Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften (ZfdG) 4 (2019)

Titel der Ausgabe 
Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften (ZfdG) 4 (2019)
Weiterer Titel 

Erschienen
Wolfenbüttel 2019: Selbstverlag
Erscheint 
jährlich
Preis
Open Access

 

Kontakt

Institution
Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften (ZfdG)
Land
Deutschland
c/o
Lisa Klaffki / Torsten Kahlert -Redaktionsverantwortliche- Herzog August Bibliothek Lessingplatz 1 D-38304 Wolfenbüttel Tel.: +49 (0) 5331 808 214 zfdg@mww-forschung.de
Von
Kahlert, Torsten

Inhaltsverzeichnis

Konzept für den digitalen Ausbau der typologisch-vergleichenden Märchenforschung
Elguja Dadunashvili
https://doi.org/10.17175/2019_005

Narratologische Textauszeichnung in Märe und Novelle. Mit Annotationsbeispielen und exemplarischer Auswertung von Sperber und Häslein durch MTLD und Sozialer Netzwerkanalyse
Friedrich Michael Dimpel
https://doi.org/10.17175/2016_012

Alte Fragen, neue Methoden – Philologische und digitale Verfahren im Dialog. Ein Beitrag zum Forschungsdiskurs um Entsagung und Ironie bei Goethe
Jan Horstmann und Rabea Kleymann
https://doi.org/10.17175/2019_007

Historisches Lehren und Lernen mit digitalisierten Quellen. Zum methodischen Umgang mit Datenbanken im Kontext der Digitalisierungsstrategie’
Jessica Kreutz
http://dx.doi.org/10.17175/2019_001

Nicht geeignet oder nur unzureichend gestaltet? Digitale Monographien in den Geisteswissenschaften
Axel Kuhn und Svenja Hagenhoff
https://doi.org/10.17175/2019_002

Blockchain für die Geisteswissenschaften? Möglichkeiten des Einsatzes von Blockchain und verwandten Technologien für wissenschaftliche Publikationen
Anna Neovesky und Julius Peinelt
https://doi.org/10.17175/2019_003

Abstracts (de/en)

Elguja Dadunashvili: Konzept für den digitalen Ausbau der typologisch-vergleichenden Märchenforschung
Im Zentrum dieses Beitrags stehen die Präsentation und Diskussion der Konzeptionierung einer XML-Datenbank für Volksmärchen (erweiterbar auf andere populäre Erzählgattungen) sowie der dazu benötigten digitalen Infrastruktur. Der Zweck ist eine weltweite Systematisierung der Archivmaterialien durch eine geeignete Datenbank und die Ausarbeitung eines Content-Annotationsstandards (ConAS) für die typologisch-vergleichende Analyse der internationalen Märchen.

The focus of this contribution is the presentation and discussion of the conceptual design of an XML database of fairytales (expandable to other popular narrative genres) and the required digital infrastructure. The purpose is a worldwide systematization of archival material through a suitable database and the development of a content annotation standard (ConAS) for the typological-comparative analysis of the international fairytales.

Friedrich Michael Dimpel: Narratologische Textauszeichnung in Märe und Novelle. Mit Annotationsbeispielen und exemplarischer Auswertung von Sperber und Häslein durch MTLD und Sozialer Netzwerkanalyse
Vorgestellt wird ein Annotationssystem für narratologische Phänomene wie Raum, Zeit, Fokalisierung, Redewiedergabe, Erzählerrede, Figurenbezug der Figuren- / Erzählerrede, Wertungen, Negation, uneigentliche Rede, Ambiguität. Annotationsrichtlinien werden entwickelt, damit verschiedene Personen beim gleichen Text zu homogenen Ergebnissen kommen (Inter-Annotator-Agreement). Dabei werden narratologische Modelle überprüft und präzisiert. Annotiert werden etwa 100 deutsche Kurzerzählungen. Das Korpus ermöglicht eine Nachnutzbarkeit in vielfältiger Weise. Es erlaubt systematische Zugriffe auf gleichartig annotierte Korpussegmente und damit quantifizierende Beiträge zur historischen Narratologie, zur Kulturwissenschaft und zur Gattungsgeschichte.

The article presents an annotation system for narratological phenomena such as space, time, focalisation, reported speech, narrator's speech, the relationship between the speech of a character/of the narrator and that of a certain character, evaluative remarks, negation, figurative speech, and ambiguity. Guidelines for annotation are being developed in order to enable different people to achieve consistent results when working with the same text (inter-annotator agreement). In doing so, narratological models will be systematically reassessed and refined. The aim of this project is therefore to annotate approximately 100 short German-language narratives. The corpus will be reusable for a variety of purposes. It permits systematic access to corpus segments annotated in the same way and supports quantifiable contributions in the fields of historical narratology, cultural studies and the history of literary genres.

Jan Horstmann und Rabea Kleymann: Alte Fragen, neue Methoden – Philologische und digitale Verfahren im Dialog. Ein Beitrag zum Forschungsdiskurs um Entsagung und Ironie bei Goethe
In der Diskussion um den Status der Digital Humanities (DH) als wissenschaftlicher Disziplin wird häufig die Möglichkeit der Rückvermittlung digitaler Techniken, Methoden und Theorien ins Feld geführt. Aber wie genau können digitale Methoden der Textanalyse den Brückenschlag in die traditionellere Literaturwissenschaft vollziehen? Und wie lassen sich umgekehrt theoretisch komplexe literaturwissenschaftliche Konzepte digital erforschen? Unser Artikel zeigt an einem konkreten Beispiel, wie durch eine Kombination von distant und close reading-Methoden im Zuge eines scalable reading die Diskussionen um Entsagung und Ironie in der Goetheforschung von Seiten der DH befördert und verbunden werden können.

