sozialer sinn: Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung 8 (2007), 1

Titel der Ausgabe 
sozialer sinn: Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung 8 (2007), 1
Weiterer Titel 
Biographie, Videographie, Bildhermeneutik / Professionalisierung in der Wissenschaft (1)

Erschienen
Stuttgart 2007: Lucius & Lucius
Erscheint 
erscheint halbjährlich
ISBN
1439-9326
Anzahl Seiten
186 S.
Preis
Jahresabonnement: € 66,– (ermäßigt: € 44,–)

 

Kontakt

Institution
sozialer sinn: Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung
Land
Deutschland
c/o
Redaktion: redaktion@sozialer-sinn.de
Von
Loer, Thomas

Werte Kolleginnen und Kollegen,

in Kürze wird Heft 1/2007 (8. Jg.) von "sozialer sinn" erhältlich sein.

Mit Bitte um freundliche Beachtung und bestem Gruß
Thomas Loer
_______________________________________
PD Dr. Thomas Loer
sozialer sinn. Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung
Herausgeber und Redaktion
Wacholderweg 27
D-59192 Overberge
Tel.: +49 (0) 23 07 / 98 45 64
Fax.: +49 (0) 23 07 / 98 45 65
thomas.loer@sozialer-sinn.de
http://www.sozialer-sinn.de

Inhaltsverzeichnis

(engl. titles and abstracts see below)

BIOGRAHIE, VIDEOGRAPHIE, BILDHERMENEUTIK
Nicole Witte / Gabriele Rosenthal
Biographische Fallrekonstruktionen und Sequenzanalysen videographierter Interaktionen. Zur Verknüpfung von Daten und Methoden (3)

Stefan Kurzke-Maasmeier
Hinter dem Bild. Skizzen einer ethisch informierten Bildhermeneutik und ihre Bedeutung für die Betrachtung fremden Leids (25)

PROFESSIONALISIERUNG IN DER WISSENSCHAFT (1)
Johannes Hätscher
Durkheims Rezeption des deutschen Universitätssystems. Eine professionalisierungstheoretische Fallstudie zur Theorieformation und Institutionalisierung der Sozialwissenschaften (39)

ALLGEMEINER TEIL
Rainer Diaz-Bone / Alois Hahn
Weinerfahrung, Distinktion und semantischer Raum (77)

Thomas Krumm
Die politische Vermarktung des „rot-grünen Projekts“. Symbolische Politik einer rot-grünen Landesregierung unter Berücksichtigung der Marke „Joschka Fischer“ (103)

Hansjörg Sutter
Demokratische Partizipation im Jugendstrafvollzug.
Erziehungswissenschaftliche Rekonstruktion eines Modellversuchs (131)

REZENSIONEN
Jo Reichertz & Nadia Zaboura (eds.): Akteur Gehirn – oder das vermeintliche Ende des handelnden Subjekts. Eine Kontroverse. Wiesbaden 2006 (rezensiert von Olaf Behrend) (159)
Helga Bilden & Bettina Dausien (eds.): Sozialisation und Geschlecht. Theoretische und methodologische Aspekte. Opladen 2006 (rezensiert von Regine Gildemeister) (164)
Jürgen Schmitt, Jörg Dombrowski, Jörg Seifert, Thomas Geyer & Faruk Murat: Einfamilienhaus oder City? Wohnorientierungen im Vergleich. Wiesbaden 2006 (rezensiert von Christoph Maeder) (168)
Richard Schindler: Landschaft verstehen. Industriearchitektur und Landschaftsästhetik im Schwarzwald. Freiburg i. Brsg. 2005 (rezensiert von Stefan Selke) (171)
Georg Breidenstein: Teilnahme am Unterricht. Ethnographische Studien zum Schülerjob. Wiesbaden 2006 (rezensiert von Johannes Twardella) (174)

ABSTRACTS (179)

ZUSAMMENFASSUNGEN und SCHLAGWORTE
Nicole Witte / Gabriele Rosenthal
Biographische Fallrekonstruktionen und Sequenzanalysen videographierter Interaktionen. Zur Verknüpfung von Daten und Methoden

