Comparativ, Heft 5-6/1999

Titel der Ausgabe 
Comparativ, Heft 5-6/1999
Weiterer Titel 
Weltausstellungen im 19. Jahrhundert

Erschienen
Erscheint 
ISBN
3-934565-22-0

 

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Institution
Comparativ. Zeitschrift für Globalgeschichte und Vergleichende Gesellschaftsforschung
Land
Deutschland
c/o
Comparativ Universität Leipzig Leipzig Research Centre Global Dynamics IPF 348001 Ritterstrasse 24 04109 Leipzig GERMANY e-mail: comparativ@uni-leipzig.de
Von
Middell, Matthias

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeinchnis:

Aufsaetze (mit Resuemees) / Articles (with Abstracts)

Eckhardt Fuchs
Nationale Repräsentation, kulturelle Identität und imperiale Hegemonie auf den Weltausstellungen: Einleitende Bemerkungen 8 Ingrid E. Fey
Zwischen Zivilisation und Barbarei: Lateinamerika auf der Pariser Weltausstellung von 1889 15 Brigitte Schroeder-Gudehus
Um ein Bild der Nation: Kanada auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts 29 David C. Fisher
Westliche Hegemonie und Russische Ambivalenz: Das Zarenreich auf der Centennial Exposition in Philadelphia 1876 44 Eckhardt Fuchs
Das Deutsche Reich auf den Weltausstellungen vor dem Ersten Weltkrieg 61 Ewan Johnston
"Polynesien in der Plaisance": Das samoanische Dorf und das Theater der Südseeinseln auf der Weltausstellung in Chicago 1893 89 Brenda Hollweg
Recollecting the Past: Erinnerungs(schau)spiele in den Texten zur World’s Columbian Exposition in Chicago 1893 103 Robert W. Rydell
Wissenschaft im Dienste von Macht Macht im Dienste von Wissenschaft 127

Forum

Dietmar Stübler
Ernst Platner 1848/49 143 Christian Roschmann
Verwaltungswissenschaften in Brasilien unter der Diktatur 177 Michael Riekenberg
Warlords. Eine Problemskizze 187

Buchbesprechungen

Adam Jones (Hrsg.), Weltende. Beiträge zur Kultur- und Religionswissenschaft, Wiesbaden 1999 (Rigobert Günther) 206 Christoph Weiß/Wolfgang Albrecht (Hrsg.), Von ‘Obscuranten’ und ‘Eudämonisten’. Gegenaufklärerische, konservative und antirevolutionäre Publizisten im späten 18. Jahrhundert, St. Ingbert 1997 (Werner Greiling) 207 Martin Fontius (Hrsg.), Friedrich II. und die europäische Aufklärung, Berlin 1999 (Matthias Middell) 209 Elmar Wadle/Gerhard Sauder (Hrsg.), Georg Friedrich Rebmann (1768–1824). Autor, Jakobiner, Richter, Sigmaringen 1997 (Werner Greiling) 210 Isser Woloch, The new regime. Transformation of the french civic order 1789–1820, New York/London 1994 (Matthias Middell) 212
1795. Pour une république sans révolution, sous la direction de Roger Dupuy und Marcel Morabito, Rennes 1996 (Matthias Middell) 214 Peter McPhee, A Social History of France 1780–1880, London/New York 1995 (Matthias Middell) 214 A. T. Q. Stewart, A Deeper Silence. The Hidden Origins of the United Irishmen, Belfast 1998 (Roland Ludwig) 215 John Killen (Hrsg.), The Decade of the United Irishmen. Contemporary Accounts 1791–1801, Belfast 1997 (Roland Ludwig) 215 Ruán O’Donnell, The Rebellion in Wicklow 1798, Dublin 1998 (Roland Ludwig) 215 Michael Zeuske/Max Zeuske, Kuba 1492–1902. Kolonialgeschichte, Unabhängigkeitskriege und erste Okkupation durch die USA, Leipzig 1998 (Werner Pade) 221 Patricio Valdivieso, Ein Weg zur Sozialreform in Lateinamerika. Die Rezeption der katholischen Soziallehre Europas in Chile, 18801920, Stuttgart 1998 (Michael Riekenberg) 226 François Jean und Jean-Christophe Rufin (Hrsg.), Ökonomie der Bürgerkriege, Hamburg 1999 (Michael Riekenberg) 226 Andreas Eckert, Grundbesitz, Landkonflikte und kolonialer Wandel. Douala 1880–1960, Stuttgart 1999 (Andreas Mehler) 227 Paul J. Magnarella (Hrsg.), Middle East and North Africa: Governance, Democratization, Human Rights, Aldershot 1999 (Sonja Hegasy) 230 Martin Wörner, Vergnügung und Belehrung. Volkskultur auf den Weltausstellungen 1851–1900, Münster u.a. 1999 (Eckhardt Fuchs) 231 Jürgen Wilke (Hrsg.), Pressepolitik und Propaganda. Historische Studien vom Vormärz bis zum Kalten Krieg, Köln/Weimar/Wien 1997 (Werner Greiling) 234 Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin im Kaiserreich, hrsg. von Jürgen Kocka unter Mitarbeit von Rainer Hohlfeld und Peter Th. Walter, Berlin 1999 (Matthias Middell) 235 Hermann Sommer, Zur Kur nach Ems. Ein Beitrag zur Geschichte der Badereise von 1830 bis 1914, Stuttgart 1999 (Andreas Mai) 238 Konrad H. Jarausch/Hannes Siegrist (Hrsg.), Amerikanisierung und Sowjetisierung in Deutschland 1945–1970, Frankfurt a. M./New York 1997 (Matthias Middell) 241 André Steiner, Die DDR-Wirtschaftsreform der sechziger Jahre. Konflikt zwischen Effizienz- und Machtkalkül, Berlin 1999 (Jörg Roesler) 243 Helmut König, Michael Kohlstruck, Andreas Wöll (Hrsg.), Vergangenheitsbewältigung am Ende des 20. Jahrhunderts, Opladen 1998 (Elena Demke) 245 Stefan Oeter, Integration und Subsidiarität im deutschen Bundesstaatsrecht, Untersuchungen zur Bundesstaatstheorie unter dem Grundgesetz, Tübingen 1998 (Helmut Goerlich) 250 Dorothea Müller (Hrsg.), Ambivalenzen der Okzidentalisierung Zugänge und Zugriffe, Leipzig 1998 (Manfred Alexander) 252 Peter Noller, Globalisierung, Stadträume und Lebensstile. Kulturelle und lokale Repräsentationen des globalen Raums, Opladen 1999 (Manuel Schramm) 254

