Chilufim 26 (2019)

Titel der Ausgabe 
Chilufim 26 (2019)
Weiterer Titel 

Erschienen
Wien 2019: Phoibos-Verlag
Erscheint 
einmal jährlich
ISBN
978-3-85161-226-4
Anzahl Seiten
94 Seiten
Preis
Preis im Abonnement jährlich € 19,90; Einzelheft: € 24,90

 

Kontakt

Institution
Chilufim. Zeitschrift für Jüdische Kulturgeschichte
Land
Austria
c/o
Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg Residenzplatz 1/ Stiege 3 5010 Salzburg Österreich/Austria
Von
Heinz, Margarete

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Editorial (S. 1)

Thomas Assinger: Überzeugungsarbeit. Rhetorik bei Theodor Herzl (S. 3–28)

Amir Mazor: Jews in the Mamluk Sultanate (1250–1517). Contextualization and Perspectives (S. 29–44)

Anna Rosa Schlechter: „Ein Satz auf halbem Weg“. Elazar Benyoëtz zwischen Midrasch und Aphorismus (S. 45–67)

Berichte

Sandra Sattlecker: Die Stolpersteine als Teil der deutschen und österreichischen Erinnerungskultur (Werkstattbericht) (S. 69–75)

Mihály Riszovannij: Grey Areas: Two Centuries of Wissenschaft des Judentums. Internationale Konferenz in Heidelberg, 16.–19. Juni 2019 (Tagungsbericht) (S. 77–79)

Rezensionen

Segev, Tom: David Ben Gurion. Ein Staat um jeden Preis. München 2018 (Simon Walter) (S. 81–83)

Becker, Matthias J.: Analogien der „Vergangenheitsbewältigung“. Antiisraelische Projektionen in Leserkommentaren der ZEIT und des GUARDIAN, Baden-Baden 2018 (Helga Embacher) (S. 84–85)

Schirrmeister, Sebastian: Begegnung auf fremder Erde. Verschränkungen deutsch- und hebräischsprachiger Literatur in Palästina / Israel nach 1933, Stuttgart 2019 (Sarah Stoll) (S. 86–89)

Abstracts (S. 91–92)
Autorinnen und Autoren (S. 93)
Rezensentinnen und Rezensenten (S. 93–94)

Abstracts:

Thomas Assinger: Überzeugungsarbeit. Rhetorik bei Theodor Herzl
Der Beitrag untersucht exemplarisch drei markante Einsätze des Rhetorischen bei Theodor Herzl: als Redner und Publizist im Kontext der zionistischen Bewegung, als Analytiker politischen Redegeschehens in seiner Funktion als Pariser Korrespondent der Neuen Freien Presse und als Autor des utopischen Romans Altneuland, in dem er eine literarische Reflexion von Überzeugung durch Narration und durch politische Rede unternimmt. Durch diese mehrdimensionale Auseinandersetzung mit Aspekten wirksamer Rede erweist sich Herzl als Praktiker und Theoretiker von Überzeugungsarbeit, der das Potenzial der alten Rhetorik als Kunst der Überzeugung aktiviert.

This article examines three remarkable instances of Theodor Herzl’s activities as exemplary of his rhetorical practice: his speeches and writing in the context of the Zionist Movement; his analyses of political discourse when working as Parisian correspondent for the Neue Freie Presse; and his utopian novel Old New Land, in which he reflects on narrative and oratorical persuasion. In his multi-dimensional involvement with aspects of effective speech, Herzl shows himself to be a practitioner as well as a theorist of eloquence who re-activates the potential of classical rhetoric as the art of persuasion.

Amir Mazor: Jews in the Mamluk Sultanate (1250–1517). Contextualization and Pespectives
The article examines the situation of the Jews in the Mamluk Sultanate (Egypt and Syria between 1250–1517) in light of the social, cultural and legal realities of the Sultanate and in light of historical sources that were less, or not at all, obliged to Islamic paradigms. By adopting these methodologies, the article argues that scholars may achieve a more comprehensive evaluation of the situation of the Jews, which is different from the general monolithic and negative picture depicted in contemporary Muslim historiography.

Der Artikel untersucht die Situation der Juden im mamlukischen Sultanat (Ägypten und Syrien zwischen 1250–1517) im Hinblick auf die sozialen, kulturellen und rechtlichen Gegebenheiten des Sultanats und auf der Grundlage historischer Quellen, die wenig oder gar nicht islamischen Paradigmen verpflichtet waren. Durch diesen Zugang kann eine umfassendere Bewertung der Situation der Juden erreicht werden, die sich von dem eher negativen Bild unterscheidet, das in der zeitgenössischen muslimischen Geschichtsschreibung vermittelt wird.

Anna Rosa Schlechter: „Ein Satz auf halbem Weg“. Elazar Benyoëtz zwischen Midrasch und Aphorismus
Dieser Artikel beschäftigt sich mit ausgewählten Aphorismen des aus Österreich stammenden israelischen Poeten Elazar Benyoëtz (geb. 1937). Immer wieder auf die Hebräische Bibel zurückfallend, können seine Schriften als moderner Midrasch der deutschen Sprache interpretiert werden. Eingebettet in den historischen Kontext der Moderne, kann Benyoëtz‘ als Glied einer Kette jüdischer Denker verstanden werden, die Tradition weitergeben durch Auslegung und somit die Sinaioffenbarung ein Stück näher an ihr Ziel bringen. Anhand des Beispiels von Gen 4,4 – der Erzählung von Kain und Abel – werden hebräische Subtexte und reichhaltige rabbinische Bezüge sichtbar.

This article deals with selected aphorisms by Austrian-Israeli poet Elazar Benyoëtz (born 1937). Always falling back on the Hebrew Bible, his writings can be interpreted as a modern midrashic act using the German language. Embedded within the historic context of Modernism, Benyoëtz can be seen as a link in a chain of Jewish thinkers who bring the Sinai revelation a cent closer to the goal by transmitting tradition through exegesis. Based on the example of Genesis 4, 4 – the story of Cain and Abel –, Hebrew subtexts and plentiful references to rabbinic writings are revealed.

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