Freitag, 20. Oktober: historische, anthropologische, soziologische Akzente
09.00–09.25 Begrüssung
Bundeskanzlerin Dr. h.c. Annemarie Huber-Hotz, ein Vertreter der Türkei sowie Walter Stoffel, Prof. Dr. iur., Universität Fribourg und Stiftung Forschungsstelle Schweiz-Türkei.
09.25-09.30 Inhaltliche Einleitung
Hans-Lukas Kieser (Universitäten Fribourg und Zürich, Stiftung Forschungsstelle Schweiz-Türkei).
09.30–11.00 "Islam versus Laizismus": Die Einführung des ZGB in der Republik Türkei
• Osman B. Gürzumar (Universität Bilkent/Ankara): Die Rezeption des westlichen Rechts im allgemeinen und des ZGB im besonderen im Modernisierungsprozess der Türkei vor 1926.
• Gottfried Plagemann (Kültür Universität Istanbul): Die Einführung des ZGB im Jahre 1926: Das neue ZGB als Bedingung eines säkularen und souveränen Nationalstaates.
• Heinz Käufeler (Universität Zürich): Das Zivilrecht als Streitpunkt weltlicher und religiöser Kräfte.
11.00–11.30 Pause
11.30–13.00 Die Reform der Gesellschaft und Mahmut Bozkurt, kemalistischer Justizminister
• Başak Baysal Erman (Universität Istanbul): Die Rezeption des westlichen Rechts im allgemeinen und des ZGB im besonderen im Modernisierungsprozess der Türkei nach 1926.
• Bülent Uçar (Universität Bochum): Die Einführung des schweizerischen ZGB als Mittel zur Reform der Gesellschaft.
• Hans-Lukas Kieser (Universitäten Fribourg und Zürich): Der ehemalige Freiburger Doktorand Mahmut Bozkurt und sein Verständnis von Rechts- und Sozialrevolution.
13.00–14.30 Mittagessen
14.30–15.30 Rechtsrevolution, Menschen-/Frauenrechte
• Sükran Sipka (Universität Ticaret Istanbul): Der Revolutionscharakter des Zivilgesetzes von 1926 aus frauenrechtlicher Perspektive.
• Osman Can (Verfassungsgerichtshof der Republik Türkei): Eine Bilanz der Rechtsrevolution aus menschenrechtlicher Perspektive, mit Beachtung der nichtmuslimische Minderheiten.
15.30-16.00 Pause
16.00–17.00 Türkische und aussertürkische islamische Familienrechtserfahrungen I
• Mahide Aslan (Universität Luzern): Forschungsprojekt: Die ersten zwölf Jahre ZGB (1926–1936) – Versuch einer Evaluierung des Implementierungsprozesses anhand der Urteile des Kassationsgerichtshofes in Ankara.
• Günter Seufert (University of Cyprus, Nicosia): Grenzen der Wirksamkeit des Zivilrechts und die Diskussion um Rechtspluralität.
17.00-17.15 Pause
17.15–18.15 Türkische und aussertürkische islamische Familienrechtserfahrungen II
• Astrid Meier (Universität Zürich): Wie islamisch muss islamisches Recht sein? Reaktionen auf die Einführung des ZGB in der Türkei in der arabischen Welt und Indien.
• Edouard Conte (Universität Bern): Islamisches Familienrecht in Palästina und Israel: Text und Kontext.
20.00 Abendessen
Samstag, 21. Oktober 2006: juristische Schwerpunkte
09.00–10.30 Aktuelle zivilrechtliche Herausforderungen in der Schweiz, der Türkei und Ägypten
• Hermann Schmid (Bundesamt für Justiz, Sektion Zivilgesetzbuch und Obligationenrecht): Überblick über die Reformen des schweizerischen Familienrechts seit den 1980er Jahren.
• Sami Aldeeb (Institut suisse de droit comparé, Lausanne): La personnalité des lois en Turquie et en Egypte.
• Anne-Banu Brand (Rechtsanwältin, Baden/Schweiz): Einige Aspekte der Scheidung in der Schweiz und in der Türkei.
10.30-11.00 Pause
11.00–12.00 Kemalistische Rechtsrevolution nach 80 Jahren: gelungener Transfer?
• Ali Çivi (Rechtsanwalt, Izmir und Basel): Türkisches Familienrecht nach 80 Jahren ZGB – Bestandesaufnahme und Evaluierung des jüngsten Reformprozesses.
• Urs Fasel (Universität Fribourg): Hat ein Rezeptionskonzept Erfolg?
12.00–12.15 Pause
12.15–12.45 Schlussrunde: Rechtstransfer als transkulturelle Interaktion - transreligiöser Rechtskonsens - gelebtes Recht ?
12.45 Gemeinsames Mittagessen