Blätter für deutsche und internationale Politik 66 (2021), 11

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 66 (2021), 11

Erschienen
Berlin 2021: Blätter Verlag
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro (zzgl. Versand)

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
c/o
Blätter-Redaktion Berlin Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Dr. Albert Scharenberg Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Anne Britt Arps

Liebe Leserinnen und Leser,

Die November-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 27. Oktober 2021.

In ihr erläutern der Soziologe Frank Adloff und die Journalistin Tanja Busse, warum die Natur Rechte braucht. Der Historiker Adam Tooze beleuchtet die Chancen und Hindernisse einer transatlantischen Klimapolitik. Der Diplomat Richard Haass identifiziert einen fundamentalen Paradigmenwechsel in der US-Außenpolitik hin zu einem „America first“-Unilateralismus. Der Politikwissenschaftler Markus Linden sieht mit den Querdenkern eine demokratiegefährdende Anti-Corona-Querfront heraufziehen. Und die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach ergründet die Ursachen für die wachsende Erschöpfung der Frauen.

Weitere Themen im November: Ampel auf Grün: Die sozial-ökologisch-liberale Illusion?, »Die Linke« in der Identitätskrise, Die AfD mit und nach Meuthen, Österreich oder ein Abgrund von Demokratieverrat, Brexit-Chaos, Brennpunkt Balkan oder: Schöne neue imperiale Welt, Pandora Papers: Das Sonderrecht der Superreichen, Journalismus unter Beschuss u.v.m.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Frank Adloff und Tanja Busse: Gegen das Massensterben: Warum die Natur Rechte braucht, S. 43-52

Bis zum Ende des Jahrhunderts drohen viele Lebensformen auf der Erde auszusterben. Doch obwohl der Verlust der Biodiversität auch die Menschheit selbst gefährdet, schützen wir die Natur bislang nur unzureichend, kritisieren der Soziologe Frank Adloff und die Journalistin Tanja Busse. Es gelte daher, den Schutz der Natur rechtlich zu verankern und ein Bündnis zwischen Menschen und nicht-menschlichen Lebewesen zu schmieden.

Adam Tooze: Europa versus USA: Klimaallianz oder grüner Handelskrieg, S. 53-63

In der sich verschärfenden Klimakrise ringen EU und USA um die Vorrangstellung in der Klimapolitik. Die verschiedenen Positionen diesseits und jenseits des Atlantiks könnten allerdings zu unproduktiven Konfrontationen führen, warnt der Historiker Adam Tooze. Ein transatlantisches Klimabündnis hingegen könnte gemeinsam grüne Schlüsselindustrien fördern – und dem globalen Klimaschutz einen entscheidenden Impuls geben.

Richard Haass: Von Trump zu Biden: Die Ära des »America first«, S. 64-76

Als Joe Biden seine Präsidentschaft antrat, bestand vor allem eine Erwartung an den Demokraten: Er werde mit der Politik seines Vorgängers brechen. Doch während sich Bidens Rhetorik stark von der Donald Trumps unterscheidet, führt er dessen nationalistische Außenpolitik größtenteils fort, analysiert der Diplomat und Präsident des „Council on Foreign Relations“, Richard Haass. Zur Bewältigung der globalen Krisen aber sei internationale Kooperation unabdingbar.

Erik Marquardt: Die deutsche Schande von Kabul, S. 77-82

Seit die Taliban Mitte August die Macht in Kabul übernommen haben, warten zehntausende Afghaninnen und Afghanen auf eine Evakuierung durch die Bundesrepublik. Doch während es der privaten Initiative „Kabul Luftbrücke“ gelang, hunderte Menschen zu retten, haben deutsche Behörden bisher nur einen Bruchteil ihrer Ortskräfte außer Landes gebracht, kritisiert der Abgeordnete des Europäischen Parlaments Erik Marquardt. Dahinter stecke politisches Kalkül: Nicht zuletzt aus wahltaktischen Gründen wurde die Rettung von Menschen verschleppt und verzögert – mit fatalen Folgen für die Betroffenen.

