Historische Sozialkunde 41 (2011), 3

Titel der Ausgabe 
Historische Sozialkunde 41 (2011), 3
Weiterer Titel 
Katastrophen. Lernen für die Zukunft?

Erschienen
Erscheint 
vierteljährlich
Anzahl Seiten
52 S.
Preis
€ 5,00

 

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Institution
Historische Sozialkunde: Geschichte, Fachdidaktik, politische Bildung
Land
Austria
c/o
Die Zeitschrift wurde Ende des Jahres 2018 eingestellt. Der "Verein für Geschichte und Sozialkunde" ist seit Juni 2019 aufgelöst. Ein Kontakt zu den ehemaligen Herausgebern ist nicht mehr möglich.
Von
Fuchs, Eduard

Die Beiträge des Hefts befassen sich mit Naturkatastrophen und technischen Katastrophen, mit der Frage, ob der Klimawandel zu einem Anstieg von Naturkatastrophen führt, mit Sturmfluten, Talsperren und Dämmen, mit historischen Erdbeben und den damit verbundenen Standortfragen und mit der vor 25 Jahren stattgefundenen Katastrophe von Tschernobyl.

Reinhard Böhm bietet durch Aufzeigen von Konzepten der harten und weichen Fakten des Klimawandels der Leserin, dem Leser die Möglichkeit, selbst darüber zu reflektieren, ob es mehr Katastrophen durch das sich verändernde Klima gibt, um nicht den Klischeevorstellungen der Medien folgen zu müssen.

Hans von Storch und Katja Woth beschreiben den gegenwärtigen Wandel des Sturmflutrisikos und mögliche zukünftige Änderungen als Folge des menschgemachten Klimawandels. Auch die Frage, wie mit diesen Perspektiven umgegangen werden kann, wird behandelt.

Wolfgang Lenhardt befasst sich mit einigen dramatischen Beispielen des Bauversagens bei Talsperren und Dämmen. Talsperren und Dammkonstruktionen werden aber nicht ohne Grund errichtet, schützen sie doch die Bevölkerung vor Überflutungen, speichern Trinkwasser oder werden zur Energiespeicherung oder -gewinnung genutzt. Es werden verschiedene Typen von Stauanlagen vorgestellt und Beispiele der Versagensmechanismen, denen diese Anlagen unterliegen können, aufgezeigt, sowie Maßnahmen zur Verhinderung durch von Talsperren und Dämmen ausgelösten Katastrophen diskutiert.

Christa Hammerl befasst sich in ihrem Beitrag mit der Rekonstruktion eines historischen Erdbebens in der Steiermark und mit der Entstehungsgeschichte der Historischen Erdbebenforschung, die in Österreich eng mit der Ablehnung des AKWs Zwentendorf verbunden ist. Seit der Einführung eines Normenwerks für erdbebengerechtes Bauen in Europa – kommt der Erfassung und der quellenkritischen Beurteilung historischer Erdbeben vermehrt Interesse zu, weil einerseits der Beurteilungszeitraum für die Festlegung der Erdbebengefährdung von 100 auf über 450 Jahre ausgedehnt wurde und andererseits das Wissen um historische Beben für die Frage der Standortsicherheit von Bedeutung ist.

Gerhard Wotawa widmet seinen Beitrag der Katastrophe von Tschernobyl vor 25 Jahren. Er skizziert die Entwicklung der Atomkraftnutzung seit 1945, bevor er auf die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl und ihre Langzeitfolgen eingeht. Abschließend informiert Wotawa über den Kontrollverlust nach der Katastrophe von Fukushima 2011.

Im Fachdidaktik-Beitrag von Elfriede Windischbauer wird der Frage der medialen „Verwertung“ von Naturkatastrophen nachgegangen und verschiedene didaktisch-methodische Zugänge für politisches Lernen bei der schulischen Thematisierung von Katastrophen-Berichterstattung aufgezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Christa Hammerl
Vorwort, S 2-3.

Reinhard Böhm
Mehr Naturkatastrophen durch Klimawandel? S 4-12.

Hans von Storch/Katja Woth
Sturmfluten, S 13-21.

Wolfgang A. Lenhardt
Talsperren und Dämme, S 22-27

Christa Hammerl
Rekonstruktion des historischen Erdbebens vom 6. Februar 1794 in Leoben. S 28-37.

Gerhard Wotawa
Die Katastrophe von Tschernobyl 25 Jahre nach einem Unfall, der alles Vorstellbare sprengte. S 38-45.

Fachdidaktik

Elfriede Windischbauer
(Natur)Katastrophen als mediale Ereignisse. Didaktisch-methodische Zugänge für das politische Lernen. S 46-52

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