D. Timpe: Antike Geschichtsschreibung

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Titel
Antike Geschichtsschreibung. Studien zur Historiographie. Herausgegeben von Uwe Walter


Autor(en)
Timpe, Dieter
Erschienen
Anzahl Seiten
336 S.
Preis
€ 79,90
Rezensiert für H-Soz-Kult von
Nicole Schemmel, Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin

Dieter Timpe, der von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1997 in Würzburg den Lehrstuhl für Alte Geschichte innehatte, verfasste zahlreiche Studien zur antiken Geschichtsschreibung, zum römischen Prinzipat, zu den Außenbeziehungen Roms und zu den Germanen im antiken Kontext.1 Aus dieser Fülle griffen er und der Herausgeber des vorliegendes Buches, Uwe Walter, die antike Geschichtsschreibung heraus und verfassten anlässlich des 75. Geburtstages Timpes einen Sammelband seiner diesbezüglichen Beiträge aus den letzten fünfundvierzig Jahren. Das Spektrum reicht von der westgriechischen Historiographie über die römische Republik und Kaiserzeit bis hin zur Kirchengeschichte der Spätantike. Bei der Auswahl der zu integrierenden Beiträge entschieden vor allem die Zugänglichkeit und der Kontext 2, zudem enthält die Sammlung zwei bislang nicht publizierte Aufsätze („Westgriechische Historiographie“, S. 9–63; „Römische Geschichte und Weltgeschichte“, S. 109–131) sowie einen Beitrag zu Cato, der bisher nur in italienischer Sprache zugänglich war (S. 182–208). Die einzelnen Arbeiten wurden in ihrer Form nicht verändert und spiegeln „Timpes gründliche Literaturkenntnis zum Zeitpunkt ihrer Entstehung“ wider (S. 7). Autor und Herausgeber eint „der Wunsch, die hier vorgelegten Studien mögen einem eindringlichen Studium der antiken Geschichtsschreibung, das sich gleichermaßen fernhält von antiquarischer Selbstgenügsamkeit wie von modischer Einfallsphilologie, neue Impulse geben“ (S. 8).

Den Anfang bildet ein Beitrag zur westgriechischen Historiographie (S. 9–63), in dem Timpe sich die Erarbeitung der Gründe für deren Sonderstellung und Einordnung in die Lokal- oder Universalgeschichte zum Ziel setzt (S. 9–17). Hierfür rekonstruiert er die Inhalte der Werke der wichtigsten westgriechischen Autoren vom angeblichen Archegeten Hippys von Rhegion bis zu Timaios, dem wirkungsmächtigsten Historiker dieses Raumes (S. 18–32) und erarbeitet Gemeinsamkeiten und Differenzen. Während sich zum Beispiel der mythistorische Hintergrund als gattungstypisch erweist (S. 33), divergieren die politischen Haltungen der Autoren (S. 34). Allgemein spricht das Ende der Gattung durch das Eindringen der Römer gegen eine Deutung als Lokalgeschichte, gleichzeitig verbietet sich jedoch aufgrund des westgriechischen Bezugsrahmens und der hauptsächlich sikeliotischen Autorenschaft eine Ansprache als Universalgeschichte (S. 34). In der Folge gelingt es Timpe dennoch auf Grundlage einer allgemeinen Erörterung der Charakteristika lokaler- bzw. universaler Historiographie (S. 35–42) den lokalen Charakter der westgriechischen Historiographie überzeugend nachzuweisen, der sich durch eigene Akzente von anderen Lokalgeschichten unterscheidet (S. 43). Neben dem charakteristischen Verhältnis von Helliozentrismus und Umweltinteresse (S. 47) sind hier vor allem die Sammlung von Mythen in Verbindung mit Odysseus und Herakles, von Nachrichten über die griechische Besiedlungsgeschichte und die Koloniegründungen sowie die Darstellung der Macht- und Außenpolitik der sizilischen Tyrannen in Verbindung mit Karthago hervorzuheben (S. 48). Indem Timpe der westgriechischen Historiographie charakteristische Eigenarten zuspricht, gleichzeitig jedoch verdeutlicht, dass dies nicht zu einer großen, gedanklich selbständigen Geschichtsschreibung führt (S. 56), kann er die unterschiedliche Forschungsmeinungen überzeugend zusammenführen.