In the discussion about the status of Digital Humanities (DH) as an academic discipline, possibilities to transfer digital technologies, methods, and theories back are often given. But how exactly can digital methods for text analysis leverage the bridging into more traditional literary studies? And how can theoretically complex literary concepts be investigated digitally? Based on a concrete example, our article shows how a scalable reading (as a combination of distant and close reading methods) in DH can promote the discussions on renunciation and irony in Goethe philology and connect the two.

Jessica Kreutz: Historisches Lehren und Lernen mit digitalisierten Quellen. Zum methodischen Umgang mit Datenbanken im Kontext der Digitalisierungsstrategie
In diesem Beitrag werden Chancen und Herausforderungen der digitalen Bildung im Kontext der Lehrerbildung diskutiert. Im Fokus stehen digitale Datenbanken, durch deren gezielten Einsatz Lehrerinnen und Lehrer im Geschichtsunterricht Lernende im Umgang mit historischen Quellen unterstützen können. Die Verwendung von digitalen Reproduktionen historischer Quellen zieht einen ganzheitlichen und authentischen Umgang mit Quellen nach sich, da diese gleichermaßen als Sachquelle, Bildquelle und Textquelle bearbeitet werden können. Den Methoden der Historischen Grundwissenschaften als Teilgebiet der Geschichtswissenschaft kommt daher eine zentrale Rolle in der Geschichtsdidaktik zu. Ziel ist es nicht nur aufzuzeigen, welchen Mehrwert digitale Datenbanken im Prozess historischen Denkens und Lernens haben, sondern vor allem, wie Geschichtslehrkräfte digitalisierte Quellen kompetent, zielgerichtet und verantwortungsvoll einsetzen können.

Historical teaching and learning with digitized sources, dealing with databases in the context of the digitization strategy – this paper discusses opportunities and challenges of digital education in the context of teacher training. The focus is on digital databases that teachers can use to assist their students in dealing with historical sources through targeted use in history lessons. The use of digital reproductions of historical sources allows a holistic and authentic approach to sources, since they can be treated equally as objects, pictures and texts. The methods of auxiliary sciences, as a branch of history science, therefore play a central role in history didactics. The aim is not only to show what added value digital databases have in the process of historical thinking and learning, but above all how history teachers can use digitized sources competently, purposefully and responsibly.

Axel Kuhn und Svenja Hagenhoff: Nicht geeignet oder nur unzureichend gestaltet? Digitale Monographien in den Geisteswissenschaften
Dieser Beitrag thematisiert die Veränderungen der Textarbeit in der geisteswissenschaftlichen Forschungspraxis und des mit ihr verbundenen Mediums der Monographie. Hierzu werden zunächst die Anforderungen der geisteswissenschaftlichen Forschung und des Textformats Monographie analysiert. Anschließend wird die Textarbeit als Forschungspraxis anhand von Arbeitsweisen des Lesens und Schreibens rekonstruiert, welche wechselseitig die Monographie als zentrale geisteswissenschaftliche Ergebnisdarstellung bestimmen. Darauf aufbauend werden die bisherigen Probleme und zukünftigen Potenziale der digitalen geisteswissenschaftlichen Monographie diskutiert und ihre Gestaltungspotenziale skizziert.

This article issues the changing textual working practices in the humanities and their interconnected medium of the digital monography. First, the requirements of research in the humanities and those of the format of the monography are analyzed. Then, the textual working practices are reconstructed as practices of reading and writing, which mutually determine the monography as primary representation of findings in the humanities. Finally, the current problems and future potentials of the digital monography are discussed in their design capabilities.

Anna Neovesky und Julius Peinelt: Blockchain für die Geisteswissenschaften? Möglichkeiten des Einsatzes von Blockchain und verwandten Technologien für wissenschaftliche Publikationen
Spätestens nach dem Kurshoch von Bitcoin Ende 2017 ist Blockchain den meisten ein Begriff und auch in der Wissenschaft werden aktuell Einsatzmöglichkeiten diskutiert und erprobt. Insbesondere die Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Unveränderlichkeit der in einer Blockchain gespeicherten Inhalte sowie die Dezentralität des Systems sind von besonderem Interesse. Als Einsatzbereiche, die auch für die Geisteswissenschaften interessant sind, werden vor allem die wissenschaftliche Publikation von Artikeln und Forschungsdaten sowie blockchain-basierte Möglichkeiten der Signierung von publizierten Inhalten diskutiert. Anhand des konkreten Beispiels einer wissenschaftlichen Zeitschrift wird im Folgenden die Funktionsweise von Blockchain erläutert und Einsatzmöglichkeiten sowie Vorbehalte dargestellt und diskutiert.

The term blockchain is well known to many, at least since the high of Bitcoin prices at the end of 2017. Its application potentials are discussed and tested in economy and science. Especially the transparency, traceability and unchangeability of the content stored in a blockchain and the decentralization are of particular interest. Potential areas of application that are also of interest for the humanities are discussed in this paper, especially the scientific publication of articles and research data as well as blockchain-based possibilities for signing published content. Based on the concrete example of a scientific journal, the functionality, potential application and caveats of blockchain will be explained and discussed.

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