Blätter für deutsche und internationale Politik 67 (2022), 6

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 67 (2022), 6

Erschienen
Berlin 2022: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo € 93,60; ermäßigt € 74,40; Auslandszuschläge auf Anfrage; Einzelheft € 11,00 (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Anne Britt Arps

Liebe Leser:innen,

Die Juni-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 27. Mai 2022.

Darin beschreibt Paul Mason die unheimliche Wiederkehr des Faschismus – und wie wir ihm begegnen können. Jens Kersten fordert angesichts der sich zuspitzenden Klimakatastrophe ein ökologisches Grundgesetz. Tatiana Zhurzhenko entdeckt im ukrainischen Diskurs um Krieg und Widerstand Grundzüge einer erstarkenden Nation. Wolfgang Zellner erklärt, warum wir langfristige Strategien gegenüber Russland brauchen. Nicole Deitelhoff mahnt, nach Russlands Angriff auf die Ukraine nicht alle Grundlagen einer kooperativen Sicherheitsordnung zu verwerfen. Und Bernd Greiner warnt mit Blick auf die Kuba-Krise von 1962 auch heute vor einer Logik der Erpressung.

Weitere Themen im Juni: Kiew, Kiel, Düsseldorf: Der getriebene Kanzler, Putins Netz: Russische Geldwäsche in Londongrad, Ampel-Entlastungspaket: Das Prinzip Gießkanne, 9-Euro-Ticket: In vollen Zügen zur Verkehrswende?, USA: Kulturkampf vor der Kongresswahl, Machtpoker am Bosporus: Erdoğans Trümpfe im Ärmel, Krieg und Abschottung: Das Ende der Globalisierung?, Linkspartei in der Existenzkrise, Der neue Antisemitismusstreit u.v.m.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre „Blätter“-Redaktion

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE

Kiew, Kiel, Düsseldorf: Der getriebene Kanzler von Albrecht von Lucke
S. 5

Putins Netz: Russische Gelwäsche in Londongrad von Michael R. Krätke
S. 9

Ampel-Entlastungspaket: Das Prinzip Gießkanne von Ulrich Schneider
S. 13

9-Euro-Ticket: In vollen Zügen zur Verkehrswende? von Anja Krüger
S. 17

USA: Kulturkampf vor der Kongresswahl von Thomas Greven
S. 21

Machtpoker am Bosporus: Erdoğans Trümpfe im Ärmel von Susanne Güsten
S. 25

EU-Mission in Mosambik: Aus Afghanistan nichts gelernt? Von Peter Meiwald und Johan Viljoen
S. 29

DEBATTEN

„Wir sind das Volk: Die Staatsphobie der Querdenker“ von Josef Früchtl
S. 33

KOLUMNE

Linker Aufbruch in Frankreich? von Thomas Piketty
S. 37

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Paul Mason: Das radikal Böse. Die unheimliche Wiederkehr des Faschismus
S. 41–50
Im Angesicht des Faschismus kann niemand neutral bleiben – das ist eine moralische Lehre, die heute wieder erschreckend aktuell geworden ist. Doch gerade der Marxismus hatte dem radikal Bösen, das Europa von Nazi-deutschland aus mit Grauen überzog, keine widerständige Moral entge-genzusetzen, kritisiert der Publizist Paul Mason. Diesen Fehler müsse die heutige Linke korrigieren. Nur mit einer Theorie des „radikal Bösen“ und einer globalen Moralphilosophie lasse sich der Faschismus besiegen.

Tatiana Zhurzhenko: Die erstarkte Nation. Krieg und Widerstand im ukrainischen Diskurs
S. 51–60
Seit dem 24. Februar leben die Menschen in der Ukraine in einer neuen Wirklichkeit. Wie aber wird der Krieg in der ukrainischen Öffentlichkeit gedeutet? Die Politikwissenschaftlerin Tatiana Zhurzhenko zeichnet den ukrainischen Diskurs um Krieg und Widerstand nach und stellt fest: Die ukrainische Nation könnte stärker, selbstbewusster und geeinter aus dem Krieg hervorgehen, wenn eines Tages die Konturen einer europäischen Nachkriegsordnung für die nächsten Jahrzehnte gezeichnet werden.

