Joachim Rohlfes: Editorial (S. 663)

Beitraege

- Wolfgang Behringer: Neun Millionen Hexen. Entstehung, Tradition und Kritik eines populaeren Mythos, in: GWU 49 (1998), S. 664-685
"Neun Millionen Hexen" seien in Europa verbrannt worden, so lautet eine immer wieder zu hoerende Quantifizierung, mit der sich Lehrer an Schulen und Hochschulen auseinandersetzen muessen, weil sie durch die Medien in der Oeffentlichkeit verbreitet wird. Gegenstand dieses Aufsatzes ist der Nachweis, wer diesen Topos erfunden hat und welche politischen Gruppierungen ihn zu welchem Zweck - oft wider besseres Wissen - am Leben erhalten haben.

- Wolfgang Seidenspinner: Der Mythos vom Sozialbanditen, in: GWU 49 (1998), S. 686-701
Der Robin Hood Mythos laesst sich vorwiegend als ein literarisches Phaenomen verfolgen. In seiner langen Geschichte beweist er gesellschaftliche Relevanz immer dann, wenn er (von Schriftstellern, dem Volk oder den Raeubern selbst) auf Verbrecher projiziert wird und sie zu edlen Raeubern stilisiert. Seine geschichtswissenschaftliche Variante ist der Sozialbandit. Das Sozialbanditenkonzept beschreibt aber nicht die historische Wirklichkeit, sondern ist aus der literarischen und der mit ihr in Wechselwirkung stehenden populaeren Tradition entwickelt. Es kann nur fuer eine histoire imaginaire Beachtung finden.

- Bausteine fuer die Unterrichtspraxis:
Desirée Barlava: "Novus Ordo Seclorum - Die Geburt unserer Nation war der Beginn einer neuen Geschichte". Selbstverstaendnis und Selbstdarstellung der Amerikaner im Spiegel der ONE-Dollar Note, in: GWU 49 (1998), S. 702-708

Literaturbericht

- Monika Neugebauer-Woelk: Absolutismus und Aufklaerung, Teil III, in: GWU 49 (1998), S. 709-717

Nachrichten (S. 718-722)

Aus dem Verband der Geschichtslehrer

- Rolf Ballof: Begruessung des Vorsitzenden.
- Eroeffnungsveranstaltung des Historikertags in Frankfurt, 8. September 1998, in: GWU 49 (1998), S. 723 f.