Der vorliegende Artikel stellt eine Verknüpfung von biographischen Fallrekonstruktio-nen mit Sequenzanalysen videographierter Interaktionen vor. Mit diesem Vorgehen intendieren wir eine konsequente methodische Umsetzung einer interaktionsanalyti-schen und figurationssoziologischen Perspektive in der Biographieforschung - im Sinne einer Verknüpfung von Interaktionsanalysen mit der Rekonstruktion der lebensge-schichtlichen Entstehung und Veränderung von Handlungsmustern in unterschiedlichen Lebensbereichen. Dazu werden zunächst methodologische Überlegungen zur Methodenverknüpfung dargestellt und ein daraus folgendes methodisches Design ent-worfen. Im zweiten Teil des Artikels wird ein Vorgehen zur sequenziellen Analyse von videographierten Interaktionen vorgestellt. Da die konkrete Umsetzung eines methodi-schen Vorgehens stets von der jeweiligen Forschungsfrage und vom spezifischen Un-tersuchungsfeld abhängig ist, wird der präsentierte Ansatz anhand eines empirischen Beispiels zur Arzt-Patient-Interaktion verdeutlicht.

Schlagworte: Triangulation von Methoden, Interaktionsanalyse, Biographieforschung

Stefan Kurzke-Maasmeier
Hinter dem Bild. Skizzen einer ethisch informierten Bildhermeneutik und ihre Bedeutung für die Betrachtung fremden Leids

Ausgehend von einer Fotografie aus dem berühmt gewordenen „Auschwitz-Album“ wird auf dem Wege kritisch-ikonografischer und ikonologischer Reflexion eine Bild-theorie skizziert und um einen Exkurs zum Bilderverbot und eine Analyse der nicht sichtbaren „moralischen Sinngehalte“ erweitert. Dazu wird der Blick „hinter das Bild“, also die Hinwendung auf seinen Bedeutungskern gelenkt, um eine Korrespondenz zwischen Bildzeichen, Sinn und Referenz herzustellen. Auf dieser „Rückseite“ werden die verborgenen (moralischen) Erzählungen im Modus des Schocks „sichtbar“: der Schock des Angesehenwerdens durch den verletzten Anderen, der den Betrachter in die Verantwortung ruft. Eine Soziologie des Bildes müsste sich ausgehend von diesen Befunden verstärkt den subjektiven und moralischen Bedeutungsgehalten des Gezeig-ten öffnen und ihr theoretisches Design immer auch in den Kontext vergangener und künftiger Leidenserfahrungen stellen.

Schlagworte: Ikonologie, Hermeneutische Ethik, Bildtheorie, Bilderverbot, Leiden, Moralische Erfahrung

Johannes Hätscher
Durkheims Rezeption des deutschen Universitätssystems.
Eine professionalisierungstheoretische Fallstudie zur Theorieformation und Institutionalisierung der Sozialwissenschaften

Im Zentrum dieses Aufsatzes steht eine Sequenzanalyse der ersten Seiten eines Reise-berichtes, den der junge Émile Durkheim nach einem einsemestrigen Besuch an den Universitäten von Berlin, Leipzig und Marburg für ein Organ des französischen Bil-dungsministeriums verfasst hat. Zwei Thesen werden durch die Fallstudie gestützt: 1) Das Dokument verweist in verdichteter Form auf die historischen Handlungsprobleme, die sich beim Einzug der Erfahrungswissenschaften in staatliche Bildungsinstitutionen ergeben haben. 2) Eine derartige professionalisierungstheoretische wie wissenschafts-soziologische Analyse eignet sich sowohl dafür, Durkheims (frühen) institutionellen Werdegang als Wissenschaftler und Hochschullehrer erklären, als auch einen neuen Blick auf seine frühe Theorieentwicklung gewinnen zu können.

