Nach der ersten Ausgabe der Südosteuropäischen Hefte im Mai 2012 haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten. Bestärkt in unserer Idee, eine Online-Zeitschrift für junge Südosteuropaforscher_innen herauszugeben, erscheint die zweite Ausgabe erneut mit dem Anspruch, aktuelle Entwicklungen der deutschsprachigen Südosteuropaforschung abzubilden. Zudem beschlossen wir, die Zeitschrift strukturell und inhaltlich zu erweitern.
Die erste Neuerung betrifft die in dieser Ausgabe hinzugekommene Rubrik Neues aus der Südosteuropaforschung. Ziel ist es, Reflexionen zur Südosteuropaforschung als Disziplin anzuregen und zu veröffentlichen. So analysiert Hannes Grandits die Entwicklungen innerhalb des Fachs der letzten zwanzig Jahre und zeigt Perspektiven der Berliner Forschungslandschaft auf. Stefan Troebst und Marija Vulesica widmen sich zwei namhaften Forscherpersönlichkeiten: Mathias Bernath und Mirjana Gross. Die Rubrik Beiträge umfasst neben zwei politikwissenschaftlichen Aufsätzen von Jacob Venuß und Tilmann Feltes, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Fragen der politischen Partizipation in Südosteuropa auseinandersetzen, Andreas Guidis Artikel über Identifikationsprozesse im südserbischen Sandžak sowie Eckehard Pistricks Text über das Verhältnis von traditioneller Musik und Räumlichkeit im Balkan.
Unter Essays und Berichte präsentiert Heike Karge das neue Forschungsnetzwerk „Sozialfürsorge in Ost- und Südosteuropa“ und Phillip Thybus fasst Ergebnisse der internationalen Tagung zu den Jugoslawienkriegen (Klagenfurt 2011) zusammen.
Die inhaltliche Erweiterung der Südosteuropäischen Hefte ab der kommenden Ausgabe betrifft die Rubrik Beiträge, die unter einem bestimmten thematischen Schwerpunkt stehen wird. Damit wollen wir eigene Akzente setzen und neue Diskussionen anregen. Der Themenschwerpunkt der nächsten Ausgabe erscheint in Kürze als Call-for-Articles auf unserer Homepage.
INHALTSVERZEICHNIS
Editorial S. 9
Aus der Südosteuropaforschung
Hannes Grandits Südosteuropäische Geschichte als global verflochtene Regionalwissenschaft. Aktuelle Perspektiven aus dem Berliner Wissenschaftsstandort S. 11
Stefan Troebst „Südosteuropäische Geschichte als gesonderte Disziplin“ Mathias Bernath in Berlin und München S. 19
Marija Vulesica „Meine Erinnerungen sind so schrecklich“. Zum Tode der kroatischen Historikern und schweigsamen Zeitzeugin Prof. Dr. Mirjana Gross S. 24
Beiträge
Jacob Venuß Wahlsystemwandel in Südosteuropa. Zur Stabilität von Wahlsystemen im postsozialistischen Raum S. 30
Tilmann Feltes Jugend und Demokratie Die Förderung der Partizipation Jugendlicher durch die internationale Gemeinschaft im Kosovo S. 45
Andreas Guidi „Traditionen im Transit.“ Deutung der lokalen Geschichte und Kategorisierungsprozesse am Beispiel von kulturpolitischen Institutionen im serbischen Sandžak S. 58
Eckehard Pistrick Spatial Detachment – Emotional Detachment Delocalizing and Instrumentalizing Local Musical Practice in the Communist Regimes of Southeastern Europe S. 77
Essays und Berichte
Heike Karge Sozialfürsorge und Gesundheit in Ost- und Südosteuropa im langen 20. Jahrhundert S. 89
Philipp Tybus Krieg(e) in Jugoslawien – Herausforderung für eine europäische Friedenskultur. Internationale Tagung: 29. November – 1. Dezember 2011, Alpen-Adria Universität Klagenfurt S. 95
Rezensionen
Nataša Mišković Calic, Marie-Janine (2010): Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. München. S. 100
Stefanie Rämmler Gromes, Thorsten (2012): Ohne Staat und Nation ist keine Demokratie zu machen. Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Makedonien nach den Bürgerkriegen. Baden Baden. S. 104
Đorđe Tomić Haselsteiner, Horst; Wastl-Walter, Doris (Hg.) (2011): Mosaik Europas. Die Vojvodina. Frankfurt am Main u.a. S. 107
Neuerscheinungen S. 111