Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 8 (2012)

Titel der Ausgabe 
Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 8 (2012)
Weiterer Titel 
Gesundheit

Erschienen
Zürich 2012: diaphanes
Erscheint 
jährlich
ISBN
978-3-03734-228-2
Anzahl Seiten
232 S.
Preis
CHF 37.50 / EUR 30,00

 

Kontakt

Institution
Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte
Land
Switzerland
c/o
Redaktion Zentrum »Geschichte des Wissens« ETH Zürich, Clausiusstrasse 59, RZ H3 CH-8092 Zürich Verlag Diaphanes Verlag Hardstrasse 69 CH-8004 Zürich
Von
Schurrer, Lisa

Gesundheit

1946 definierte die Weltgesundheitsorganisation Gesundheit als einen »Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen«. Diese Definition stellt einen wirkmächtigen Versuch dar, einen univer­salen und fortschrittlichen Gesundheitsbegriff zu schaffen, der über Nationen- und Kulturgrenzen hinweg Gültigkeit besitzt. Sie geht allerdings unter der Hand mit Normierungsvorgängen, Anpassungszwängen und einem technisch-sozialen Machbarkeitsglauben einher. Das zeigt sich nicht nur in der modernen Medizin, sondern auch in der Gesellschaft, die ständig mit ihrer eigenen Diagnose befasst ist und sich durch ein pursuit of perfection auszeichnet: Politische Konflikte und gesellschaftliche Krisen werden in Metaphern des Pathologischen übersetzt und mit Vorstellungen des Kurierens, Immunisierens und Ausmerzens verbunden. Der Band analysiert die Vielfalt paradoxer Phänomene, die mit dem modernen Willen zur Gesundheit entstanden sind.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Patricia Purtschert, Jakob Tanner
Editorial
7–19

Lea Haller
Krankheit in Zahlen. Cortison und therapeutische Ökonomie um 1950
23–38

Felix Trautmann
Heillose Ansteckung. Roberto Esposito und das Paradigma der Immunisierung
39–63

Cornelius Borck
Das Paradox der Vertrauenskrise. Eine kleine Epistemologie von Wissen und Können in der Medizin
65–84

Marcel Dreier, Patrick Harries
Medizin und Magie in Afrika. Eine Sozialgeschichte des Wissens
85–104

Daniel Hedinger
Krieg, Biopolitik und Medizin. Mori Ōgais Werdegang oder Japan als Vorbild des Westens um 1900
105–124

Paula-Irene Villa
Künstliche Körper in der Kritik. Von den Ambivalenzen der Körperarbeit in der Gegenwart
127–140

David Gugerli
Nach uns die Informationsflut. Zur Pathologisierung soziotechnischen Wandels
141–147

Michael Hagner
Ist Kulturkritik wirklich unser Problem?. Ein Kommentar zu David Gugerli
149–153

Philipp Sarasin
Ein klein wenig Flut. Eine Antwort auf David Gugerli
155–158

Ivan Illich
»…und führe uns nicht in die Diagnose, sondern erlöse uns von dem Streben nach Gesundheit«
161–167

Barbara Duden
Zur Aktualität des Denkens von Ivan Illich und seiner »Kritik der Medikalisierung des Lebens«
169–178

Flurin Condrau, Carsten Timmermann
Ivan Illichs ›Medical Nemesis‹ und die Medizingeschichte
179–188

Brigitta Bernet
»Depressed? It might be political!«. Die Pathologien der Leistungsgesellschaft im Fokus der außerklinischen Literatur
189–198

Jakob Tanner, Londa Schiebinger, Patricia Purtschert
Vom Gender Bias zu geschlechterspezifischen Innovationen. Eine Begegnung mit Londa Schiebinger
201–222

Die Autorinnen und Autoren
223–229

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