Blätter für deutsche und internationale Politik 63 (2018), 3

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 63 (2018), 3
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2018: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die März-Ausgabe der "Blätter für deutsche und internationale Politik" erscheint am 1. März 2018.

Darin plädiert Yanis Varoufakis für einen neuen Internationalismus, der die globale Ungleichheit bekämpft. Nina Power beleuchtet das ambivalente Verhältnis von Feminismus und Kapitalismus - und stellt die Klassenfrage. Étienne Balibar will die EU radikal demokratisieren. Und Harald Schumann erläutert, was kritischen Journalismus vom opportunistischen "Rudeljournalismus" unterscheidet.

Weitere Themen im März: GroKo oder: Die doppelte Verzwergung?, Linke Sammlungsbewegung: Falsches Vorbild Mélenchon, Gewerkschaften und die Neue Rechte, Cottbus oder der rechte "Bürgerkrieg", Die Provinzialisierung der Heimat, Der EU-Türkei-Deal als Menetekel, Nahost: Deutsche Waffen an allen Fronten u.v.m.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre "Blätter"-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

_Yanis Varoufakis: In der Schlinge der Globalisierung: Für einen neuen Internationalismus, S. 41–47*
Lange war Globalisierung das große Heilsversprechen. Doch gegenwärtig erstarkt eine Kritik, die den Rückzug hinter nationale Grenzen fordert. Das aber wird die Probleme der Weltwirtschaft nicht lösen, so der griechische Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis. Nur ein neuer Internationalismus kann die Ungleichheit bekämpfen – und so die Nationalisten schwächen.

Rudolf Walther: Wie viel Marx steckt im Marxismus? Zum 200. Geburtstag einer Jahrhundertgestalt, S. 49–57
Zum 200. Geburtstag von Karl Marx am 5. Mai geht die Diskussion über die Aktualität seines gewaltigen Werkes in eine neue Runde. Aus diesem lässt sich jedoch keineswegs eine geschlossene Weltanschauung destillieren, so der Publizist Rudolf Walther. Was von den Marxisten aus Marx' Schriften gemacht wurde, stehe oft im Widerspruch zu dessen Leben und Wirken.

Nina Power: Der verführte Feminismus, S. 59–68
Die feministische Forderung nach einem besseren Zugang von Frauen zur Lohnarbeit ist weitgehend verwirklicht. Doch sind Frauen deswegen heute wirklich emanzipiert? Nein, meint die Philosophin Nina Power: Durch die "Feminisierung" der Arbeit hat sich die Ausbeutung speziell von Frauen sogar noch verschärft. Um befreiend zu wirken, muss sich der Feminismus daher auf seine Wurzeln besinnen – und die Klassenfrage neu stellen.

Thomas Thiemeyer: Die Provinzialisierung der Heimat, S. 69–78
Seit Horst Seehofer zum neuen Bundesheimatminister berufen wurde, ist "Heimat" nicht nur in aller Munde, sondern ein Politikum. Der Kulturwissenschaftler Thomas Thiemeyer zeichnet die wechselhafte Geschichte des Begriffes nach. Sein Plädoyer: Mit Heimat als einem "Moderationsbegriff" lassen sich Ängste vor Veränderungen in der Lebenswelt kontrollieren.

Étienne Balibar: Revolutionieren wir Europa, um es zu bewahren, S. 79–87
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will Europa erneuern, um es so aus seiner Dauerkrise zu befreien. Seine Vorschläge gehen allerdings nicht weit genug, kritisiert der Philosoph Étienne Balibar. Um die EU zu bewahren, muss man sie radikal neu gründen. Dafür komme es darauf an, die wachsende Kluft zwischen Regierenden und Regierten zu überwinden.

Barbara Lochbihler: Der EU-Türkei-Deal als Menetekel. Die Abschaffung des europäischen Asylrechts, S. 89–95
Angela Merkel gilt oft als Verfechterin einer liberalen Flüchtlingspolitik. Dabei setzt die Bundesregierung mit dem EU-Türkei-Deal längst auf Abschottung und die Auslagerung des Flüchtlingsschutzes auf vermeintlich sichere Drittstaaten. Mit der Reform des europäischen Asylsystems droht diese Praxis zur Regel zu werden, warnt die grüne EU-Abgeordnete Barbara Lochbihler. Damit aber werfe die EU ihre humanistischen Grundwerte endgültig über Bord.

