HORCH UND GUCK
Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur
„Horch und Guck“ hieß im Volksmund der DDR das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Seit 1992 ist HORCH UND GUCK der Titel einer Zeitschrift. Vor dem Hintergrund von Stasi-Auflösung und bürgerrechtlichem Engagement begründete der Verein Bürgerkomitee „15. Januar“ e.V. (benannt nach dem Tag der „Erstürmung“ der Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße) diese Zeitschrift als Medium der Geschichtsaufarbeitung „von unten“. Mittlerweile behandelt HORCH UND GUCK ein breites Spektrum von Fragen zu Widerstand, Repression und Alltag in der DDR. Daneben gilt ein besonderes Interesse der Aufarbeitung anderer kommunistischer Diktaturen in Osteuropa. Unter den Autoren wie auch in der Redaktion finden sich Zeitzeugen ebenso wie Historiker. Die Redaktion ist interessiert an der Zusammenarbeit mit Aufarbeitungsinitiativen in Deutschland und Osteuropa.
HORCH UND GUCK wendet sich an einen allgemein zeitgeschichtlich und politisch interessierten Personenkreis. Es geht darum, zum einen die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung prägnant und allgemeinverständlich einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Zum anderen sollen Fotos und Erinnerungen der Beteiligten sowie literarische und journalistische Texte zum Themenkreis SED-Diktatur veröffentlicht werden. HORCH UND GUCK strebt an, einen facettenreichen Zusammenklang solch unterschiedlicher Herangehensweisen an die DDR-Geschichte herzustellen.
HORCH UND GUCK versteht sich als politisch unabhängig, liberal und pluralistisch. Vergangenheit interessiert die Zeitschrift nicht zuletzt in ihrer Relevanz für Gegenwart und Zukunft. Aktuelle Fragen der Geschichtspolitik sind deshalb ebenso wie das Ringen um die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit in der Demokratie Themen für HORCH UND GUCK. Auf die Frage, was der bürgerrechtliche Aufbruch in der DDR für die Gegenwart bedeutet, kann es keine einfache oder einheitliche Antwort geben. Wünschenswert ist hier ein lebendiger Meinungsstreit.
HORCH UND GUCK erscheint mit einem Schwerpunktthema je Ausgabe. Daneben gibt es eine offene Rubrik „Themen“. Ebenso sind „Aktuell & Kontrovers“ und „Lebensläufe“ wiederkehrende Rubriken. Beiträge aus der Forschung sollen leserfreundlich geschrieben sein, ohne jedoch auf wissenschaftliche Standards zu verzichten. Bei Zeitzeugenberichten legt die Redaktion Wert darauf, dass sie gut erzählt, herausragend und/oder exemplarisch sind. Fotos und spannende „Fundstücke“ aus privaten oder öffentlichen Archiven sind willkommen, sollten aber möglichst kommentiert werden.
HORCH UND GUCK erscheint am 1. März, 1. Juni, 1. September und 1. Dezember.