Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929–1956

Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929–1956

Veranstalter
Gesellschaft »Memorial« Moskau; Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora; in Kooperation mit der Stiftung Schloss Neuhardenberg
Veranstaltungsort
Schloss Neuhardenberg
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.05.2012 - 24.06.2012
Von
Wallstein Verlag

„Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929-1956“ ist die erste umfassende Ausstellung zu diesem Thema in Deutschland. Durch sie soll dieser zentrale historische Gegenstand des „Jahrhunderts der Extreme“ (Eric Hobsbawm), der in Deutschland nach wie vor einen randständigen Platz einnimmt, stärker in die öffentliche Wahrnehmung gerückt werden.

Politische Straflager und Zwangsarbeit hat es im Sowjetsystem durchgängig gegeben. Der Gulag im eigentlichen Sinne entstand Ende der 1920er Jahre und wurde schrittweise in den 1950er Jahren aufgelöst. „Gulag“ ist die russische Abkürzung für die 1930 gebildete Glawnoe Uprawlenije Lagerei (Hauptverwaltung der Lager). Seit Alexander Solschenizyns Buch „Der Archipel Gulag“ wurde das Wort zum Synonym für die in dieser Zeit bestehenden sowjetischen Zwangsarbeitslager, denen mehrere Millionen Menschen zum Opfer fielen.

Auf etwa 400 qm Präsentationsfläche setzt sich die Exposition mit dem Kernzeitraum des sowjetischen Lagersystems auseinander. Im Sinne einer historischen Rahmung spielen jedoch auch der „Gulag vor dem Gulag“ und der „Gulag nach dem Gulag“ (Nicolas Werth) eine Rolle.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Erfahrung der Opfer. Gleichzeitig werden zentrale Felder wie die Terror- und Repressionsfunktion des Gulag und der Zwangsarbeitereinsatz im Kontext stalinistischer Herrschaft und stalinistischen Gesellschaftsumbaus behandelt. Dafür stehen aus der einzigartigen Sammlung von "Memorial" Moskau bisher nicht öffentlich gezeigte, signifikante und äußerst eindrückliche Realien und Dokumente zur Verfügung. Neben einem breiten Spektrum von Zeitzeugenberichten, Fotografien, Filmen und im Gulag entstandenen Kunstwerken finden sich dort Sachzeugen, die ab Ende der 1980er Jahre an den Standorten ehemaliger Lager geborgen wurden. Ergänzt wird dieser Bestand durch Leihgaben aus dem Staatsarchiv der Russischen Föderation und der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.

Zur Ausstellung erscheint im Wallstein Verlag ein umfangreicher Begleitband: http://www.wallstein-verlag.de/9783835310506.html

Diese Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes.

Programm

Eröffnung
Sonntag 29.04.2012, 12 Uhr
Großer Saal

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Volkhard Knigge, Dr. Irina Scherbakowa
Kuratoren: Rikola-Gunnar Lüttgenau, Nikita Ochotin,
Dr. Bodo Ritscher

Kontakt

presse@wallstein-verlag.de

http://www.ausstellung-gulag.org
Redaktion
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Klassifikation
Epoche(n)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung