Der Vortrag wird die in den letzten Jahren so virulente Rede von den Krisen der Männer und der Männlichkeit genauer betrachten. Um das Krisengerede analytisch präziser zu erfassen, wird der Vortrag diskursanalytisch, geschlechter- sowie körpergeschichtlich danach fragen, von welchen Männern eigentlich genau die Rede ist, wenn Krisen beschworen werden, welche Wirkungsweise die Rede von der Krise hat und wie mit anschwellenden Krisenklagen häufig eine Mobilisierung maskuliner Körperlichkeit einhergeht. Über die Diskussion dieser drei Aspekte hat der Vortrag das Ziel, das oft so aufgeregte Krisengerede und den jüngst wieder sehr ausgeprägten Körperkult zusammenzudenken und an jene Transformationen der Geschlechter- und Gesellschaftsordnung rückzukoppeln, die sich seit den 1970er Jahren vollzogen haben.