Schlagworte: Émile Durkheim, Wilhelm Wundt, Louis Liard, Professionalisierungs-theorie, Wissenschaftssoziologie, Universitätsgeschichte, Fachhochschule, universal-historischer Rationalisierungsprozess, Institutionalisierung der Soziologie

Rainer Diaz-Bone / Alois Hahn
Weinerfahrung, Distinktion und semantischer Raum

Der Beitrag theoretisiert aus kultursoziologischer, diskurstheoretischer und anthropo-logischer Perspektive das Weinerleben und dessen Semantisierung als soziale Kon-struktion. Dabei werden Überlegungen und Befunde zum Einfluss der Weinbeschrei-bung sowie der Situativität des Weinkonsums auf das Weinerleben einbezogen. Argu-mentiert wird, dass das Weinerleben durch soziale Konstruktionsleistungen mitstruktu-riert wird, dass die „materialen Eigenschaften“ des Weins unzureichend sind, um das Geschmackserleben zu organisieren und dass hier soziale Strukturierungen konstruie-rend hinzukommen müssen. Die hierbei stattfindende soziale Schematisierung und Vervollständigung findet praktisch im semantischen Raum sozialer Kollektive statt. Hierin wird das Weinerleben mit sozialem Sinn „ausgestattet“, die Rede über den Wein erhält ein distinktives Potential. Anhand von Befragungsdaten, die im Rahmen einer Weinprobe erhoben wurden, wird empirisch die Struktur des semantischen Raums eines Kollektivs, dessen Organisation und Distinktivität, analysiert, so wie sie sich in der Weinbeurteilung realisiert. Die Plots der eingesetzten Multiplen Korrespondenz-analyse wurden dafür einer hermeneutischen Analyse unterzogen.

Schlagworte: Distinktion, semantischer Raum, Diskurstheorie, soziale Konstruktion der Weinerfahrung, sozialer Sinn des Weinkonsums

Thomas Krumm
Die politische Vermarktung des „rot-grünen Projekts“. Symbolische Politik einer rot-grünen Landesregierung unter Berücksichtigung der Marke „Joschka Fischer“

Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind Mechanismen des politischen Ver-marktung des ‚rot-grünen Projektes‘ in seiner Frühphase. Rot-grüne Politik scheint darin mit einer bestimmten Art von Selbststilisierung verbunden zu werden, bei der auf Instrumente symbolischer Politik und des politischen Marketings zurückgegriffen wird. Anhand eines Beispiels aus der ersten rot-grünen Landesregierung in den 1980er Jahren werden zentrale Aspekte des Selbstverständnisses ‚rot-grüner Politik‘ herausgear-beitet. Als Untersuchungsfall dient die Auseinandersetzung des sozialdemokratischen Hessischen Ministerpräsidenten Holger Börner mit seinem charismatischen grünen Umweltminister Joschka Fischer am Ende der ersten rot-grünen Koalition auf Länder-ebene (1987), bei dem unterschiedliche Autoritäts- und Politikverständnisse aufeinan-der trafen. Als Strukturkern kann die Ablehnung des personalistischen, imageorien-tierten Politikverständnisses Fischers sichtbar gemacht werden. Bei der Neuauflage dieser Koalition 1991 unter dem Ministerpräsidenten Hans Eichel lässt sich dann, ins-besondere bei den Sozialdemokraten, ein stark verändertes Selbstverständnis, etwa durch Einbeziehung der Medien, rekonstruieren. Die rot-grüne Koalition wird nun als avantgardistische „Hessenkoalition“ vermarktet.

Schlagworte: Symbolische Politik, Politikmarketing, rot-grünes Projekt, Joschka Fi-scher, Holger Börner, Hans Eichel, Hessen, objektive Hermeneutik

Hansjörg Sutter
Demokratische Partizipation im Jugendstrafvollzug. Erziehungswissenschaftliche Rekonstruktion eines Modellversuchs

