Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte (2008), 53-54

Titel der Ausgabe 
Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte (2008), 53-54
Weiterer Titel 
Mädchenschulgeschichte(n) - Die preußische Mädchenschulreform und ihre Folgen

Erschienen
Erscheint 
erscheint zweimal jährlich (Mai und November)
ISBN
0178-1073
Anzahl Seiten
155 S.
Preis
19,00 Euro plus Versand

 

Kontakt

Institution
Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte
Land
Deutschland
c/o
Laura Schibbe Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung Gottschalkstraße 57 D – 34127 Kassel Tel.: +49 (0)561-989 36 70 Fax: +49 (0)561-989 36 72
Von
Wolff, Kerstin

1908 veränderte sich das Leben von Frauen und Mädchen im Kaiserreich nachdrücklich, die Preußische Mädchenschulreform trat in Kraft. Nach langem und ausgesprochen zähem Kampf war es Lehrerinnen, Liberalen und Frauenrechtlerinnen endlich gelungen, den preußischen Staat an seine Verantwortung auch für seine Töchter zu erinnern; denn bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Schulausbildung der Mädchen von privaten oder kommunalen Einrichtungen organisiert. 1908 änderte sich dies nun. Das Mädchenschulsystem bekam eine verbindliche Form, die Abschlüsse der Mädchenschulen berechtigten zur Aufnahme einer weiterführenden Ausbildung oder sogar zum Studium und auch die Ausbildung von Lehrerinnen wurde neu strukturiert. Die Zuschreibung von Frauen auf den Haushalt, die Ehe und die Erziehung der eigenen Kinder war spätestens in der Mitte des 19. Jahrhunderts bereits in die Kritik geraten, als immer mehr bürgerliche Frauen vor die Notwendigkeit gestellt wurden, sich ihren Lebensunterhalt auch selber verdienen zu müssen. Die mangelhafte systematische Ausbildung von Frauen stand dieser eigenständigen Berufstätigkeit allerdings im Wege und produzierte statt eines guten Starts in das Berufsleben eher Not und Verarmung gerade der bürgerlichen Frauen. Die Preußische Mädchenschulreform von 1908 kann als Ausgangspunkt der Professionalisierung sowohl der Lehrerinnenausbildung als auch der Schülerinnenerziehung gewertet werden. Die aktuelle Doppelnummer der Ariadne zeichnet diese Reform nach und fragt nach Auswirkungen und Folgen.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

James C. Albisetti: Compromise an Containment. The Prussian reforms of 1908 in comparative perspective
S. 8

Edith Glaser: Was ist eine pädagogische Klassikerin? Helene Lange und die Stilisierung der »Gelben Broschüre«
S. 18

Elke Kleinau: Reformpädagogik und Frauenbewegung. Geschichte einer Ausgrenzung
S. 32

Thomas Adam: Feminae ante Portas. Frauen als Stifterinnen und Stipendiatinnen von universitären Stipendienstiftungen im Deutschen Kaiserreich
S. 42

Wolfgang Gippert: »Ein kerndeutsches, nationalbewußtes, starkes Frauengeschlecht« Käthe Schirmachers Entwurf einer völkisch-nationalen Mädchen- und Frauenbildung
S. 52

Adriane Feustel: 100 Jahre Soziales Lehren und Lernen. Von der Sozialen Frauenschule zur Alice Salomon Hochschule Berlin, S. 62
Jana Mikota: Das Lesebuch soll der Entwicklung der Persönlichkeit dienen. Kanonisierungsprozesse in Lesebüchern an höheren Mädchenschulen im 19. und 20. Jahrhundert
S. 64

Frauke Stübig: Mädchen waren kein Thema.Die Reichsschulkonferenz von 1920
S. 74

Ulrike Manz: Qualitätsförderung der kommenden Generation.Zum Zusammenhang von Bildung und Eugenik in der Debatte der bürgerlich-gemäßigten Frauenbewegung während der Weimarer Republik
S. 84

Hans-Martin Moderow: Die sächsische Mädchenschulreform von 1910
S. 100

Kateryna Kobchenko: Parallele Geschichte. Die Entwicklung der akademischen Frauenbildung in der Ukraine von der Mitte des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts
S. 110

Karin Manz: »... das man es in Frauenkreisen begrüssen würde, wenn eine Frau Leiterin dieser Abteilung würde ...« Die Rekonstruktion der Debatte über die Wahl der ersten Rektorin der Höheren Töchterschule Zürich (1946)
S. 119

Dania Dittgen: »Der Unterricht ist für beide Geschlechter gemeinsam...« Die Debatte um die Koedukation in West-Berlin in den frühen 1950er Jahren
S. 128

Das Heft ist über die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung (Gottschalkstr. 57; 34127 Kassel) oder über den Buchhandel zu beziehen

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