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Titel
Zeuge der Hoffnung. Johannes Paul II. Eine Biographie


Autor(en)
Weigel, George
Erschienen
Paderborn 2002: Ferdinand Schöningh
Anzahl Seiten
1087 S.
Preis
€ 49,90
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Hubert Mohr

Ein großes Buch über einen großen Papst, geschrieben von einem großen Autor. Er ist Senior Fellow am „Ethics and Public Policy Center“ in Washington D.C., dort Inhaber des John-M.-Olin-Lehrstuhls für Religion und Amerikanische Demokratie, und genießt nicht nur als Theologe allgemeine Anerkennung, sondern gilt auch als der führende katholische Publizist in den Vereinigten Staaten, der den Papst über zwei Jahrzehnte publizistisch begleitete und ihn daher wie kein Zweiter kennt. Dieser verschaffte ihm Zugang zu allen Kongregationen und damit zu noch nicht der Öffentlichkeit zugänglichen Dokumenten. Deshalb nimmt diese Biografie in der nicht geringen Zahl schon vorhandener den ersten Platz ein. Sie bietet ein umfassendes Stück Zeitgeschichte, nicht nur politischer, landesgeschichtlicher bis weltgeschichtlicher, sondern auch kirchengeschichtlicher, geistesgeschichtlicher, philosophischer und theologischer Geschichte.

Je bedeutender die Persönlichkeit, umso größer ist der Radius ihres Wirkens, umso weiter die Kreise, in denen sie sich bewegt. Die weltweite Wirksamkeit dieses Papstes ist im Unterschied zu allen seinen Vorgängern auch durch seine Pastoralreisen charakterisiert, die auf die Hundert zugehen, dreimal die Entfernung von der Erde zum Mond bewältigten, mit über dreitausend Reden und Predigten verbunden waren und sozusagen die „ganze Welt“ erreichten. Der „Papst in Rom“, früher für die meisten Gläubigen seiner Kirche eine ferne Größe, wurde für alle sichtbar, hörbar, anfassbar, erlebbar. Welche Bedeutung das für die Bewahrung der Einheit der Kirche hat, ist kaum abzuschätzen. George Weigel beweist in der Biographie seine Fähigkeit, dies für die Leser nacherlebbar zu machen. So wird sein Buch selbst zum Erlebnis.

Dessen zahlreiche, Interesse weckende Kapitelüberschriften, Abschnittsüberschriften und Zwischenüberschriften lockern den über tausend Seiten langen Text gekonnt auf. Am Schluss findet sich ein „EPILOG“ mit der Überschrift „Das dritte Jahrtausend“, darunter eine zweite „Die Sonne aufgehen sehen“ (in Anführungszeichen gesetzt). Darin befinden sich die Abschnitte „In Zahlen, „Die Wirkung“ und „Kritische Beurteilungen“, bei denen die „konventionelle“ und die „restaurative“ Kritik unter die Lupe genommen werden.

Die akribischen Anmerkungen füllen an die 110 Seiten. Die „Bibliographie“ führt auf vier Seiten die Werke, die Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Apostolischen Konstitutionen, Briefe und Botschaften des Papstes auf. Es folgen weitere Seiten mit Studien über ihn, mit kirchlichen Dokumenten, Schriften zum Papsttum und zur katholischen Kirche, Fragen des zeitgenössischen Katholizismus und der katholischen Kirche in Osteuropa. Die deutschsprachige Literatur wird in einem letzten Abschnitt gesondert aufgelistet. Zu begrüßen ist das 20-seitige Sach- und Personenregister, durch das ein rasches Auffinden einzelner Stellen bei gezielter Recherche ermöglicht wird.

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