Zeitschrift für Medienwissenschaft 3 (2011), 1

Titel der Ausgabe 
Zeitschrift für Medienwissenschaft 3 (2011), 1
Weiterer Titel 
Menschen & Andere

Erschienen
Berlin 2011: Akademie Verlag
Erscheint 
halbjährlich
ISBN
ISSN 1869-1722
Preis
39,80 € inkl. MWSGT, zzgl. Versandkosten

 

Kontakt

Institution
Zeitschrift für Medienwissenschaft
Land
Deutschland
c/o
Kontaktadresse der Redaktion: ZfM c/o Prof. Dr. Ulrike Bergermann HBK Braunschweig Institut für Medienforschung Postfach 2538, 38015 Braunschweig Kontaktadresse des Vertriebs: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Journals Service Rosenheimer STr. 145, 81671 München
Von
Jahn-Sudmann, Andreas

Machen Medien Menschen und andere? So ließe sich die Kernfrage eines Mediendenkens fassen, das auf den formierenden Charakter medientechnischer Apparaturen abhebt. In Donna Haraways »Cyborg Manifesto« von 1985 kam diese Frage zu ihrem Bild: Cyborgs tauchen, so Haraway, immer dann auf, wenn die Grenze zwischen Maschine und Mensch oder Tier und Mensch porös zu werden droht. Seitdem haben sich sowohl auf dem Gebiet der Technik als auch auf dem der Theorie die Grenzen weiter verschoben: Nicht-menschliche Wesen wurden von den Science Studies als Akteure (wieder)entdeckt, Computerprogramme werden nach lebendigen Prozessen modelliert, und VertreterInnen der Animals Studies fordern Menschenrechte für Tiere. Der Antihumanismus des 20. Jahrhunderts war von einem kritischen Impetus gegenüber der Machtblindheit des abendländischen Humanismus geprägt und befragte Differenzsetzungen (Natur/Kultur, Frau/Mann, Tier/Mensch) hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Ein- und Ausschlusseffekte. Aktuelle anti-speziezistische Philosophien hingegen analysieren nicht länger die (mediale) Produktion von Differenzen, sondern feiern die Grenzüberschreitung hin zum Tier und zur Maschine als neue ontologische Stufe. Der Schwerpunktteil der ZfM 4 setzt sich mit möglichen Konsequenzen dieser Negation von Differenz für die Konzeption des Menschen als Spezies unter anderen und als homo faber, der mit (Medien)Techniken operiert und manipuliert, auseinander.

Schwerpunktredaktion: Marie-Luise Angerer/Karin Harrasser

Inhaltsverzeichnis

Schwerpunkt

Marie-Luise Angerer / Karin Harrasser
Menschen & Andere
Einleitung in den Schwerpunkt

David Wills
Automatisches Leben, also Leben

Kathrin Friedrich / Gabriele Gramelsberger
Techniken der Überschreitung
Fertigungsmechanismen ‹verlässlich lebensfähiger› biologischer Entitäten

Florian Kappeler / Sophia Könemann
Jenseits von Mensch und Tier
Science, Fiction und Gender in Dietmar Daths Roman Die Abschaffung der Arten

Sabine Nessel
Das Andere denken
Zoologie, Kinematografie und Gender

Jan Müggenburg / Sebastian Vehlken
Rechnende Tiere
Zootechnologien aus dem Ozean

Eva Johach
Andere Kanäle
Insektengesellschaften und die Suche nach den Medien des Sozialen

Astrid Deuber-Mankowsky
Diffraktion statt Reflexion
Zu Donna Haraways Konzept des situierten Wisssens

Vinciane Despret / Donna Haraway
im Gespräch mit Karin Harrasser und Katrin Solhdju
Stay where the trouble is
Bildstrecke

Peggy Buth
Das Blaue vom Himmel
Vorgestellt von Susanne Holschbach
Laborgespräch

Jens-Martin Loebel
Aus dem Tagebuch eines Selbstaufzeichners
im Gespräch mit Ute Holl und Claus Pias
Extra

Benjamin Beil / Jens Schröter
Die Parallelperspektive im digitalen Bild
Sergej M. Eisensteins „Allgemeine Geschichte des Kinos“
Aufzeichnungen aus dem Nachlass
Eingeleitet von Antonio Somaini und Naum Klejman
Debatte

Geert Lovink
Medienwissenschaften
Diagnose einer gescheiterten Fusion

Besprechungen

Ralf Adelmann
“Oh, Oh, Oh, let's count some more.” Hochschulrankings als mediale Form

Sven Grampp
Hundert Jahre McLuhan

Johan Frederik Hartle
Das Elend des Ästhezisismus (und einige seiner Stärken)

Kathrin Peters
Spezifik allerorten. Zur medienwissenschaftlichen Stadtforschung

Henriette Gunkel
Re/Positioning African Media Studies. Die Herausforderung, Postkolonialität und Medialität zusammenzudenken

Vgl.: http://www.zfmedienwissenschaft.de/index.php?HeftID=4

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