1988 ist BIOS erstmals erschienen. Im Jahr 2018 blicken Redaktion und Herausgeberkreis auf dreißig Jahre zurück und begehen diesen „runden Geburtstag“ mit einer Jubiläumsausgabe, die den Blick zurück richtet auf Beiträge der frühen Jahre. Während die Hefte seit 2005 unter Budrich Journals online verfügbar sind, liegen die Beiträge der Jahre 1988 bis einschließlich 2004 nur in gedruckter Form vor, sind zum Teil vergriffen und nur schwer zugänglich. Aus den rund 220 Beiträgen wurden 21 ausgewählt, die bei allen Problemen, die eine solche Auswahl mit sich bringt, die disziplinäre Vielfalt und thematische Breite abbilden, die für BIOS bis heute charakteristisch sind.
Bettina Dausien, Johannes Huinink, Almut Leh und Alexander von PlatoVorwort
Selma LeydesdorffDas gebrochene Schweigen. Lebensgeschichten von Überlebenden des jüdischen Proletariats in Amsterdam
Dan Bar-OnMoral und unterschwelliges Streben nach Macht. Interview mit einem KZ-Arzt und seinem Sohn
Wolfram FischerWie man sein Leben erlebt. Zur Sinnstruktur biographischer Ereignisse und Handlungen
Pierre BourdieuDie biographische Illusion
Eckart LiebauLaufbahn oder Biographie? Eine Bourdieu-Lektüre
Lutz NiethammerKommentar zu Pierre Bourdieu: Die biographische Illusion
Daniel Bertaux und Isabelle Bertaux-Wiame„Was du ererbt von deinen Vätern …“ Transmissionen und soziale Mobilität über fünf Generationen
Monika Wohlrab-SahrInstitutionalisierung oder Individualisierung des Lebenslaufs? Anmerkungen zu einer festgefahrenen Debatte
Hans-Christoph KollerBiographie als rhetorisches Konstrukt
Gabriele RosenthalErzählbarkeit, biographische Notwendigkeit und soziale Funktion von Kriegserzählungen. Zur Frage: was wird gerne und leicht erzählt
Armin NassehiDie Form der Biographie. Theoretische Überlegungen zur Biographieforschung in methodologischer Absicht
Charlotte HeinritzDas Kind in der autobiographischen Kindheitserinnerung
Oliver Sill„Über den Zaun geblickt“. Literaturwissenschaftliche Anmerkungen zur soziologischen Biographieforschung
Jürgen StraubZur narrativen Konstruktion von Vergangenheit. Erzähltheoretische Überlegungen und eine exemplarische Analyse eines Gruppengespräches über die „NS-Zeit“
Albrecht LehmannWald als „Lebensstichwort“. Zur biographischen Bedeutung der Landschaft des Naturerlebnisses und des Naturbewusstseins
Mark RosemanErinnern und Überleben. Wahrheit und Widerspruch im Zeugnis einer Holocaust-Überlebenden
Almut LehForschungsethische Probleme in der Zeitzeugenforschung
Alexander von PlatoZeitzeugen und die historische Zunft. Erinnerung, kommunikative Tradierung und kollektives Gedächtnis in der qualitativen Geschichtswissenschaft
Harald WelzerDas Interview als Artefakt. Zur Kritik der Zeitzeugenforschung
Udo KelleDie Integration qualitativer und quantitativer Methoden in der Biographie- und Lebenslaufforschung
Martin SchmeiserVom „statistischen Kleingemälde“ zur „Lebensgeschichte“. Die Entwicklung von Biographie- und Lebensverlaufsforschung in der frühen deutschen Soziologie