Themenschwerpunkt: Professorenkataloge 2.0 – Ansätze und Perspektiven webbasierter Forschung in der gegenwärtigen Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte
Gastherausgeber: Oliver Auge / Swantje Piotrowski
Beiträge zum Umgang mit dem Tod an den Universitäten des Mittelalters, dem Studium von Frauen um 1900, der Entwicklung der universitären Musikwissenschaft in der frühen DDR und der Etablierung der Disziplin der Genderforschung an westdeutschen Universitäten im späten 20. Jahrhundert markieren Themenfelder der aktuellen interdisziplinären Diskussionen im Bereich der Universitätsgeschichte. Ein Arbeitsbericht stellt einen spezifischen Archivbestand zur Geschichte akademischer Verbände vor.
In den insgesamt zehn Beiträgen zu Perspektiven einer webbasierten Erforschung von Professorenkatalogen, die aus einer Kieler Tagung hervorgingen, werden die künftigen Horizonte einer Nutzung digitaler Recherchemöglichkeiten für die Universitätsgeschichtsforschung erkennbar. Die diachron angelegte und komparative Historiographie der Universität wird damit als eines der innovativsten Felder moderner historischer Forschung sichtbar.
HerausgeberwechselDanksagung an Marie-Luise Bott Seite 7
Aufsätze
Trude MaurerEin Lehrstück über die Dialektik des Fortschritts Die Zulassung von Frauen an der Universität Straßburg: Reichsländische Variationen zu einem gesamtdeutschen Thema (1873–1909/1918) Seite 9–50
Kevin RickDe modo sepeliendi universitatis Der Tod in mittelalterlichen Universitäten Seite 51–77
Angelika Schaser, Falko SchnickeDer lange Marsch in die Institution Zur Etablierung der Frauen- und Geschlechtergeschichte an westdeutschen Universitäten (1970–1990) Seite 79–110
Kateryna Schöning"Der Fall H." Günter Hausswald und Veränderungen im Fach Musikwissenschaft in der DDR 1949–1956 Seite 111–141
TagungsbandProfessorenkataloge 2.0 – Ansätze und Perspektiven webbasierter Forschung in der gegenwärtigen Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte. Ergebnisse eines Kieler Kolloquiums vom 20./21. April 2012
Oliver Auge, Swantje PiotrowskiEditorial Seite 143–151
Swantje PiotrowskiDas Kieler Gelehrtenverzeichnis Eine Online-Datensammlung als Werkzeug universitätsgeschichtlicher und biographischer Forschung Seite 153–167
Norbert Luttenberger, Jesper ZedlitzWas die Linked Open Data-Technologie für die wissenschaftliche Prosopographie leisten kann Seite 169–179
Christian Augustin, Christian RauDer Catalogus Professorum Lipsiensium als kollaborative Wissensbasis Bilanz und Perspektiven Seite 181–200
Matthias Glasow, Karsten LabahnDer Catalogus Professorum Rostochiensium Ein biografisches Informationssystem Seite 201–213
Rainer Christoph SchwingesDas Repertorium Academicum Germanicum (RAG) Ein digitales Forschungsvorhaben zur Geschichte der Gelehrten des Alten Reiches (1250–1550) Seite 215–232
Holger GastZum Umgang mit Datenbanken in den Geschichtswissenschaften Seite 233–250
Barbara PfeiferÜber Zweck und Nutzen der Gemeinsamen Normdatei (GND) Seite 251–259
Bernhard EbnethAuf dem Weg zu einem historisch-biographischen Informationssystem Datenintegration und Einsatz von Normdaten am Beispiel der Deutschen Biographie und des Biographie-Portals Seite 261–290
Martin GöllnitzDas "Kieler Gelehrtenverzeichnis" in der Praxis Karrieren von Hochschullehrern im Dritten Reich zwischen Parteizugehörigkeit und Wissenschaft Seite 291–312
Ulf MorgensternKiel – Leipzig – Straßburg – Göttingen. Oder doch wieder nach Kiel? Über ein juristisches "Old-Boys-Network" und die vermeintlich zufälligen Berufungswege befreundeter Wissenschaftler Seite 313–339
Arbeitsberichte aus Archiven
Harald Lönnecker"Auskunft zu geben über Bereiche, über die Nachweise zu finden sonst kaum einmal möglich ist" Entstehung, Struktur und Inhalt der Archive akademischer Verbände und Vereinigungen Seite 341–359