Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 14 (2015)

Titel der Ausgabe 
Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 14 (2015)
Weiterer Titel 
Themenschwerpunkt Sprache und historisches Lernen

Erschienen
Göttingen 2015: Vandenhoeck & Ruprecht
Erscheint 
annually
ISBN
1610-5982
Anzahl Seiten
261 S.
Preis
€ 39,90

 

Kontakt

Institution
Zeitschrift für Geschichtsdidaktik
Land
Deutschland
c/o
Konferenz für Geschichtsdidaktik - Verband der Geschichtsdidaktikerinnen und Geschichtsdidaktiker Deutschlands e.V. Prof. Dr. Thomas Sandkühler Humboldt-Universität zu Berlin Philosophische Fakultät I Institut für Geschichtswissenschaften Unter den Linden 6 10099 Berlin E-Mail: kgd.geschichtsdidaktik@gmail.com
Von
Schwabe, Astrid

Ausgabe 2015 – Sprache und historisches Lernen

Heftherausgeberin: Saskia Handro (Münster)

„[…] Geschichtslernen ist nicht Sprachlernen, doch im Geschichtsunterricht bilden das Changieren zwischen den Sprache(n) der Vergangenheit und Gegenwart und damit verbunden die Analyse und Konstruktion historischer Erzählungen das Fundament historischen Lernens und didaktischen Handelns. Im Geschichtsunterricht ist Sprache daher nicht allein Medium der Kommunikation. Die Sprache(n) der Quellen und Darstellungen sind als Medien der Geschichte zentraler Untersuchungsgegenstand. Historisches Lernen im unterrichtlichen Instruktions- und Konstruktionsprozess vollzieht sich in fachspezifischen Sprachhandlungsprozeduren, wie der schriftlichen Quelleninterpretation oder dem Urteilsgespräch. Beim kommunikativen Aushandeln von Deutungen und Bedeutungen oder beim Lesen und Schreiben von Geschichte(n) wird historisches Wissen reorganisiert und Sprache als kognitives Werkzeug genutzt.“ (aus der Einführung von Saskia Handro, S. 5f).

„Wenn man sprachlichen Kompetenzerwerb als fachlich situierten Lern- und Akkulturationsprozess versteht, dann begreift man Lernende immer auch als Novizen in den Sprach- und Denkwelten der Geschichte, deren Denken und Lernen – dem bekannten Theorem Wittgensteins folgend – individuelles Sprachvermögen Grenzen setzt. Dieser in der geschichtsdidaktischen Forschung kaum systematisch untersuchte Zusammenhang zwischen sprachlichen Kompetenzen und fachlichen Denk- und Lernprozessen rückte nach PISA ins Zentrum bildungspolitischer Debatten und wurde fächerübergreifend diskutiert.“ (ebd., S. 6).

„Für die Geschichtsdidaktik eröffnet sich mit der Frage nach dem Sprachlernen im Fach daher ein komplexes und disparates wissenschaftliches Untersuchungs- und unterrichtliches Handlungsfeld, dessen operationalisierbare Kartierung die systematische Durchdringung der sprachlichen Dimension historischen Denkens und historischer Sinnbildung verlangt, gerade weil es die für geschichtsdidaktisches Denken zentralen Felder der theoretischen Modellierung, empirischen Fundierung und methodischen Operationalisierung gleichrangig betrifft.“ (ebd., S. 9).

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Themenschwerpunkt

Saskia HANDRO, Sprache und historisches Lernen. Zur Einführung, S. 5.

Michele BARRICELLI, Worte zur Zeit. Historische Sprache und narrative Sinnbildung im Geschichtsunterricht, S. 25.

Olaf HARTUNG, Generisches Geschichtslernen. Drei Aufgabentypen im Vergleich, S. 47.

Monika WALDIS, Philipp MARTI und Martin NITSCHE: Angehende Geschichtslehrpersonen schreiben Geschichte(n). Zur Kontextabhängigkeit historischer Narrationen, S. 63.

Sven OLESCHKO, Herausforderungen einer domänenspezifischen Sprachdiagnostik im Kontext historischen Lernens, S. 87.

Marcel MIERWALD und Nicola BRAUCH, Historisches Argumentieren als Ausdruck historischen Denkens. Theoretische Fundierung und empirische Annäherungen, S. 104.

Martin SCHLUTOW, Historisches Denken in der Fremdsprache. Bilingualer Geschichtsunterricht aus funktional-linguistischer Perspektive, S. 121.

Matthias HIRSCH, Geschichte (er-)lesen. Überlegungen zu domänenspezifischen Lesemodi und -prozessen, S. 136.

Christian SPIEß, Das Unterrichtsgespräch als zeitgemäße Form der Geschichtserzählung? Asymmetrische Kommunikation im Geschichtsunterricht, S. 154.

Bettina ALAVI: Leichte Sprache und historisches Lernen, S. 169.

Forum

Daniel BERNSEN und Thomas SPAHN: Medien und historisches Lernen. Herausforderungen und Hypes im

Rezensionen

Tobias Arand/Manfred Seidenfuß (Hrsg.): Neue Wege – neue Themen – neue Methoden? (Martin Lücke), S. 204.

Michele Barricelli/Tabea Golgath (Hrsg.): Historische Museen heute (Christian Kohler), S. 205.

Sebastian Barsch/Wolfgang Hasberg (Hrsg.): Inklusiv – Exklusiv (Oliver Näpel), S. 207.

Jutta Berger/Christian Schmidtmann: Referendariat Geschichte (Viola Schrader), S. 209.

Hansjörg Biener: Die Kreuzzüge in deutschen Religions- und Geschichtsbüchern (Felix Hinz), S. 210.

Bodo von Borries: Zwischen „Genuss“ und „Ekel“ (Stefan Engels), S. 212.

Paul Ciupke u. a. (Hrsg.): Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur (Max Twickler), S. 214.

Marko Demantowsky/Christoph Pallaske (Hrsg.): Geschichte lernen im digitalen Wandel (Thomas Hellmuth), S. 215.

Markus Drüding: Akademische Jubelfeiern (Anke John), S. 217.

Walter Eisenhart: Historische und politische Bildung (Ulrich Baumgärtner), S. 219.

Christian Ernst (Hrsg.): Geschichte im Dialog? (Regina Göschl), S. 220.

Michael Gray: Contemporary Debates in Holocaust Education (Manuel Köster), S. 222.

Saskia Handro/Bernd Schönemann (Hrsg.): Raum und Sinn (Marco Zerwas), S. 224.

Thomas Hellmuth: Historisch-politische Sinnbildung (Thomas Köster), S. 225.

Georg Kanert: Geschichtslehrerausbildung auf dem Prüfstand (Ludger Schröer), S. 227.

Manuel Köster/Holger Thünemann/Meik Zülsdorf-Kersting (Hrsg.): Researching History Education (Nicola Brauch), S. 229.

Christian Kuchler (Hrsg.): NS-Propaganda im 21. Jahrhundert (Andrea Kolpatzik), S. 231.

Bärbel Kuhn u. a. (Hrsg.): Geschichte erfahren im Museum (Martin Schlutow), S. 232.

Konrad J. Kuhn/Béatrice Ziegler (Hrsg.): Der vergessene Krieg (Daniel Groth), S 234.

Martin Liepach/Wolfgang Geiger: Fragen an die jüdische Geschichte (André Griemert), S. 235.

Christian Mathis: »Irgendwie ist doch da mal jemand geköpft worden« (Kristina Lange), S. 237.

Vadim Oswalt/Jens Aspelmeier/Suzelle Boguth: Ich dachte, jetzt brennt gleich die Luft (Christian Kuchler), S. 239.

Thomas Sandkühler (Hrsg.): Historisches Lernen denken (Friederike Volkmer-Tolksberg), S. 241.

Michael Sauer (Hrsg.): Spurensucher (Martin Schlutow), S. 242.

Michael Sauer u. a. (Hrsg.): Geschichtslernen in biographischer Perspektive (Roland Bernhard), S. 244.

Tobias S. Schmuck: 100 Jahre Geschichtslehrerverband (Michele Barricelli), S. 245.

Peter Schulz-Hageleit: Alternativen in der historisch-politischen Bildung (Frank Schweppenstette), S. 247.

Hubert Sowa/Alexander Glas/Monika Miller (Hrsg.): Bildung der Imagination (Andreas Michler), S. 249.

Christian Spieß: Quellenarbeit im Geschichtsunterricht (Manuel Köster), S. 251.

Bruce A. VanSledright: Assessing Historical Thinking and Understanding (Isabelle Nientied), S. 252.

Sammelrezension: Peter Adamski: Historisches Lernen diagnostizieren, und Christoph Kühberger: Leistungsfeststellung im Geschichtsunterricht (Christian Heuer), S. 254.

Abstracts

Autorinnen und Autoren

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