Fotogeschichte Völkische Feldforschung Fotografie und Volkskunde im Nationalsozialismus
Die volkskundliche Fotografie aus der NS-Zeit ist nach 1945 häufig der Zuordnung zur nationalsozialistische Bildwelt entgangen. Als "unpolitisch" galten Themen und Motive, zu weit weg von der Stadt und Front die Orte, Menschen und Szenen, die eingefangen worden waren. Dieses Themenheft untersucht volkskundliche Fotografien aus der NS-Zeit. Es fokussiert den Blick zunächst auf eine Region und auf einen überschaubaren Bestand an Bildern. Dadurch wird es möglich, Binnenlogik und politisch- gesellschaftlichen Kontext der "völkischen Feldforschung" genauer zu beleuchten. Die Autorinnen und Autoren beschäftigen sich aber auch mit der Karriere dieser Bilder nach 1945. Das Heft versucht darüber hinaus, die unterschiedlichen volkskundlichen Forschungsrichtungen der Zwischenkriegszeit im Hinblick auf ihren Umgang mit dem Instrumentarium der Fotografie zu differenzieren.
21. Jg., Dezember 2001, Heft 82
Anton Holzer Editorial
Ulrich Hägele Die Visualisierung des "Volkskörpers" Fotografie und Volkskunde in der NS-Zeit
Elsbeth Köstlin Brauchtum und Politik Die fotografischen Dokumente des "SS-Ahnenerbes" in Südtirol
Bernhard Tschofen "Ich schwelgte und photographierte" Richard Wolfram - Volkskunde im Geiste des "Photostosstrupps"
Reinhard Johler Völkische Imaginationen Zur Archaik von Bild und Brauch
Konrad Köstlin Der Norden im Süden Germanische Projektionen in der volkskundlichen Fotografie
Anton Holzer Die Wahrheit eines Schürzenmusters Avantgarde und Folklore in der Zwischenkriegszeit.
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