Das Archiv 58 (2010), 4

Titel der Ausgabe 
Das Archiv 58 (2010), 4
Weiterer Titel 
Postkutschen

Erschienen
Frankfurt am Main 2010: Selbstverlag des Herausgebers
Erscheint 
Viermal im Jahr: am 1. März, 1. Juni, 1. September und 1. Dezember
Anzahl Seiten
98 S.
Preis
6,00 Euro im Einzelverkauf, 4,50 Euro im Abonnement, kostenfrei für DGPT-Mitglieder

 

Kontakt

Institution
DAS ARCHIV. Magazin für Post- und Telekommunikationsgeschichte
Land
Deutschland
c/o
Kontaktadresse der Redaktion: DGPT e. V. Redaktion Schaumainkai 53 60596 Frankfurt
Von
Koch, Isabell

DURCH EIS, SCHNEE UND GEWITTER

„Eine verschneite norddeutsche Landschaft ist in nebeliges, gedämpftes Licht gehüllt. Im Hintergrund ist schemenhaft ein Kirchturm zu sehen. Zwischen zwei Bäumen (…) bahnt sich eine Reisekutsche ihren Weg durch das stürmische Herbstwetter …“. Nicht auf allen Kutschengemälden herrscht schlechtes Wetter, aber verschneite Passstraßen und drohende Unwetter sind beliebte Sujets. Anja Eichler hat einige Gemälde aus der Sammlung der Museumsstiftung genau angesehen.

SEHNSUCHT UND FERNE

„Da fahr ich still im Wagen, / Du bist so weit von mir, / Wohin er mich mag tragen, / Ich bleibe doch bei dir.“ Nicht nur Josef Freiherr von Eichendorff hat, wie in seinem Gedicht „Abreise“, Postkutsche und Posthorn verwendet, um Abschied und Stimmungen der Melancholie auszudrücken. Als Metapher rund um Heimat und Aufbruch, aber auch für die ganze Lebensreise, spielt die Postkutsche in der Literatur eine große Rolle. Klaus Beyrer hat sich ausführlich mit dem Thema befasst.

KUTSCHEN, CHAISEN UND KARREN

Ein Zweigmuseum des Landesmuseums Württemberg ist das „Museum für Kutschen, Chaisen, Karren“ in Heidenheim, das dort auf dem Schlossberg, im ehemaligen Fruchtkasten des Schlosses, untergebracht ist. Es dokumentiert die Geschichte des Landverkehrs bis zur Erfindung des Automobils. Friederike Valet hat sich dort umgesehen.

EINE KUTSCHE FÜR DIE PHILATELIE

Eine hölzerne Schützenscheibe, die die Ankunft des Eilwagens in Ohrdruf im Jahr 1834 zeigt, wurde im Jahr 2008 als Markenmotiv zum „Tag der Briefmarke“ ausgewählt. Die Vorlage stammt ebenso aus dem Bestand der Museumsstiftung wie die Postkutschengrafik, die im Sommer dieses Jahres für eine 55-Cent-Marke verwendet wurde. Michael Burzan stellt weitere Kutschenmarken vor.

DIE ENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT

„Coaching in Bavaria“ nennt sich ein preisgekröntes Unternehmen mit Sitz in Kerschlach südlich von München, das keineswegs nur Kutschfahrten in Bayern anbietet. Aus der ganzen Welt kommen die Gäste, die zu Andreas Nemitz in den Wagen steigen. Seit 1984 fährt er nach Italien, aber darüber hinaus gibt es auch Ein- und Zweitagestouren, im Winter auch Pferdeschlittenfahrten in der Nähe der bayerischen Königsschlösser. Isabell Koch war in der Kutsche unterwegs.

Inhaltsverzeichnis

TITELTHEMEN

Klaus Beyrer: Beim Schwager vorn. Literarische Postwagenreisen (S. 6)

Volkhard Stern: Postkutschenromantik. Eine kurze Renaissance der Postkutsche (S. 13)

Michael Burzan: Von Schmiergeld, Chausseegeld und Pflasterzoll. Postscheine und Dokumente aus der Sammlung Fred Muche (S. 16)

Susanne Uhl: „Thätig, aber nie zu hitzig“ Postmitarbeiter auf vier Hufen (S. 20)

Anja Eichler: Die Postkutsche als Motiv in der Kunst (S. 26)

Franz Brandl: Unerwünscht am Bosporus. Deutsche Postanstalten im Osmanischen Reich (S. 31)

NACHRICHTEN

Benedikt Burkard: Ausstellungen und Veranstaltungen (S. 36)

Veit Didczuneit: Schreiben im Krieg – Schreiben vom Krieg. Erste internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema „Feldpost im Zeitalter der Weltkriege“ im Museum für Kommunikation Berlin (S. 37)

Margret Baumann: Lebendige Diskussionen und interessante Begegnungen. Die Vertreterversammlung der DGPT in Frankfurt (S. 38)

Gerhard Weinreich: Jubiläen von Dezember 2010 bis Februar 2011 (S. 40)

Gerhard Weinreich: Zum 160. Geburtstag George Canfield Blickensderfers. Ein US-amerikanischer Schreibmaschinenerfinder (1850−1917) (S. 42)

MUSEEN FÜR KOMMUNIKATION

Berlin – Monika Seidel: Papier hat viele Seiten. Eine Ausstellung über Geschichte, Herstellung und Verwendung von Papier (S. 43), Veranstaltungen Berlin (S. 45)

Frankfurt - Melanie Köhl, Katrin Petersen: Spiel mit mir! 100 Jahre Kinderpost (S. 46), Veranstaltungen Frankfurt (S. 48)

Nürnberg - Felicitas Lutz: Kommunikation hautnah. Das Thema Kleidung in der neuen Dauerausstellung in Nürnberg (S. 49), Veranstaltungen Nürnberg (S. 51)

REGIONEN

Ost - Hans Hübner: Postwagenmodelle. Lehrmittel, Studienobjekt, Zierde des Postmuseums (S. 52)

Nord - Horst Halbach, Jürgen Hagenkötter: Der Norden macht mobil. Die Fahrpost zwischen den Meeren (S. 57)

West - Bettina Oesl: Von der Postverladestelle zur Design Post. Die Geschichte eines Kölner Postamts (S. 62)

Mitte - Isabell Koch: Karge Zeiten. Diebstähle bei der Post 1950/51 (S. 67)

Südwest - Friederike Valet: Kutschen, Chaisen und Karren in Heidenheim. Ein Museumsbesuch (S. 72)

Süd - Isabell Koch: Auf den Spuren König Ludwigs II. Unterwegs mit „Coaching in Bavaria“ (S. 77)

SCHWERPUNKT (S. 81)

Margret Baumann, Hans-Jörg Siepert: Altes Holz und neuer Lack. Postkutschen aus der Sammlung der MSPT

REZENSIONEN (S. 90)

60 Jahre Bayerischer Rundfunk, Die Post in Hindenburg, Klatsch, Wozu noch Zeitungen?, Die Feldpost als Vermächtnis, Tragbar schreiben, Die Geschichte des Videorekorders

DAS BESONDERE OBJEKT (S. 96)

Lioba Nägele: Die „graue Maus“ unter der Haube. Schutz und Dekoration für den Fernsprechapparat 61

GEDANKENSPIELE (S. 97)

Wer kennt seinen Namen?

VORSCHAU (S. 98)

Öffentliche und Private Kommunikation

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