Achim Engelberg: Brennpunkt Balkan oder: Schöne neue imperiale Welt, S. 83-88

Nach dem Machtwechsel in Afghanistan stellt sich die Frage nach der Rolle des Westens in der Welt. Die Stärke der EU wird sich künftig auf dem Balkan zeigen, argumentiert der Historiker Achim Engelberg. Sollte Europa auch dort scheitern, drohen eine Destabilisierung im Inneren und ein schwindender Einfluss in der multipolaren Welt.

Christian Mihr: Journalismus unter Beschuss. Wie die Pressefreiheit weltweit attackiert wird, S. 89-94

Der Friedensnobelpreis würdigt in diesem Jahr zwei Journalisten. In Zeiten, in denen die Presse- und Meinungsfreiheit weltweit unter Beschuss geraten, ist das ein wichtiges Zeichen, so der Journalist Christian Mihr – auch weil diese konstitutiv für Demokratie und Menschenrechte seien.

Markus Linden: Im Bürgerkrieg: Die neuen Querfrontpartisanen, S. 95-104

Mit den Querdenkern hat sich eine Widerstandsbewegung formiert, die den Staat und seine Institutionen rigoros ablehnt. Dieses neue Phänomen ist das Ergebnis einer strategischen Öffnung des Rechtsextremismus, wie der Politikwissenschaftler Markus Linden aufzeigt. Als Leitfigur dient ihnen der individuell agierende Partisan, wie ihn schon Carl Schmitt gedacht hat.

Moritz Kirchner: Absturz mit Ansage: »Die Linke« in der Identitätskrise, S. 105-110

Der äußerst knappe Einzug in den Bundestag ist für die Linkspartei eine herbe Niederlage. Doch ihr Abstieg hat sich seit Jahren angekündigt, so der Politikwissenschaftler Moritz Kirchner. Nur wenn es der Partei gelänge, ihren Dogmatismus zu überwinden, kann sie den Niedergang aufhalten.

Franziska Schutzbach: Die erschöpfte Frau, S. 111-120

Trotz zunehmender Berufstätigkeit leisten Frauen noch immer einen Großteil der Haus- und Familienarbeit – und das oftmals bis zur völligen Erschöpfung, warnt die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach. Es ist daher längst überfällig, diese oft unsichtbare Ausbeutung zu beenden und Sorgearbeit ins Zentrum unserer Gesellschaft zu rücken.

Kommentare

Ampel auf Grün: Die sozial-ökologisch-liberale Illusion? von Albrecht von Lucke, S. 5

Vor der Klimakatastrophe oder: Last Exit Glasgow von Jürgen Tallig, S. 11

Triumph der Rechtsradikalen: Die AfD mit und nach Meuthen von Jens Schneider, S. 15

Österreich oder ein Abgrund von Demokratieverrat von Heribert Prantl, S. 19

Brexit-Chaos: Die Krise, die keine sein darf von Annette Dittert, S. 23

Chile: Unaufhaltsam in den Umbruch? von Sophia Boddenberg, S. 27

Japan unter Fumio Kishida: Zurück in die alte Erstarrung? von Siegfried Knittel, S. 31

Debatte

Steuern statt verschulden! von Axel Stommel, S. 35

Kolumne

Pandora Papers: Das Sonderrecht der Superreichen von Katharina Pistor, S. 39

Analysen und Alternativen

Gegen das Massensterben: Warum die Natur Rechte braucht, von Frank Adloff und Tanja Busse, S. 43

Europa versus USA: Klimaallianz oder grüner Handelskrieg von Adam Tooze, S. 53

Von Trump zu Biden: Die Ära des »America first« von Richard Haass, S. 64

Die deutsche Schande von Kabul von Erik Marquardt, S. 77

Brennpunkt Balkan oder: Schöne neue imperiale Welt von Achim Engelberg, S. 83

Journalismus unter Beschuss. Wie die Pressefreiheit weltweit attackiert wird, von Christian Mihr, S. 89

Im Bürgerkrieg: Die neuen Querfrontpartisanen von Markus Linden, S. 95

Absturz mit Ansage: »Die Linke« in der Identitätskrise von Moritz Kirchner, S. 105

Die erschöpfte Frau von Franziska Schutzbach, S. 111

Buch des Monats

Umkämpftes Palästina von Matthias Bertsch, S. 121

Extras

Kurzgefasst, S. 41

Dokumente, S. 124

Chronik des Monats September 2021, S. 125

Zurückgeblättert, S. 128

Impressum und Autoren, S. 128

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