Inhaltsverzeichnis des 9. Jahrgangs 1999 257

Resümees/Abstracts 264

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 270

Resümees

Ingrid E. Fey
Zwischen Zivilisation und Barbarei: Lateinamerika auf der Pariser Weltausstellung von 1889

Die Pariser Weltausstellung von 1889 zeigte Lateinamerikas ambivalente Position zwischen den sogenannten "zivilisierten" Nationen Westeuropas und den kolonial beherrschten "barbarischen" Regionen auf. Dieser Aufsatz analysiert die lateinamerikanischen Pavillons, die das zentrale Element der Präsenz der südamerikanischen Nationen auf der Ausstellung waren, und macht sichtbar, inwieweit sie die Widersprüchlichkeit der Position Lateinamerikas in der Weltwirtschaft, der internationalen Politik und der Kultur dieser Zeit vorführten. Ungeachtet der großen Unterschiede zwischen den ausstellenden südamerikanischen Nationen tendierten die Pavillons alle dazu, den unvollendeten Sieg der westlichen Zivilisation über die "wilden" Elemente der Region zu veranschaulichen. Wie dieser Sieg vollendet wurde oder zu vollenden wäre, spielte eine zentrale Rolle in der Architektur und Ansicht der Pavillons. Die Pavillons geben damit den Blick frei auf die wichtigsten Projekte der Eliten des 19. Jahrhunderts: die Etablierung funktionierender politischer Regime, die Modernisierung der Ökonomie und die Schaffung nationaler Identitäten.

Between Civilization and Barbarism: Latin America at the Paris Exposition of 1889
by Ingrid Fey

The Paris exposition of 1889 graphically depicted Latin America’s ambiguous position between the so-called "civilized" nations of Western Europe and the "barbarian" regions then under colonial rule. This essay analyzes the Latin American pavilions, which were the centerpiece of the Latin American nations’ presence at the exposition, and reveals how they demonstrated the ambiguity of Latin America’s global economic, cultural, and political position at the time. Despite great diversity among the Latin American nations represented, the pavilions all tended to demonstrate the gradual victory of Western civilization over the region’s "barbaric" elements. How this victory had been or was to be accomplished played a central role in the pavilions’ architecture and displays. The pavilions thus provide insight into the important elite projects of the nineteenth century: the establishment of effective political regimes, the modernization of their economies, and the creation of national identities.
Brigitte Schroeder-Gudehus
Um ein Bild der Nation: Kanada auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts

