Horch und Guck 24 (2015), 81

Titel der Ausgabe 
Horch und Guck 24 (2015), 81
Weiterer Titel 
Kriegserklärung an Europa. Der Hitler-Stalin-Pakt und seine Folgen

Erschienen
Erscheint 
erscheint alle drei Monate
Anzahl Seiten
108
Preis
5,90

 

Kontakt

Institution
Horch und Guck: Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur
Land
Deutschland
c/o
Redaktion: Winsstr. 60 10405 Berlin Tel: 030/24725604
Von
Bürgerkomitee Leipzig e. V. für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit, Träger der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im Stasi-Bunker

Die neueste Ausgabe von HORCH UND GUCK, der Zeitschrift der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur, widmet sich ausführlich dem Hitler-Stalin-Pakt.

Namhafte Autoren, darunter führende Historiker und bekannte Publizisten wie Susanne Schattenberg, Bogdan Musiał, Gerd Koenen, Jan Lipinsky, Gerald Praschl oder Sven Felix Kellerhoff beleuchten in der aktuellen Ausgabe von HORCH & GUCK Hintergründe, Ursachen und Folgen der von 1939 bis 1941 andauernden mörderischen Übereinkunft der Diktatoren, die den Zweiten Weltkrieg ermöglichte und die alte Staatenwelt Mittel- und Osteuropas zerstörte. Rund 130 zum Teil farbige Abbildungen, darunter zahlreiche zeitgenössische Karikaturen, selten gezeigte Fotos und bisher wenig bekannte Dokumente ergänzen die Beiträge.

HORCH UND GUCK ist aber wie gewohnt auch Forum für weitere aktuelle Aufarbeitungsthemen und -debatten. So wird an das System der sowjetischen Speziallager in Ostdeutschland erinnert, die „demokratische Bodenreform“ kritisch hinterfragt sowie die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau vorgestellt.

Inhaltsverzeichnis

INHALT

1.Themenschwerpunkte

Stefan Troebst, Dietmar Müller: Der Hitler-Stalin-Pakt und seine Folgen. Der Hitler-Stalin-Pakt 1939 in der europäischen Geschichte, Erinnerung und im Völkerrecht, S. 4–10.

Richard Buchner: Hitler, Stalin und ihre fatalen Pakte. Die geheimen Verträge von 1939 ermöglichten Krieg, Völkermord und Europas Teilung, S. 12–15.

Bogdan Musial: Von Rapallo nach Potsdam. Der teuflische Pakt von 1939 war nur der traurige Höhepunkt deutsch-sowjetischer Kooperation, die viele Jahre zu Lasten Polens ging, S. 16–19.

Susanne Schattenberg: Von Führer zu Führer. Hitler und Stalin mögen ideologische Antipoden gewesen sein. Doch die Diktatoren und ihre Adjutanten sprachen die gleiche Symbolsprache, S. 20–23.

Gerd Koenen: Die Dichter, die Kader und die Führer. Den langen Weg zum Hitler-Stalin-Pakt säumen viele deutsch-russische Parallelen, S. 24–28.

Sven Felix Kellerhoff: Gestapo und NKWD Seite an Seite. Im besetzten Polen errichteten deutsche und sowjetische Geheimdienste ihre Schreckensherrschaft. Es folgten Ermordung und Deportation der Eliten, S. 29–31.

Sven Felix Kellerhoff: „Hoffnungslose Feinde der Sowjetmacht“. Das Massaker von Katyn 1940 war ein stalinistisches Verbrechen. Ohne den Hitler-Stalin-Pakt wäre es nicht geschehen, S. 32–35.

Jan Lipinsky: Vom Tabu zum Sprengsatz des Ostblocks. Die Erinnerung an den Hitler-Stalin-Pakt bleibt in Osteuropa 50 Jahre lebendig – und untergräbt die Moskau-Treue bis zum endgültigen Bruch, S. 36–39.

Gerald Praschl: Kampf um die Ukraine. Der Hitler-Stalin-Pakt und seine Folgen überschatten bis heute das junge Land auf der Suche nach sich selbst, S. 40–43.

Vasile Dumbrava: Moldova – zerrissen bis heute. Die Frage nach „Befreiung“ oder „Okkupation“ durch die Rote Armee 1940 trennt die Gesellschaft der kleinen, jungen Republik bis heute, S. 44–49.

