Religiöse Gegenwartskultur - Zwischen Integration und Abgrenzung

Religiöse Gegenwartskultur - Zwischen Integration und Abgrenzung

Veranstalter
Peter Itzen (Neuere Geschichte, Freiburg), Daniela Keßler (Religionswissenschaft, Göttingen), Aleksandra Lewicki (Politikwissenschaft, Berlin), Melanie Möller (Religionswissenschaft, Göttingen), Jonas Richter (Religionswissenschaft, Göttingen), Henriette Rösch (Politikwissenschaft, Leipzig), Vladimir von Schnurbein (Neuere Geschichte, Frankfurt/M), Ruth Zeifert (Soziologie, Frankfurt/M)
Veranstaltungsort
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.10.2008 - 02.10.2008
Deadline
15.05.2008
Website
Von
Jonas Richter

Interdisziplinäre Tagung für NachwuchswissenschaftlerInnen

Tagungskonzept und Leitfragen

Mit der breiten Rezeption der These einer „Wiederkehr der Religion“ hat das Thema Religion und religiöse Pluralität seit einigen Jahren über die Wissenschaft hinaus hohe Aufmerksamkeit in der öffentlichen Debatte erlangt.

Wachsende religiöse Vielfalt und Vitalität werden hierbei zum einen als Entwicklung begrüßt, die Konsumorientierung und „kaltem“ Rationalismus die Frage nach Sinn und Werten entgegensetzt. Andererseits wird, vor allem in Diskursen über so genannte Sekten, Fundamentalismus oder islamistischen Terror, auf die Gefahren hingewiesen, die von religiösen Bewegungen sowohl für den Einzelnen als auch für das Zusammenleben in pluralistischen Gesellschaften ausgehen können.

Die Bewertung religiöser Vielfalt und einzelner religiöser Bewegungen und Religionen erfolgt häufig auch im Hinblick auf ihre Verträglichkeit mit der Mehrheitsgesellschaft. Ob eine Religion integrierbar und integrationsfähig ist, gerät so zu einem Kriterium der Beschreibung von religiöser Heterogenität als tolerierbarer Differenz oder als gefährlicher Devianz.

Die Tagung möchte einen kritischen Beitrag zu dieser Debatte leisten, indem sie zum einen jenseits jener Bewertungen die religiöse Gegenwartskultur in den Blick nimmt. Sie möchte andererseits auch Potentiale der Integration und der Abgrenzung von Religionen sowohl in der Eigenbeschreibung als auch in der Fremdzuschreibung betrachten.
Sie fragt nach der Vielfalt gegenwärtiger religiöser Identitäten und nach den Konsequenzen religiöser Pluralität für eine Gesellschaft, die sich einerseits als säkular, aber andererseits als christlich geprägt beschreibt.

Mögliche Zugänge hierzu bieten folgende Fragestellungen:
-Steht das Prinzip der Säkularität im Widerspruch zur Wiederkehr der Religion in die Öffentlichkeit?
-Welchen Einfluss hat die zunehmende religiöse Pluralität auf unsere Gesellschaft und unsere Institutionen?
-Verändert die einseitige Perspektive der Integrationsfähigkeit den religiösen Alltag und die religiöse Landschaft?
-Wie wird religiöse Pluralität in anderen europäischen Ländern und auch anderen Kulturkreisen verhandelt?
-Gibt es historische Erfahrungen oder Ereignisse, die Parallelen zur derzeitigen Situation aufweisen und damit andere Zugänge zur Interpretation leisten können?
-Wie erfahren religiöse Minderheiten die gegenwärtige Situation?
-Welche Rolle spielt der Glaube für Menschen, die in der zweiten oder dritten Generation tradierte Religion mit ihrem Umfeld vereinbaren?
-Inwiefern spielt das Kriterium der Integration eine Rolle in der religiösen Selbstbeschreibung?
Diese und verwandte Fragen will die Tagung in einem interdisziplinären Zugang untersuchen. Beiträge seitens verschiedener Fakultäten und Fächer (Religionswissenschaft, Theologie, Soziologie, Politikwissenschaft etc.) sind erwünscht.

Organisation und Ablauf

Die Tagung soll am 1. und 2. Oktober an der Universität Göttingen stattfinden und richtet sich in erster Linie an NachwuchswissenschaftlerInnen. Innerhalb von zwei Tagen sollen Thesen, Zwischenergebnisse und Ergebnisse aktueller oder abgeschlossener Arbeiten vorstellt und gemeinsam diskutiert werden. Möglich ist hierbei auch ein Block, indem in parallel stattfinden Workshops vertieft auf einzelne Aspekte eingegangen wird.

Die Länge der Vorträge sollte 30 Minuten nicht überschreiten. Vorträge können auf Deutsch oder Englisch gehalten werden. Wir bemühen uns Reise- und Unterbringungskosten zu übernehmen. Die Veröffentlichung der Beiträge in einem Sammelband (oder gegebenenfalls in anderer Form) wird angestrebt.
Exposés vom maximal einer Seite sowie eine Kurzvita sollen bis zum 15.05.2008 an folgende E-mail-Adresse gesandt werden:
hroesch@uni-leipzig.de

Ziel der Tagung ist neben der Diskussion der Fragestellungen der Austausch und die interdisziplinäre Vernetzung junger WissenschaftlerInnen, die in diesem Bereich forschen.

Die Tagung organisieren Promovierende des Evangelischen Studienwerks Villigst und DoktorandInnen der Abteilung Religionswissenschaft an der Universität Göttingen

Programm

Kontakt

Jonas Richter, Religionswissenschaft Göttingen, jrichte1@gwdg.de

Henriette Rösch, Politikwissenschaft Leipzig, hroesch@uni-leipzig.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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