Digital Classics Online 7 (2021)

Titel der Ausgabe 
Digital Classics Online 7 (2021)
Zeitschriftentitel 

Erscheint 
1-2 Ausgaben pro Jahr
ISBN
2364-7957
Anzahl Seiten
75 S.
Preis
kostenlos

 

Kontakt

Institution
Digital Classics Online
Land
Deutschland
c/o
Sylvia Kurowsky Universität Leipzig Historisches Seminar Lehrstuhl für Alte Geschichte Redakion Digital Classics Online GWZ, Raum 4.215 Beethovenstr. 15 04107 Leipzig E-Mail: sylvia.kurowsky@uni-leipzig.de Tel: +49 341 9737077
Von
Sylvia Kurowsky, Historisches Seminar, Universität Leipzig

Das neue Heft DCO 7 (2021) wurde - wie immer Open Access - publiziert.

Inhaltsverzeichnis

Editorial:

Die versteckte Macht der Listen
Charlotte Schubert

Digital Classics Online Artikel:

Creating the First Digital Handbook of Latin Phonetics: Between Linguistics, Digital Humanities and Language Teaching
Tommaso Spinelli
Dieser Artikel beschreibt die Schaffung einer innovativen E-Learning-Ressource, die eine einzigartige Breite an Informationen zu Frequenz der Wörter und zu grammatikalischen und phonetischen Aspekten sowohl zum klassischen als auch zum Kirchenlatein bietet. Das digitale Toolkit, das sowohl als online Programm als auch als mobile Android-App erhältlich ist und eine Brücke zwischen Lehre und Forschung schlägt, bietet eine Liste der häufigsten lateinischen Lemmata sowie phonetischer und grammatikalischer Informationen, einschließlich ihrer Silbenbildung, Akzentuierung und klassischer und kirchlicher phonetischer Transkription gemäß den Standards des Internationalen Phonetischen Alphabets. Nach einem kurzen Überblick über die verschiedenen Arten, wie Latein ausgesprochen wurde und immer noch wird, werden die methodischen und praktischen Probleme erörtert, mit denen die Erstellung des Toolkits bei der Auswahl einer effektiven Lemmatisierungstechnik zur Identifizierung und Kategorisierung von gebeugten Wortformen, Schaffung von Algorithmen, Akzentuierung lateinischer Lemmata und Übertragung lateinischer Klänge (möglicherweise mit mehreren Zeichen des lateinischen Alphabets) in IPA-Zeichen konfrontiert wird. Dabei gibt es Einblicke in die Technologien, mit denen die Auswirkungen dieser neuen E-Learning-Ressource auf Lehre und Forschung maximiert werden.

Building a Repository of Exercises for Learning Latin
Konstantin Schulz
Die vorliegende Studie enthält Gütekriterien und eine Referenzimplementierung für eine Übungsdatenbank mit lateinischen Spracherwerbsübungen, insbesondere im Hinblick auf den Wortschatz. Die Datenbank soll auch ohne Vorkenntnisse der Korpus- oder Computerlinguistik leicht zugänglich sein. Dadurch können Lehrkräfte an Gymnasien selbstständig Übungen erstellen, die weitestgehend an die Bedürfnisse der Lernenden anpassbar sind. Um die Erstellung neuer Übungen aus antiken Texten zu erleichtern, sind zusätzliche linguistische Informationen nötig. So ermöglicht etwa eine Keyword-In-Context-Analyse den Lehrenden, Gebrauchsmuster einzelner Wörter zu untersuchen, indem sie sich Visualisierungen der morphologischen, syntaktischen und lexikalischen Phänomene ansehen. Darüber hinaus müssen die Übungen auch auffindbar und technisch abrufbar sein. Dazu wurde eine öffentliche Datenbank erstellt, in der Übungen anhand ihrer Metadaten gespeichert und ausgelesen werden können, z.B. in Bezug auf das verwendete Vokabular, Textkomplexität oder Interaktionstyp. Lehrende können die Datenbank nutzen, um von anderen Lehrkräften erstellte Übungen abzurufen, zu modifizieren und selbst auszuprobieren. Dadurch können didaktische Bemühungen innerhalb einer Schule oder darüber hinaus geteilt werden, in vielen Fällen sogar international.

Digital Humanities auf dem Weg zu einer Wissenschaftsmethodik: Transparenz und Fehlerkultur
Charlotte Schubert
Die Methoden der Digital Humanities sind seit längerer Zeit einer massiven Kritik ausgesetzt. Es sind vor allem zwei Vorwürfe, die immer wieder erhoben werden: Zum einen führten die Digital Humanities nicht zu neuen Ergebnissen, sondern würden Bekanntes in anderem Gewand präsentieren. Zum anderen würden die Methoden der Digital Humanities sogar auch zu falschen Ergebnissen führen. Weiterhin wird daraus gefolgert, dass die Reproduzierbarkeit und damit auch die wissenschaftliche Solidität der Ergebnisse fraglich sei. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit diesem Thema der (unterstellten oder tatsächlichen) Fehlerhaftigkeit, in dem dieser Vorwurf analysiert und ein Vorschlag zum kritischen Umgang mit Fehlern unterbreitet wird, der den Digital Humanities ihren wissenschaftsmethodischen Platz sichern kann.

Pain and the Body in Corpus Hippocraticum: A Distributional Semantic Analysis
Vojtěch Linka, Vojtěch Kaše
Die Autoren der im Corpus Hippocraticum versammelten medizinischen Abhandlungen erwähnen häufig den Schmerz, seine Eigenschaften und seinen Ursprung. Gleichzeitig liefern sie jedoch keine ausdrückliche Definition oder Theorie des Schmerzes, seiner Natur und seiner Beziehung zu anderen wichtigen Aspekten der hippokratischen Medizin. Außerdem verwenden sie mindestens vier Wortfamilien, von denen man annimmt, dass sie im Altgriechischen Schmerzen bezeichnen. Dies bringt moderne Forscher zu der Frage, wie sich diese vier Schmerzwörter semantisch unterscheiden und inwieweit sie auf einer gemeinsamen Vorstellung von Schmerz beruhen. In diesem Artikel versuchen wir, diese Fragen zu beantworten, indem wir das Korpus mit Hilfe verschiedener computergestützter Textanalysemethoden analysieren, insbesondere mit Hilfe eines Ansatzes zur distributionellen semantischen Modellierung. Unsere Ergebnisse zeigen einen engen Zusammenhang zwischen einigen dieser Schmerzwörter, Körperteilen und pathologischen Zuständen. Die Ergebnisse werden außerdem mit den Erkenntnissen verglichen, die durch traditionelles genaues Lesen der Quellen gewonnen wurden.

Weitere Hefte ⇓
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Sprache
Bestandsnachweise 2364-7957