Die in diesem Themenheft versammelten Beiträge nehmen das so genannte „Böckenförde-Diktum“ zum Ausgangspunkt. Im Unterschied zu Böckenförde stehen hier aber die Voraussetzungen religiösen Handelns in verschiedenen politischen Kontexten im Mittelpunkt. Mit dieser Schwerpunktverschiebung soll ein zweifacher Beitrag zu den aktuellen Debatten um Religion und Politik geleistet werden: Zum einen sollen die Potentiale eines religionswissenschaftlichen Zugangs zu den Interdependenzen zwischen Religion und Politik ausgelotet werden. Zum anderen wollen die Autorinnen und Autoren einer Engführung der Debatten auf den Nationalstaat entgegenwirken und den empirischen Analysehorizont erweitern.
Inhalt / Content
Einleitung / Editorial … 7
Aufsätze und Essays / Papers and Essays
Christoph Kleine Autonomie und Interdependenz – Zu den politischen Voraussetzungen für staatliche Säkularität und religiöse Pluralität im vormodernen Japan … 13
Karsten Lehmann „Etablierung als Nicht-Regierungsorganisation“ – Zum frühen Engagement der Quäker im Kontext der UNO … 35
Vasilios N. Makrides Sind politische Voraussetzungen und Rahmenbedingungen – für die orthodoxen Kirchen absolut notwendig? … 53
Hannelore Müller-Sommerfeld Religionen, Politiken und der Völkerbund im Nahen Osten … 81
Katharina Neef Das deutsche Religions- und Vereinsrecht um 1900 und einige daraus resultierende Konflikte im Umgang mit neuen Religionen … 107
Ulf Plessentin Zwischen Globalkritik am Staatskirchenrecht und „Dritter Konfession“ – Organisierte Humanisten und Atheisten in Deutschland … 133
Rückschau / Review und Vorschau / Preview … 171