliche Eingriffe und überfällige strukturelle Reformen durchzusetzen.

Thomas Gesterkamp: Männerrechte oder rechte Männer? Wie die Maskulinisten um Einfluss kämpfen, S. 98-104

Die Gleichstellung der Geschlechter hat in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Radikale Männerrechtler verstehen diese Errungenschaften jedoch als Angriff auf ihr patriarchales Weltbild, so der Journalist Thomas Gesterkamp. In ihrem politischen Kampf bedrohen sie nicht nur zunehmend gezielt einzelne Frauen, sondern zeigen sich in ihrem Streben nach Einfluss bis ins extrem rechte Milieu anschlussfähig.

Markus Rieger-Ladich: Identitätsdebatte oder: Das Comeback des Privilegs, S. 105-112

Identitätspolitische Debatten haben dazu beigetragen, dass wir uns der eigenen Privilegien bewusst werden. Allerdings reicht es nicht aus, diese Privilegien zu moralisieren und zu skandalisieren, mahnt der Erziehungswissenschaftler Markus Rieger-Ladich. Strukturelle Diskriminierung könnten wir vielmehr nur bekämpfen, indem wir identitätspolitische Anliegen um universalistische Perspektiven ergänzen. Dies verhindere auch, dass Betroffene auf ihre Opferrolle reduziert werden.

Andreas Eckl und Matthias Häussler: Dekolonisieren heißt differenzieren. Die komplexe Vernichtungsgeschichte der OvaHerero und Nama, S. 113-120

Dass die Bundesrepublik für ihre kolonialen Verbrechen Verantwortung übernimmt, ist längst überfällig. Allerdings neigen sowohl die Forschung als auch die Medien noch immer dazu, Afrikanerinnen und Afrikanern Subjekthaftigkeit und Handlungsmächtigkeit abzusprechen, kritisieren die Genozidfroscher Andreas Eckl und Matthias Häussler. Diese eurozentristische Sichtweise mündet letztlich in Vereinfachungen, die sogar die koloniale Geschichtsschreibung unterbieten.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE

Schwarz-grünes Versagen: Die Wiedererweckung der SPD von Albrecht von Lucke, S. 5

Die vergessenen Kinder: Schutzlos in die vierte Welle von Annett Mängel, S. 9

Erwerbsarmut schafft Kinderarmut von Carolin Butterwegge und Christoph Butterwegge, S. 13

Der Babyboomerbauch oder: Die Rente als Kampffeld von Stefan Schulz, S. 17

Vor der Bewährungsprobe: Das neue Lieferkettengesetz von Miriam Saage-Maaß, S. 21

Von Tbc bis Corona: Afrika, das ewige Pandemie-Opfer von Marc Engelhardt, S. 25

Norwegen: Vom Öl-Staat zum Klimavorbild? von Reinhard Wolff, S. 29

Polen: Ausnahmezustand der Demokratie von Jan Opielka, S. 33

Spanien: Die offenen Wunden des ETA-Konflikts von Julia Macher, S. 37

Nicaragua: Die Schrecken der Ortega-Tyrannei von Gerhard Drekonja-Kornat, S. 41

DEBATTE

Klimaneutral wohnen – zu welchem Preis? von Alexander Burkhardt, S. 45

KOLUMNE

Texas oder der Sieg der radikalen Rechten von Rebecca Solnit, S. 49

AUFGESPIESST

Hängt die Satire! von Jan Kursko, S. 52

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Wettlauf gegen die Zeit. Agenda für eine neue Regierung im Klimajahrzehnt von Frank Adloff und Sighard Neckel, S. 55

Eine Weltordnung ohne Hüter: Afghanistan als globale Zäsur von Herfried Münkler, S. 63

China anno 2049: Klimaopfer statt Kriegsmacht von Michael T. Klare, S. 77

Exempel Haiti: Das Scheitern des humanitären Interventionismus von Katja Maurer, S. 84

Super Marios großer Plan oder: Wohin treibt Italien? Von Susanna Böhme-Kuby, S. 91

Männerrechte oder rechte Männer? Wie die Maskulinisten um Einfluss kämpfen von Thomas Gesterkamp, S. 98

Identitätsdebatte oder: Das Comeback des Privilegs von Markus Rieger-Ladich, S. 105

Dekolonisieren heißt differenzieren. Die komplexe Vernichtungsgeschichte der OvaHerero und Nama von Andreas Eckl und Matthias Häussler, S. 113

BUCH DES MONATS

Stabilität ohne Staat von Thomas Wagner, S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 53

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats August 2021, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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