Jan Lipinsky: Im Giftschrank. Wer in der DDR-Historiographie die geheimen Seiten des Hitler-Stalin-Pakts beleuchtete, musste mit Sanktionen rechnen. Ein Beispiel für die Zensur in der DDR, S. 50–53.

Manfred Wilke, Sven Heitkamp: Als Honecker den „Sputnik“ verbot. Wegen Texten über Stalin, Hitler und ihren Pakt wird das Erscheinen des Sowjetmagazins in der DDR 1988 gestoppt. Ein Akt der Zensur, der sich rächen sollte. S. 54–57.

Gerald Praschl: Heller Anzug – Dunkler Anzug. Um die Fotos von der Pakt Unterzeichnung durch Molotow und von Ribbentrop in Moskau rankt sich eine kuriose Verwechslungsgeschichte, S. 58–59.

Der Hitler-Stalin-Pakt und seine geheimen Anhänge. Im Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes werden Kopien des Vertragswerks aufbewahrt. Originale gibt es nur noch in Moskau, S. 60–63.

2.Themen

Jorg Morré: Speziallager als Mittel sowjetischer Repression. Vor 70 Jahren entstand im Osten Deutschlands das System sowjetischer Speziallager. Es diente sowohl der Entnazifizierung als auch der Durchsetzung der neuen Diktatur, S. 64–68.

Manfred Wilke: Die Legende von der „demokratischen Bodenreform“. Im September 1945 legte der KPD-Vorsitzende Wilhelm Pieck in dem brandenburgischen Städtchen Kyritz den Grundstein für die Legende von der „demokratischen Bodenreform“. Bis heute wird über die richtige Interpretation gestritten, S. 69–73.

3.Aktuell und Kontrovers

Soll der Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes als Europäischer Gedenktag begangen werden?, S. 74.

Malte Lehming: Ein erweiterter Gedenkhorizont relativiert keinen Holocaust, S. 74–75.

Günter Morsch: Schlachtfeld EU. Wie der Jahrestag des Hitler-Stalin-Pakts für einen erinnerungspolitischen Deutungskampf missbraucht wird, S. 75–76.

Stefan Pieper: Ein Mahnmal für die Opfer des Kommunismus!, S. 78–81.

4.Lebensläufe

Hannes Schwenger: Davonkommen um zu bleiben. Ralph Giordanos aufrechter Lebensgang in seinem dreidimensionalen Deutschland, S. 82–83.

Doris Liebermann: „Du hast dein Leben nur geträumt“. Erinnerungen an den ukrainischen Dichter Wassyl Stus, der für seine Liebe zur Ukraine, deren Sprache und Kultur früh mit dem Leben bezahlen musste, S. 84–87.

Ulrich Mählert: Kommunismusforschung als Lebensaufgabe – Hermann Weber, S. 88–91.

5.Orte der Erinnerung

Gabriele Beyler: Erziehung hinter Gittern. Der geschlossene Jugendwerkhof Torgau verletzte mit drakonischen Bedingungen die Menschenrechte Jugendlicher in der DDR, S. 92–97.

6.Rezensionen

Rainer Eckert: Massenmord durch totalitäre Diktaturen. Ein immer noch zu wenig bekanntes Kapitel im historischen Gedächtnis Europas, S. 98–100.

Volker Strebel: Ohrfeigen für den Stalinismus. Der russische Schriftsteller Warlam Schalamow hat 20 Jahre in Haft, Lagern und Verbannung verbracht. Seine Erzählungen beschreiben das unsägliche Leid des stalinschen Terrors, S. 102–103.

Wolfgang Schlott: Schicksalsjahre im Uranbergbau. Der tschechische Autor und Widerstandskämpfer František Šedivy hat seinen Horror der Zwangsarbeit nach 50 Jahren niedergeschrieben, S. 104–105.

Eckart Schörle: Die Pointenjäger vom BND. Die vom Bundesnachrichtendienst zur Analyse der DDR-Gesellschaft gesammelte Witze stehen jetzt für die Aufarbeitung zur Verfügung, S. 106–107.

7. Service

Literaturempfehlungen zum Themenschwerpunkt, S. 108.

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