Kriminalität, Kriminologie und Altertum

Kriminalität, Kriminologie und Altertum

Veranstalter
Hans Gross Kriminalmuseum; Universitätsmuseen der Karl-Franzens-Universität Graz
Veranstaltungsort
SZ 01.18, Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität Graz, 1. Obergeschoß, Universitätsplatz 3, A-8010 Graz
Ort
Graz
Land
Austria
Vom - Bis
07.11.2014 -
Von
Christian Bachhiesl

Auf den ersten Blick scheinen sie nicht viel gemein zu haben, die hehre, klassische Antike und die moderne Wissenschaft vom Verbrechen. Bei näherem Hinsehen zeigen sich jedoch Gemeinsamkeiten: Kriminalität ist ein gleichsam ubiquitäres Phänomen, das heute die Medien beherrscht, aber auch in antiken Quellen greifbar wird. Und die Methoden der verschiedenen Zweige der Kriminal- und Altertumswissenschaft stehen bisweilen vor ähnlichen Herausforderungen und verweisen auf dieselben epistemologischen Problemfelder. Die bei dieser Tagung präsentierten Beiträge gruppieren sich um zwei Schwerpunkte: Zum einen wird den Aktivitäten der Kriminellen in der Antike und den obrigkeitlichen Reaktionen darauf nachgespürt, wobei auch historische Parallelen und Vergleiche zur Gegenwart gezogen werden. Und zum anderen werden die bei der Erforschung antiker Kriminalität angewandten altertumswissenschaftlichen und archäologischen sowie kriminalistischen und kriminologischen Methoden und ihre epistemologischen Grundlagen Gegenstände einer interdisziplinären Erörterung.

Programm

8.45: Begrüßung und Eröffnung

9.00-10.30:

Markus Handy, Mag. Dr., Freischaffender Althistoriker, Graz:
Tyrannenmord. Strategien zur Legitimierung des Herrschermordes im Alten Rom

Ursula Lagger, Mag. Dr., FH JOANNEUM, Graz:
Blut an den Händen! Warum Frauen morden

Peter Mauritsch, Ass.-Prof. Dr., Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde der Uni Graz:
Leichte Mädchen, schnelles Geld? oder: Die Ausbeutung des Begehrens
10.00-10.30: Diskussion, 10.30-11.00: Pause

11.00-12-30:

Johann Leitner, Mag. Dr., Kriminalmuseum/Universitätsmuseen der Uni Graz:
Rechtsprechung im islamischen Orient zwischen Willkür der Despotie und Rechtssicherheit der Scharia. Ein literarischer Rückblick in 1001 Nacht und ein Ausblick auf die Gegenwart

Gernot Krapinger, Mag. DDr., Zentrum Antike der Uni Graz:
Die lateinische Schulrhetorik als Zeugnis krimineller Phantasie

Tanja Wurm, Univ.-Ass. Mag. BSc, Institut für Römisches Recht, Antike Rechtsgeschichte und neuere Privatrechtsgeschichte der Uni Graz:
„Medica, Obstetrix, Nutrix“ – Medizinische Berufe (alter) Frauen aus der Perspektive des römischen Strafrechts
12.00-12.30: Diskussion; 12.30-14.00: Mittagspause

14.00-15.30:

Gudrun Schulze-Bauer, MA, Product Specialist Bone:
Ein Retiarius ohne Netz? Galen und ein Gladiator ohne omentum maior

Stephan Karl, Mag. Dr., Institut für Archäologie der Uni Graz:
violatio sepulcri? Zur öffentlich durchgeführten Demolierung von Grabmonumenten in der Spätantike

Susanne Lamm, Mag. Dr., Institut für Archäologie der Uni Graz:
Grabbrauch Grabraub
15.00-15.30: Diskussion; 15.30-16.00: Pause

16.00-17.30:

Thomas Pototschnig, Mag., Arbeitskreis Forensische Archäologie, Wien:
Forensische Archäologie

Maria Mandl / Gerfried Kaser / Ingo Mirsch, Mag., Freischaffende
Archäologin / Dipl.-Päd., Obmann des Vereins „Archäologie Pölstal“ / Mag., Freischaffender Historiker und Philologe:
Richtstättenarchäologie – ein interdisziplinäres Unterfangen

Christian Bachhiesl, Priv.-Doz. MMag. DDr., Kriminalmuseum/Universitätsmuseen der Uni Graz:
Empirie und Hermeneutik – Vermählung zweier Strategien der Erkenntnisgewinnung?
17.00-17.30: Diskussion; Schlussworte

Kontakt

Christian Bachhiesl

Hans Gross Kriminalmuseum, Univ.-Pl. 3/KG, A-8010 Graz

+43 (0) 316 / 380-6514

christian.bachhiesl@uni-graz.at

http://kriminalmuseum.uni-graz.at/de/