In „Memoria und Geschichtsschreibung bei den Römern“ (S. 64–85; Originalbeitrag 1996) setzt sich Timpe dann mit der Problematik der doppelten Lexikonbedeutung von memoria (Erinnerung, Überlieferung, Geschichtsschreibung) sowie mit Definition, Formen und Funktionen von Erinnerungen auseinander (S. 64–67): Beginnend mit memoria (S. 67–76) erarbeitet er anhand der Leichenrede des Polybios (6,53) charakteristische Strukturelemente der geschichtlichen Erinnerung der mittleren Republik (S. 67–69), mit deren Hilfe er übergreifende allgemeine Charakteristika aufstellt (S. 71–76): In der archaischen Epoche ist der „Staat“ mehr eine religiöse als eine politische Größe und die res gestae Sache von Einzelnen. In der klassischen Epoche dagegen wurden die Taten der Großen zum Gegenstand der gesamtrömischen Geschichte. Hierbei wirken privat und öffentlich konfliktlos ineinander. Dies ändert sich in der späten Phase, in der sich ein potentieller Gegensatz zwischen der objektiven res publica und dem subjektiven Ehrgeiz Einzelner zeigt. Das Allgemeine und das Öffentliche sind jetzt mehr als die Summe alles Einzelnen; ein Verständnis, welches zur eigentlichen Geschichtsschreibung führt (S. 76–85). Sie wird zur Zeit Hannibals durch Senatoren begründet, die sie als Fortsetzung der Republik mit anderen Mitteln verstehen (S. 76). Ihr erster Vertreter ist Fabius Pictor, der beginnend mit der mythischen Gründungs- und Frühgeschichte über einen Abriss des Mittelteils eine Zeit- und Kriegsgeschichte Roms in annalistischer Form vorlegt. Der Knotenpunkt der weiteren Entwicklung von der Archaik bis in die späte Republik ist Livius (S. 82), der sich in die Reihe der nicht-senatorischen Historiker im Dienst vornehmer Politiker einreiht, welche seit dem 1. Jahrhundert v.Chr. römische Geschichtsschreibung aus zweiter Hand betreiben. Mit ihm wird die Geschichtsschreibung zum Hauptstrom der Erinnerung, wodurch sich auch die doppelte Lexikonbedeutung des Begriffes memoria erklärt (S. 82).

Es folgt ein Beitrag zu „Mündlichkeit und Schriftlichkeit als Basis frührömischer Überlieferung“ (S. 86–108; Originalbeitrag 1988), in dem Timpe nach einer kritischen Beurteilung der aktuellen Forschungsdebatte (S. 86–91) Charakteristika der klassischen römischen Historiographie erarbeitet und herausstellt, dass die Grundlagen des spezifisch römischen Geschichtsdenkens in der Sozial- und Geistesgeschichte des 4. Jahrhunderts v.Chr. liegen (S. 91–94). Sein folgender Rekonstruktionsversuch der frührömischen Überlieferungen basiert auf der strikten Trennung zwischen formgeschichtlicher und traditionsgeschichtlicher Fragestellung (S. 95–98). Während Fabius bezüglich der ersteren den Beginn einer Entwicklung darstellt, setzt er traditionsgeschichtlich eine Entwicklung fort, da er für seine römische Geschichte eine Vorlage nutzte. Fabius brachte demnach nicht das Ergebnis mündlicher Tradition zu Papier, sondern nutzte eine fremde literarische Darstellung, die Timpe in der westgriechischen Ktisis lokalisiert. In der weiteren Argumentation verteidigt Timpe diese These gegen Jürgen von Ungern-Sternbergs, für den die Dreiteilung des fabianischen Werkes Gesetzmäßigkeiten mündlicher Tradition widerspiegelt und die Frühzeitschilderung auf römischer mündlicher Tradition beruht (S. 100–103). Hierbei gelangt Timpe zu weiterführenden Aspekten, die letztlich die Konturen geschichtlicher Vorstellung bei Griechen und Römern im Werk des Fabius Pictor sowie die Verschmelzung von öffentlichem und privatem Bereich beleuchten und das annalistische Formprinzip über die pontifikale Registratur erklären (S. 106–108).

Auf den Grundlagen dieser Ergebnisse nähert sich Timpe in „Römische Geschichte und Weltgeschichte“ (S. 109–131) der Frage „wie die römische Geschichtsschreibung mit der Welt umgegangen ist, die ihre Autoren beherrschten“ (S. 115). Hierfür erörtert er die jeweiligen Autoren und ihre Adressaten von der frühen Republik bis ans Ende der Kaiserzeit sowie geographische, zeitliche und inhaltliche Dimensionen ihrer Werke. Für die frühe und klassische Zeit (S. 115–121) zeigt er, dass die genuin römische Geschichtsschreibung nicht zugleich mit der römischen Expansion ihren Horizont von lokal- zu universalhistorischer Betrachtung ausweitet und die fortwährende Romzentriertheit auf dem Gedanken beruht, dass „im Mythos die Politik gespiegelt und in der Gegenwart die Kräfte des Anfangs bewahrt“ (S. 121) bleiben. So widerstand die römische Geschichtsschreibung der griechischen Modernisierung im Geiste der pragmatischen Historiographie. Die darauf folgende Zeit (S. 121–126) birgt drastische Veränderungen, die dazu führen, dass die römische Annalistik zwar ihre Form behielt, ihre Funktion und Bedeutung unter den Caesaren jedoch nicht behaupten konnte und so zu einem Traditionsrelikt wurde (S. 125). Eine weltgeschichtliche Synoptik findet Timpe dagegen in nichtannalistischen Auseinandersetzungen zum Beispiel bei Cornelius Nepos oder Atticus, die auf griechische Vorbilder zurückgehen (S. 126–128). Diese widmen sich der Aneinanderreihung konventioneller Vergangenheitsgeschichten, streben jedoch keine politische Analyse der Gegenwart an. Daraus ergeben sich drastische Begrenzungen der örtlichen und zeitlichen Dimension, so dass diese Formen letztlich das Fehlen ernsthaft verstehender Universalgeschichte ebenso wenig wie die weiterlebende senatorische Annalistik des Cremutius Cordus oder des Tacitus kompensieren konnten (S. 131).

In der Folge widmet sich Timpe in zwei Beiträgen dem Werk des Fabius Pictor (S. 132–181; Originalbeitrag 1972) und den Origines Catos (S. 182–208; Originalbeitrag 1970/71). Neben der Rekonstruktion von Konzeption und Charakteristika der beiden Werke geht es Timpe hierbei vorrangig um deren unterschiedliche Wirkungen: Während Fabius als Archeget der römischen Historiographie gelten darf, dessen annalistisches Formprinzip (S. 137–146) gattungsprägend wird (S. 167), hat Catos Werk zwar an sich eine große Wirkung, die eng verknüpft ist mit der Person des Autors, steht jedoch außerhalb der Entwicklung der römischen Historiographie (S. 207). Die fabianischen Ansätze werden von seinen Nachfolgern „in annalistischer Manier mit konservativem Geist vereinigt“ (S. 181), was sich durch eine „Versenkung in die fiktive Vergangenheit“ (S. 179) ausdrückt, eine Tendenz, die erst mit der Zeit der Gracchen aufgebrochen und teilweise durch eine Analyse der politischen Kräfte ersetzt wird. Dagegen ist Catos Werk eher ein von Beginn an „politisches Pamphlet“ (S. 207), das jeder Objektivität und Distanz entbehrt und deshalb als Geschichtswerk eine eher geringe Wirkung hatte.

Anhand der Werke des Quadrigarius und Antias möchte Timpe in der Folge (S. 209–236; Originalbeitrag 1979) zu einem besseren Begreifen der „jüngeren Annalistik“ als literarischer und geschichtlicher Erscheinung beitragen (S. 212). Er erarbeitet Wesensmerkmale (S. 212–219), zu denen die Festlegung auf die traditionelle annalistische Form genauso wie die umfassende Modernität in der Gestaltung des Stoffes und der Authentizitätsanspruch der Autoren gehören, der im Widerspruch zum tatsächlichen Wahrheitsgehalt ihrer Werke steht. Im Vergleich mit der älteren Annalistik kann Timpe zeigen, dass beide kein grundsätzlich anderes Verhältnis zum Stoff hatten (S. 220), sondern die jüngere lediglich die Gegenwart breiter und ausführlicher darstellte (S. 221) und in ihrem Ziel, „Senat und Konsuln als Wächter guter italischer Sitte und Ordnung hinzustellen“ (S. 228), skrupelloser mit den Quellen umging. Auf diese Weise verursachte sie inhaltliche Veränderungen der Geschichte: Die überlieferten Ruhmestaten wurden zu leicht übertragbaren Anekdoten mit einer schwindenden historischen Verwurzelung, wobei der politische Sinn- und Kausalzusammenhang auf das Persönliche reduziert wurde (S. 231). Da die diesbezügliche Geschichtsauffassung zur Gegenwart hin offen war, konnte sie zudem im Lichte der zeitgenössischen Interessen und Einsichten umgedeutet und modernisiert werden; eine Entwicklung, die erst unter Livius brach, der die Vergangenheit einer solchen Aktualisierung entzog (S. 236).

Im Anschluss widmet sich Timpe der Frage, ob es eine literarische Opposition gegen den Prinzipat als System gab (S. 237–258; Originalbeitrag 1988). Nach den augusteischen Historikern, für die er zwar Kritik an Einzelaspekten, jedoch keine systemoppositionelle Haltung nachweisen kann (S. 239–244), verschiebt sich das Interesse der flavischen Autoren zugunsten der Diskussion einer geregelten Nachfolge, der Sicherheit und des Spielraumes der Freiheit im Rahmen des Systems (S. 245). Alle oppositionellen Gedanken kreisen somit nach der Herrschaftskrise um die Fragen, ob der Prinzipat die Freiheit der senatorischen Traditionsträger akzeptierte, sie als Partner des Regimes anerkannte und wie ein bekömmliches Verhältnis zwischen beiden zu gewährleisten sei (S. 247). Durch eine Analyse der Bedingungen der Historiker in der Kaiserzeit (S. 250–258) verdeutlicht Timpe, dass oppositionelle Aspekte der Geschichtsschreibung an die republikanische Freiheitsideologie gebunden sind (S. 258) und sich in der kaiserzeitlichen Historiographie keine literarische Opposition gegen die etablierte Macht ausbilden konnte, weil es ihr einerseits an einer konkreten politischen Zielsetzung und an Breitenwirkung fehlte und andererseits das republikanische Traditionsgut sowie das Oppositionspotential fast immer auch eine Versöhnung mit der Gegenwart zuließ.

Für eine Erhellung der vortaciteischen Historiographie beleuchtet Timpe die „Römische Geschichte bei Flavius Josephus“ (S. 259–291; Originalbeitrag 1960), aus dessen Werk er die Ermordung Caligulas und die Erhebung des Claudius zum Kaiser als Fragment eines römischen Annalisten herausgreift. Über eine Erarbeitung von Aufbau und Kategorien des Berichtes zeigt er, dass der Autor chronologische und pragmatische Zusammenhänge der Ereignisse zerschneidet um die geschichtliche Überlieferung unter bestimmten Leitgedanken zu formen (S. 260–267). Timpes Interpretation der Senatsrede des Konsuls Saturninus zeigt zudem das gespaltene Urteil des Josephus-Autors, der Sympathie und Verständnis des republikanischen Freiheitsideals mit der Einsicht in das Auseinanderfallen von Idee und Wirklichkeit und in die Nichtrealisierbarkeit des großen Gedankens der libera res publica verbindet. Durch seine kontrastierende Darstellungsweise hält er damit den dogmatischen Radikalen seiner Zeit einen Spiegel vor (S. 267–280). Ein Vergleich mit dem frühen Tacitus zeigt viele Parallelen zwischen diesem und dem Josephus-Autor (S. 281–288), wodurch dieser in eine unerwartete geistige Nähe zu Tacitus gesetzt wird (S. 291).