Die pädagogische Programmatik des ‚Just Community‘-Ansatzes zielt in entwicklungspsychologischer Perspektive auf die Förderung sozialkognitiver und soziomoralischer Lern- und Entwicklungsprozesse. Das von Lawrence Kohlberg begründete Konzept kann dabei als ein auch empirisch gut erforschter Ansatz der Demokratieerziehung angesehen werden. Ein zentrales Desiderat der U.S.-amerikanischen ‚Just Community‘-Forschung ist jedoch darin zu sehen, dass weder Modelle noch Methoden zur Ver-fügung stehen, um Widersprüche und Krisenphänomene einer interessierenden päda-gogischen Praxis in ihren entwicklungspsychologischen wie sozialisationstheoretischen Implikationen beschreiben und verstehen zu können. – Der vorliegende Beitrag entwickelt im Bezugsrahmen einer hermeneutisch-rekonstruktiven Fallstudie empirisch fundierte Erklärungsmodelle. Die soziale Dynamik der Aushandlungsprozeduren demokratischer Selbstbestimmung und Interessenvertretung eröffnet Handlungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, die soziomoralische Lern- und Entwicklungsprozesse er-möglichen. Im Vollzugsalltag erfordert diese Dynamik eine fortlaufende Ausbalancie-rung und Koordinierung widerstreitender Interessen, Normensysteme und Loyalitäts-verpflichtungen. Abhängig von der Erfahrungsbiografie der Akteure eröffnet dies fol-gende Lern- und Entwicklungschancen: Die Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung affektiver, kognitiver und sozialkognitiver Schemata, die Entwicklung kognitiv-struktureller Fähigkeiten zur Differenzierung und Koordinierung von Perspektiven und die Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten, insbesondere der Fähigkeit zur situati-onsangemessenen Verbalisierung fraglicher Sachverhalte.

Schlagworte: Soziale Kognition, moralisches Urteil, moralische Entwicklung, Demo-kratie und Moralerziehung, Just Community, Fallverstehen, hermeneutische Rekon-struktion

ABSTRACTS and KEYWORDS
Nicole Witte / Gabriele Rosenthal
Biographical Case Reconstruction and Sequential Analysis of Videotaped Interactions. A Combination of Data and Methods
This manuscript presents a combination of interpretive methods, i.e. biographical case reconstruction, with a sequential analysis method for videotaped interactions. With this approach, we want to strengthen the methodical implementation of an interaction-analytical and figuration-sociological perspective in biographical research – in the sense of a consequent integration of the analysis of interactive processes in different figurations of interdependent human beings. In addition, our aim is to combine these sequential analyses of interactions with the reconstruction of the development and transformation of patterns of action in different spheres of life. First, we present meth-odological considerations and develop a methodical design. In a second part of the paper, a method for the sequential analysis of interactions recorded on videotape will be described. The specific use of a methodical procedure always depends upon the particular research question and the field of research. Therefore we illustrate our ap-proach using doctor-patient interaction as our example.

Keywords: triangulation of methods, interaction analysis, biographical research

Stefan Kurzke-Maasmeier
Behind the image. Outlines of an ethical informed hermeneutics of images and their relevance fort the examination of foreign suffering

Starting from an iconographical approach to a photographic in the noted “Auschwitz-Album” the author delineates an ethical theory of images which based upon a perspec-tive of memento and otherness. The method of critical-iconographical and iconological reflection is widened for a short digression about image interdiction. This is followed by an analysis of the invisible ethical sense of images. It is necessary to take a view “behind the image” therefore to achieve correspondence between symbol, mind and reference of an image. On this “back side” the inner moral narratives will be visible, but in the form of a traumatic experience. This experience is the shock of been seen by the wounded other, who demands responsibility from the viewer. Against this back-ground a sociological theory of image has to integrate the moral and subjective signifi-cances. The theoretical design has to open up previous and prospective experiences of affliction.

Keywords: iconology, hermeneutical ethics, image theory, image interdiction, afflic-tion, moral experience

Johannes Hätscher
Durkheim’s reception of the German university system. A case study in the field of professionalization theory, sociology of science and history of social sciences
This article is focused on a sequential analysis of the first pages of a travelogue by Émile Durkheim. The french sociologist wrote it in 1887 for an organ of the French educational ministry after visiting the German universities in Berlin, Leipzig and Mar-burg. The findings concern primarily two aspects: 1) The document refers to historical action problems that emerged at the time of the institutionalisation of empirical sci-ences in the context of the modern university. 2) The case study, combining sociology of science and the theory of professionalization, can shed new light on certain aspects in Durkheims (early) scientific development and career.

