Die seit 1989 stattfindenden Transformationprozesse in Mittel- und Osteuropa, einschließlich Ostdeutschland, haben auch die Geschlechterverhältnisse in hohem Maße verändert. Im Mittelpunkt der Frauen- und Geschlechterforschung standen vor allem die Folgen für die soziale Positionierung von Frauen, aber auch die Veränderungen kultureller Vorstellungen von Weiblichkeit(en) und individueller Identitätskonstruktionen. Der Gegenstand Männer und Männlichkeiten ist bisher eher randständig geblieben. Der Workshop wendet sich diesem Aspekt in der Transformation der postsozialistischen Geschlechterverhältnisse zu. Im Mittelpunkt sollen zwei Fragen stehen:
1. Welche Folgen hat die Transformation für die soziale Positionierung von Männern? Wie haben sich kulturelle Vorstellungen von Männlichkeit(en) verändert? Welche Bedeutung haben diese für individuelle biographische Entwürfe und Identitätskonstruktionen?
2. Wie kann Männlichkeit in postsozialistischen Gesellschaften erforscht werden? Eignen sich die in den Men’s Studies entworfenen Konzepte wie etwa das der „Hegemonialen Männlichkeit“ (Connell) oder gilt es selbständige Ansätze zu entwickeln? Welche empirischen Methoden sind besonders geeignet Männlichkeit(en) zu untersuchen?
Gewünscht sind Beiträge, die sowohl empirische Befunde und/oder theoretische und methodische Fragen diskutieren. Im Workshop sollen jedoch nicht nur einzelne Untersuchungsergebnisse diskutiert werden, die übergreifende Fragestellung lautet, ob sich gemeinsame Merkmale in den postsozialistischen Geschlechterverhältnissen feststellen lassen. Diese Frage wird sicherlich nicht innerhalb des Workshops hinreichend beantwortet werden können, weshalb auch Möglichkeiten des weiteren Austausches erkundet werden sollen.
Tagungssprache ist deutsch, Vorträge können aber gern in englischer Sprache gehalten werden. Vorschläge für Beiträge (1 Seite) sowie kurze Angaben zum wissenschaftlichen Werdegang sind bitte an Sylka Scholz: scholzs@rz.uni-hildesheim.de