Wolfgang Zellner: Krieg bis zur Erschöpfung? Warum wir eine langfristige Strategie gegenüber Russland brauchen
S. 61–68
Der russische Krieg gegen die Ukraine geht in seinen vierten Monat und längst lassen sich Züge eines indirekt geführten Weltkriegs erkennen, ana-lysiert der Friedensforscher Wolfgang Zellner. Doch wie könnte ein Ende oder auch nur eine Unterbrechung dieses Krieges aussehen? Sein Fazit: Wir müssen uns auf eine lang anhaltende, prekäre Phase zwischen heißem Krieg und instabilem Waffenstillstand einstellen. Vor allem aber sollten wir langfristige Strategien im Umgang mit Putins Russland entwickeln.

Nicole Deitelhoff: Zurück auf Null. Putins Krieg und die Europäische Sicherheitsordnung
S. 69–76
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine liegt die europäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur in Trümmern. Doch am Nullpunkt angekommen, muss nicht alles umgeworfen und neu erfunden werden, so die Friedensforscherin Nicole Deitelhoff. Vielmehr gelte es, aus Fehlern zu lernen und eine kooperative Sicherheitsordnung 2.0 vorzubereiten.

Bernd Greiner: Die Logik der Erpressung. Von der Kuba-Krise zum Ukraine-Krieg
S. 77–82
Der Überfall auf die Ukraine gilt als Zeitenwende. Trotzdem zeigen sich mit Blick auf die Kuba-Krise 1962 aufschlussreiche Parallelen, so der Historiker Bernd Greiner: Rhetorische Abrüstung und der Verzicht auf Maximalforderungen sind unverzichtbar, um eine atomare Eskalation zu vermeiden.

Christoph Scherrer: Krieg und Abschottung: Das Ende der Globalisierung?
S. 83–89
Die Corona-Pandemie und der russische Angriff auf die Ukraine haben die wirtschaftliche Globalisierung zuletzt massiv gestört. Für den Politikwissenschaftler Christoph Scherrer steht fest: Die aktuelle Stagnation lässt sich nur im Spannungsfeld von Expansion und Abschottung denken.

Jens Kersten: Die dritte Revolution. Plädoyer für ein ökologisches Grundgesetz
S. 91–102
Angesichts der Klimakatastrophe ist auch im ökologischen Sinne dringend eine Zeitenwende nötig, mahnt der Jurist Jens Kersten. Doch dazu bedarf es nicht weniger als einer Revolution: Geboten ist die ökologische Transformation unserer Verfassungsordnung.

Horst Kahrs und Klaus Lederer: Überzeugung statt Empörung. Perspektiven für eine progressive Linke
S. 103–112
Nach ihren jüngsten Wahlschlappen droht die Linkspartei in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Der Sozialwissenschaftler Horst Kahrs und der Berliner Kultursenator Klaus Lederer sehen dennoch Raum für eine starke Linke – wenn sie Freiheit mit ökologischer Nachhaltigkeit verbindet und die Gleichheit aller Lebensentwürfe gegen autoritäre Tendenzen verteidigt.

Micha Brumlik und Gert Krell: Der neue Antisemitismusstreit. Teil 2: Vom Kampf um den Apartheidsbegriff zum BDS
S. 113–120
Ob Apartheids- oder Antisemitismusvorwürfe – der Streit um die Deutungshoheit im Nahostkonflikt wird scharf geführt. Im zweiten Teil ihres Beitrags analysieren der „Blätter“-Mitherausgeber Micha Brumlik und der Politikwissenschaftler Gert Krell die komplexen Verbindungen der Begriffe zum realen Konfliktgeschehen. Ihr Plädoyer: Wir müssen das Thema Antisemitismus zugleich ernster nehmen und sorgsamer mit ihm umgehen.

BUCH DES MONATS

Die Polizei: Helfer, Gegner, Staatsgewalt von Benjamin Derin und Tobias Singelnstein
S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst
S. 39

Dokumente
S. 124

Chronik des Monats April 2022
S. 125

Zurückgeblättert
S. 128

Impressum und Autoren
S. 128

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