Call for Papers
»Der neue Kulturkampf
- Kampf zwischen und um die Kulturen«
Der neue Populismus, die Auseinandersetzung mit Migration wie auch die Suche nach einem adäquaten Umgang mit dem radikalen Islam sind Phänomene eines neuen Kulturkampfes. Dabei polarisiert sich dieser Konflikt nicht nur, wie es Huntington noch angenommen hat, zwischen den großen Zivilisationen, sondern spaltet zunehmend auch die westlichen Gesellschaften. Durch den »Widerstreit zweier Kulturalisierungsregimes« (Reckwitz) entsteht ein Konflikt um das generelle Verständnis von Kultur, der sich quer durch alle Schichten und Gruppierungen zieht. Indes avanciert der Kulturkampf, ob als Kampf zwischen den Kulturen oder als Kampf um eine bestimmte Form der Kulturalisierung, zu einem zentralen Feld eines größtenteils entpolitisierten Diskurses zum gesellschaftlichen Selbstverständnis.
Die von der »Gesellschaft für Kultursoziologie Leipzig« herausgegebene und im Wissenschaftsverlag »WeltTrends« erscheinende Zeitschrift »Kultursoziologie« lädt Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftler ein, Beiträge zum Thema »Kulturkampf« einzureichen. Diese können sowohl ideen- und begriffsgeschichtlich als auch theoretisch-systematisch sowie -empirisch angelegt sein. Als Leitfragen dienen: Was sind die zentralen Differenzen im neuen Kampf der Kulturen? Was können wir von den Klassikern des »Kulturkampfes« zu diesem Gegenwartskonflikt lernen? Welche alternative Interpretationen sind bislang zu wenig berücksichtigt worden und warum? Welche sind die gesellschaftlichen Ursachen für diesen neuen »Kulturkampf« bzw. welche Schuld tragen die Kulturen selbst an dieser Auseinandersetzung?
Interessierte senden bis zum 15.10.2017 ein Abstract zu Ihrem geplanten Beitrag im Umfang von max. 1.000 Wörtern an den Koordinator des Schwerpunktes PD Dr. Jörn Knobloch (Joern.Knobloch[at]uni-potsdam.de). Anschließend werden die Abstracts redaktionell gesichtet. Autorinnen und Autoren ausgewählter Abstracts werden eingeladen, ein Manuskript einzureichen, welches durch die Redaktion begutachtet werden wird. Sodann ausgewählte Beiträge erscheinen voraussichtlich in Ausgabe 3/18 der Zeitschrift.