Dierk Hirschel: Das Elend der SPD und der Mythos vom ohnmächtigen Nationalstaat, S. 97–102
Lange schon heißt es, nicht zuletzt in der SPD, der nationale Sozialstaat habe ausgedient und könne ob der Globalisierung kaum noch zur wirtschaftlichen Prosperität beitragen. Das aber ist ein Mythos, so der Verdi-Ökonom Dierk Hirschel. Vielmehr haben nationale Regierungen noch immer in allen Bereichen einen großen Spielraum – sie müssen ihn nur nutzen wollen.

Hans-Jürgen Urban: Kampf um die Hegemonie: Gewerkschaften und die Neue Rechte, S. 103–112
Jahrzehntelang waren Gewerkschaften eine Bastion linker Überzeugungen. Doch mit dem Aufkommen der AfD tritt auch in ihnen rechtes Denken offen zutage. Hans-Jürgen Urban, IG-Metall-Vorstand und Mitherausgeber der "Blätter", analysiert den neuen Kampf um die Hegemonie und fordert dagegen eine neue Strategie der Inklusion auf allen Ebenen.

Harald Schumann: Beenden wir das Rattenrennen! Was kritischer Journalismus heute bedeutet, S. 113–120
Die Medien gelten als vierte Gewalt im Staat. Doch dieser demokratische Anspruch entpuppt sich zunehmend als Illusion. Der Journalist Harald Schumann analysiert die Mechanismen, die dem kritischen Journalismus zuwiderlaufen. Sein Plädoyer: Nur wenn die Medienschaffenden miteinander kooperieren, können sie ihrem aufklärerischen Anspruch in Zukunft gerecht werden.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

GroKo oder: Die doppelte Verzwergung?, von Albrecht von Lucke, S. 5

Linke Sammlungsbewegung: Falsches Vorbild Mélenchon, von Steffen Vogel, S. 9

Cottbus oder der rechte "Bürgerkrieg", von Christoph Schulze S. 13

Boni für Verluste: Das Elend der Deutschen Bank, von Wieslaw Jurczenko, S. 17

Nahost: Deutsche Waffen an allen Fronten, von Markus Bickel, S. 21

Putin schafft sich ab, von Anton Himmelspach und Tamina Kutscher, S. 25

Kolumbien: Die Abwahl des Friedens?, von Philipp Wesche, S. 29

DEBATTE

Hebammen in die Kreißsäle!, von Wolfgang Albers, S. 33

KOLUMNE

Syrien: Das Scheitern der USA, von Christopher R. Hill, S. 37

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

In der Schlinge der Globalisierung: Für einen neuen Internationalismus, von Yanis Varoufakis, S. 41

Wie viel Marx steckt im Marxismus? Zum 200. Geburtstag einer Jahrhundertgestalt, von Rudolf Walther, S. 49

Der verführte Feminismus, von Nina Power, S. 59

Die Provinzialisierung der Heimat, von Thomas Thiemeyer, S. 69

Revolutionieren wir Europa, um es zu bewahren, von Étienne Balibar, S. 79

Der EU-Türkei-Deal als Menetekel. Die Abschaffung des europäischen Asylrechts, von Barbara Lochbihler, S. 89

Das Elend der SPD und der Mythos vom ohnmächtigen Nationalstaat, von Dierk Hirschel S. 97

Kampf um die Hegemonie: Gewerkschaften und die Neue Rechte, von Hans-Jürgen Urban, S. 103

Beenden wir das Rattenrennen! Was kritischer Journalismus heute bedeutet, von Harald Schumann, S. 113

BUCH DES MONATS

Die suggestive Kraft der Verschwörungstheorien, von Neelke Wagner, S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst, S. 39

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats Januar 2018, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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