Keywords: Émile Durkheim, Wilhelm Wundt, Louis Liard, theory of professionalisa-tion, sociology of science, history of modern university, university of applied science, dynamics of rationalisation, institutionalisation of sociology

Rainer Diaz-Bone / Alois Hahn
Wine experience, distinction and semantic space
The article theorizes from a cultural sociological, discourse theoretical and anthropo-logical perspective the experience of wine consumption, the construction of meaning (semantics) as social construction. Thereby theoretical considerations and results are considered concerning the influences of the wine descriptive language, the logic of the situation on the wine consumption experience. It is argued that the wine consumption experience is co-structured by social practices and that the “materiality of the wine” is insufficient to reliable organize the wine consumption experience. Therefore social semantics have to complete the set of constructing practices. The schematic organiza-tion and the process of completion are processed in the semantic space of a social col-lective. In this space, the wine consumption experience is equipped with social mean-ing (sozialer Sinn), the wine-discourse gets distinctive potential. Using interview data, raised in wine-tasting situation we analyze the structure of the semantic space of the collective under study. Therefore the plots of a multiple correspondence plots are her-meneutically analyzed.

Keywords: distinction, semantic space, discourse theory, social construction of wine experience, social meaning of wine consumption

Thomas Krumm
The political marketing of the „red-green project“. Symbolic politics by a red-green state government in consideration of the brand „Joschka Fischer“
This article is an investigation of the dynamics of political marketing in an early phase of the so called red-green project. ‘Red-green politics’ seems to express certain kinds of self-stylisation, expressed by symbolic politics and instruments of political marketing. With the help of an example from the first red-green government in the 1980s central aspects of the self-image of ‘red-green politics’ are worked out. The paper investigates the conflict between the social-democratic Prime Minister Börner and his charismatic Secretary of State for Environment Joschka Fischer from the Green Party in Hessen in 1987, due to conflicting political styles and authority, mainly Fischer’s charismatic personality. Then with the new coalition in 1991 with Prime Minister Hans Eichel a changed self-image can be reconstructed, especially for the Social Democrats, e. g. by inclusion of the media. Now the red-green coalition is marketed as an avant-garde “Hessen Coalition”.

Keywords: Symbolic politics, political marketing, red-green project, Joschka Fischer, Holger Boerner, Hans Eichel, Hessen, objective hermeneutics

Hansjörg Sutter
Democratic Participation in the Youth Penal System. Reconstructive educational research of a model experiment

The pedagogic objectives of the “Just Community” approach aim – viewed from the developmental psychology – at the support of social-cognitive and socio-moral learn-ing and development processes. The concept devised by Lawrence Kohlberg can at the same time be regarded as an empirically well-explored approach to an education to democracy. A central desideratum of the U.S. “Just Community” research can be seen in the fact that neither models nor methods are available to describe and understand contradictions and crisis phenomena in its developmental psychological and socializa-tion theoretical implications for an appropriate pedagogic practice. – Within the framework of a hermeneutical-reconstructive case study the present article develops explanatory models empirically founded. The social dynamics of exchange procedures of democratic self-determination and representation of interests open possibilities of action and experience that enable socio-moral learning and developing processes. In the everyday life of a penal institution the dynamics requires a continuous balancing and coordination of contradicting interests, norm systems and loyalty obligations. De-pending on the life experience of the actors this opens up the following chances for learning and development: the differentiation and further development of affective, cognitive, and socio-cognitive schemes, the development of cognitive-structural ca-pacities for differentiation and coordination of perspectives and the development of communicative abilities, in particular the ability of a situation adequate verbalization.

Keywords: social cognition, moral judgment, moral development, democracy and moral education, Just Community, case study, hermeneutic reconstruction

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