Die vierte Ausgabe von „Nebulosa“ fragt danach, welche Qualitäten und Quantitäten das Maßnehmen in der Gegenwart erreicht hat, wie und welche Sichtbarkeiten durch Anwendung welcher Verfahren und Strategien zu welchem Zweck erzeugt werden, also wie Maße des Sichtbaren gegeben werden, und wer sie gibt. Gleichzeitig stellt sich das Heft die Aufgabe, auch auf die Geschichte sozialer, politischer, kultureller und wirtschaftlicher Diskurse des Maßnehmens und Maßgebens zu rekurrieren und danach zu fragen, welche Rolle beispielsweise Umfragen, Statistiken und sonstige Analysetechniken in den Konstitutionsprozessen des Sozialen spielen. Ferner sind u.a. Phänomene des sich selbst sichtbar Machens und die damit verbundene Unterwerfung des eigenen Körpers unter vermeintlich objektive Be- und Auswertungsverfahren Gegenstand der Ausgabe.
Im Forum wird der Themenschwerpunkt der vorangegangenen Ausgabe – Gespenster – zur Diskussion gestellt.
Inhalt
Eva Holling / Frank Schlöffel / Matthias Naumann: Homo Meter / Land und Redner_innen ein Maß geben / Keiner soll entkommen / Die aktuelle Ausgabe
Hannelore Bublitz: Vermessung und Modi der Sichtbarmachung des Subjekts in Medien-/Datenlandschaften
Frank Engster: Maßgeblichkeit für: sich selbst. Das Maß bei Hegel und Marx
Bojana Kunst: Das zeitliche Maß des Projekts
Jörg Thums: Manifest für eine Apperzeption in der Zerstreuung
Christian Sternad: Das Maßlose des Werkes. Martin Heidegger und Maurice Blanchot über den Ursprung des Kunstwerkes
Fanti Baum: All this Useless Beauty oder das Maß durchqueren
Mirus Fitzner: Maßnehmen als rassistische Praxis. Warum das Konzept „Ethno-Marketing“ auf rassistischen Grundannahmen basiert
Peter J. Bräunlein: Gelehrte Geisterseher. Anleitungen für den gepflegten Umgang mit Gespenstern
Gerald Siegmund: Gespenster-Ethik, oder warum Gespenster das Theater lieben
Julian Blunk: Die Gespenster bleiben nebulös
Małgorzata Sugiera: Gespenst und Zombie als Denkf iguren der Gegenwart