#onthemove. Stadt Geschichte/n in Bewegung – Bildungshistorische Perspektiven

#onthemove. Stadt Geschichte/n in Bewegung – Bildungshistorische Perspektiven

Veranstalter
TU Dortmund, Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie; IAEB, Lehrgebiet für historische Bildungsforschung; Zwischentagung der DGfE Sektion Historische Bildungsforschung; unter Beteiligung des Kompetenzfeldes Metropolenforschung KoMet der UAMR
Veranstaltungsort
Dortmunder U, Campus Stadt
Ort
Dortmund
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.11.2020 - 07.11.2020
Deadline
31.03.2020
Website
Von
Sarah Hübscher

»Städte waren und sind kulturelle Kontaktzonen, Transiträume
und Knotenpunkte von Migrationsbewegungen.«
Yildiz 2017, S. 25

– Call for Paper –

Die Tagung möchte die historische und die zeitgenössische Stadt als Sozialisations- und Bildungsraum in den Blick nehmen und Beiträge versammeln, in denen Städte unter den folgenden Gesichtspunkten betrachtet werden:

- historische Städte als »kulturelle Transiträume« (Csáky 2011, S. 133) im Sinne eines Erfahrungsraumes
- als historische Bildungsräume in ihrer Vielfalt von Bildungseinrichtungen, Begegnungen mit Fremden, unterschiedlichen Sprachen und Religionen, als Orte von Recht, Handelsfreiheit und Nah- und Fernhandel, von wissenschaftlichem, künstlerischem, handwerklichem und ökonomischem Austausch
- und heutige Städte als historische Erinnerungsorte und damit ebenfalls als – heutige – Bildungsräume.

Zeitlich und räumlich wird der gesamte Zeitraum der »europäischen« Stadtgeschichte in den Blick genommen werden, ohne dabei die globalen Entwicklungen zu ignorieren.

Es soll weniger um Themen schulischer Erziehung und Bildung in der Stadt gehen als darum, die Stadt selbst in ihren gebauten Räumen, freien Flächen, ihren Verkehrswegen, Orten des Konsums und öffentlichen Rechts, Parks sowie Exklusions- und Inklusionsräumen, als Orte sozialer Auseinandersetzung, als Erfahrungsraum- und Handlungsraum unterschiedlichster Gruppen zu thematisieren.

Historisch beziehen wir uns auf Aleida Assmann (2015), Kirstin Buchinger (2013) und Karl Schlögel (2003) sowie mit dem migrationshistorischen Ansatz u.a. auf Csáky (2011), theoretisch sowohl auf anthropologische (Burghardt 2014; Kaschuba 2011) als auch auf sozialraumbezogene und ästhetische Erklärungsansätze (Güntzel 2017; Löw 2010). Stadt ist hier gebauter und überbauter, materialer Raum, mit Objekten und in Objekten präsent und medial interpretiert.
Historisch beziehen wir uns auf die Idee der europäischen Stadt seit dem Mittelalter als besonderen Rechtsraum („Stadtluft macht frei“) und damit als besonderen Ort der Sozialisation.
Mit Salvatore Settis (2015) kann man ebenso das Protestpotenzial resp. Potential für Demokratie und Heimat in Erinnerung rufen.

Die Tagung findet statt am Ort einer auf Stadtgeschichte und Migration bezogenen Ausstellung mit dem Arbeitstitel »We are here. Globale Geschichten aus einer globalen Welt« in einem mehrfach umgenutzten Gebäude aus den 20er Jahren des 20. Jahrhundert und damit selbst am historischen Ort. Dortmund ist in ihren Stadtgeschichten sowohl als mittelalterliche freie Reichsstadt präsent – gelegen am Hellweg, einer Handelsstraße, die von Brügge bis Nowgorod reichte – als auch mit dem heutigen Ruhrgebiet als modernem Ballungsraum, in dem in den vergangenen 170 Jahren die Rolle von Migration für die Modernisierung und die zweite Blütezeit der Stadtentwicklung als Industriemetropole und nun in der Transformation zur einer „Wissensstadt“ direkt erlebt werden
kann.

Angelegt ist die Tagung als Zwischentagung der Sektion Historische Bildungsforschung der DGfE transdisziplinär und unter Beteiligung des Kompetenzfeldes Metropolenforschung der drei Ruhruniversitäten.

Ort: TU Campus Stadt im Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse - 44137 Dortmund
Zeit: 05. - 07. November 2020
Ungefähre Teilnahmezahl: 40-45

Wir freuen uns über Vorschläge für Vortragsformate mit medialer Aufarbeitung oder Workshop-Konzepte mit partizipativen Zugängen. Bitte reichen Sie Ihre Vorschläge – passend zur Ausschreibung und bildungshistorisch angelegt – mit einem etwa ein- bis zweiseitigen Abstract bis zum 31.03.2020 ein (per Mail an: sarah.huebscher@tu-dortmund.de).
Sie erhalten dann bis Ende Mai Bescheid.

Organisation:
Sarah Hübscher, TU Dortmund, sarah.huebscher@tu-dortmund.de
Prof. Ulrike Mietzner, TU Dortmund, ulrike.mietzner@tu-dortmund.de
Elvira Neuendank, TU Dortmund, elvira.neuendank@tu-dortmund.de

Literatur
Assmann, Aleida (2015): Geschichte findet Stadt. In: Moritz Csáky/Christoph Leitgeb (Hg.): Kommunikation -
Gedächtnis - Raum Kulturwissenschaften nach dem Spatial Turn. Bielefeld: transcript, S. 13-27.
Buchinger, Kirstin (2013): Das Gedächtnis der Stadt, in: Harald A. Mieg (2013): Einleitung: Perspektiven der
Stadtforschung. In: H.A. Mieg/Ch. Heyl (Hg.): Stadt: Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart/Weimar: Metzler, S.
263-270.
Burghardt, Daniel (2014): Homo spatialis. Eine pädagogische Anthropologie des Raums. Weinheim/Basel: Beltz
Juventa.
Csáky, Moritz (2011): Migration – Kultur. Urbane Milieus in der Moderne. In: In: Marinelli-König, Gertraud (Hrsg.):
Zwischenräume der Migration. Über die Entgrenzung von Kulturen und Identitäten. Bielefeld: transcript, S. 115-140.
Günzel, Stephan (2017): Raum. Eine kulturwissenschaftliche Einführung. Bielefeld: transcript.
Kaschuba, Wolfgang (2011): Wem gehört die Stadt? Für eine Re-Politisierung der Stadtgeschichte. In: Gemmeke,
Claudia/ Nentwig, Franziska (Hrsg.): Die Stadt und ihr Gedächtnis. Zur Zukunft der Stadtmuseen. Bielefeld: Transcript,
S. 17-26.
Löw, Martina (2010): Soziologie der Städte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Schlögel, Karl (2003): Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik. München/Wien:
Hanser.
Settis, Salvatore (2015): Wenn Venedig stirbt. Streitschrift gegen den Ausverkauf der Städte. Berlin: Wagenbach.
Yildiz, Erol (2017): Postmigrantische Perspektiven auf Migration, Stadt und Urbanität. In: Geisen, Thomas

Programm

Kontakt

Sarah Hübscher

TU Dortmund / FK12 / IAEB Emil-Figge-Straße 50
44227 Dortmund

sarah.huebscher@tu-dortmund.de


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Deutsch
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