Zum Abschluss erörtert Timpe Fragen zur spätantiken Kirchengeschichte am Beispiel der Historia Ecclesiastica des Eusebius (S. 292–328; Originalbeitrag 1989), wobei er klären möchte, welche Antriebe und Voraussetzungen dem Werk eine so weitreichende Wirkung und gattungsbildende Kraft verschafften (S. 294). Hierfür stellt er klar heraus, dass das historische Bewusstsein des Eusebius nicht primär vom historischen Erlebnis bestimmt ist, sondern in der Tradition christlicher Chronographie wurzelt und apologetischen Ansprüchen dient (S. 300). Eusebius stellt in dieser Perspektive statt der deutenden Ergründung die Entzifferung der göttlichen Providenz und deren Verknüpfung mit den Ereignissen in den Mittelpunkt (S. 305). Über eine tiefgehende Interpretation von Konzeption (S. 306–309), Grundbegriffen (S. 309–313) sowie Methode und Darstellung des Eusebius (S. 313–323) gelangt Timpe zu der Ansicht, dass am alten historiographischen Ansatz, ein Ganzes zu gestalten, auch bei Eusebius festgehalten wird und die Besonderheiten der Kirchengeschichte als Geschichtswerk Folge seiner Geschichtstheologie sind (S. 318–320). Auf dieser Basis entwickelt Timpe Maßstäbe für die sachgerechte Beurteilung dieses Historikers (S. 321) und zeigt zudem durch einen Vergleich mit Josephus und Pompeius Trogus die dennoch greifbaren Verbindungen zur historischen Tradition (S. 323–328). So verweist er auf den inneren Zusammenhang zwischen Kirchengeschichte und paganer geschichtlicher Gebrauchsliteratur (S. 326). Die Kirchengeschichte bot hierbei ein gedankliches Gerüst von theoretischer Vollständigkeit, wobei der Stoff als Beleg für feststehende Generallinien dient. Sie gibt Orientierungshilfen und Identifikationsangebote für breitere Leserschichten (S. 327) und verursacht dadurch einen Schub zur Intellektualisierung (S. 328). Eine unabsehbare Wirkung hatte zudem die Verbindung philosophisch-theologischer Theorien mit historisch-chronistischer Praxis, ohne die eine Geschichtsphilosophie Hegels nicht denkbar wäre (S. 327).

Neben den beiden neuen Beiträgen ist es vor allem die nachvollziehbare Entwicklung und Veränderung der Geschichtsschreibung, welche durch die chronologische Anordnung der Aufsätze die Bedeutung dieses Buches ausmacht. Dabei wirken die durch inhaltliche Nähe der einzelnen Beiträge nicht zu vermeidenden Wiederholungen nicht störend, sondern tragen viel eher zu einem besseren und tieferen Verständnis bei. Zumal trotz der gelegentlichen Überschneidungen jeder Beitrag neue – von der aktuellen Forschungsdebatte durch eigene innovative Tendenzen abgehobene – Ergebnisse erbringt, die hier erstmals von den Anfängen der römischen Geschichtsschreibung bis in die Spätantike auf einen Blick dargestellt werden. Somit zeigt dieser Sammelband nicht nur das „kontinuierliche Ringen“ Timpes (S. 6), sondern bildet tatsächlich eine bedeutende Grundlage für jede neue Auseinandersetzung mit der antiken Historiographie.

Anmerkungen:
1 Vgl. unter anderem: Untersuchungen zur Kontinuität des frühen Prinzipats, Wiesbaden 1962; Der Triumph des Germanicus, Bonn 1968; Arminius-Studien, Bonn 1971; Romano-Germanica. Gesammelte Studien zur Germania des Tacitus, Stuttgart 1995; Römische Geschichte und Heilsgeschichte, Berlin 2001; Römisch-germanische Begegnung in der späten Republik und frühen Kaiserzeit. Voraussetzungen – Konfrontationen – Wirkungen, München 2006.
2 Eine Auflistung der nicht aufgenommenen Aufsätze Timpes unter Angabe des Publikationsortes gibt Walter in seinem Vorwort (S. 8f.).

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