Die Teilnahme Kanadas an den internationalen Ausstellungen sollte helfen, sowohl Kapital als auch Menschen ins Land zu bringen. Deshalb hoben die Ausstellungen den Ressourcenreichtum der Kolonie und die unbegrenzten Möglichkeiten ihres fruchtbaren Bodens und ihrer offenen Gesellschaft hervor, die sich all jenen boten, die einzuwandern bereit waren. Während sich das Land nur langsam entwickelte und seine Gesellschaft politisch und kulturell gespalten blieb, verlangte die Repräsentation klare Botschaften und einheitliche Ziele. Das davon ausgehende Image blieb nicht ohne Einfluß auf die kollektive Selbstwahrnehmung und die Richtung der gemeinsamen Identität. Aber auch wenn die Weltausstellungen zur Konstruktion der Kanadischen Konfödera-tion beitrugen, zeigten sie doch zugleich mehr als zu jeder andern Zeit die tiefe Teilung zwischen den Kanadiern englischen und französischen Ursprungs.

Creating the Image of a Nation: Canada’s Participation in Nineteenth-Century World’s Fairs
by Brigitte Schroeder-Gudehus

Canada’s participation in international exhibitions was expected to help attracting both capital and people. Exhibits therefore emphasized the colony’s wealth of national resources and the limitless opportunities its fertile soil and open society would offer to those willing to immigrate. While the country was developing only slowly and its society remained politically and culturally fragmented, representation required clear messages and unity of purpose. The image emerging did not fail to influence collective self-perception and sense of common identity. However, although the international exhibitions contributed to the construction of the Canadian Confederation, they showed at times more than ever the deep division between Canadians of British and French origin.
David C. Fisher
Westliche Hegemonie und russische Ambivalenz: Das Zarenreich auf der Centennial Exposition in Philadelphia 1876

Der Aufsatz untersucht die Teilnahme Rußlands an der Centenar-Ausstellung 1876 in Philadelphia. Er zeigt, daß Standpunkte, die sich mit den sozialen, kulturellen und politischen Werten, welche der Westen verkörperte, auseinandersetzten, ebenfalls auf dem Ausstellungsgelände vertreten waren und daß Rußlands Selbstdarstellung auf der Exposition anläßlich des hundertjährigen Bestehens der USA eine Vielfalt von überlappenden Bildern und Interpretationen hervorrief. Rußlands Teilnahme bietet eine Gelegenheit, die Komplexität und Widersprüchlichkeit der Beziehungen zwischen den verschiedenen internationalen Parteien hinsichtlich der Ziele und Bedeutungen jenes Ringens um Hegemonie auf den Weltausstellungen zu untersuchen. Der russische Fall belegt, daß Weltausstellungen nicht völlig kohärente Projekte des Strebens nach Hegemonie waren. Vielmehr lassen sich zahlreiche Brüche zwischen den teilnehmenden Ländern hinter der Fassade einer einheitlichen und universalisierten Repräsentation von Modernität und Zivilisation ausmachen.

Thwarting Western Hegemony: Ambivalent Russia at the 1876 Centennial Exposition in Philadelphia
by David C. Fisher

This essay investigates Russia’s presence at the 1876 Centennial Exposition in Philadelphia. It shows how attitudes at variance with the social, cultural, and political values embodied by the West coexisted on the fairgrounds and that Russia’s self-presentation at the Centennial Exposition produced a variety of overlapping images and interpretations. Russia’s participation offers an opportunity to examine the complexity and contestation between multiple international parties over goals and meanings within the hegemonic processes at work in international exhibitions. The Russian case demonstrates that world’s fairs were not altogether cohesive hegemonic projects. Numerous ruptures existed between the international participants behind the façade of a unified and universalized representation of modernity and civilization.
Eckhardt Fuchs
Das Deutsche Reich auf den Weltausstellungen vor dem Ersten Weltkrieg

Dieser Beitrag konzentriert sich auf die öffentlichen Diskurse über die Teilnahme des Deutschen Reiches an den Weltausstellungen vor dem Ersten Weltkrieg. Indem der große Einfluß politischer Interessen in diesen Debatten herausgestellt wird, kann gezeigt werden, daß die deutschen politischen Eliten die Weltausstellungen als ein Mittel begriffen, die wirtschaftliche, politische und kulturelle Macht ihres Landes vorzuführen. Unter Losungen von "nationaler Ehre" oder "vaterländischer Verpflichtung" wurden zögernde Industrielle und Unternehmer veranlaßt, auszustellen. Da die USA mit ihrem großen deutsch-amerikanischen Bevölkerungsanteil eine Hauptrolle in den politischen Ambitionen Deutschlands spielten, müssen die deutschen Nationalausstellungen in der Neuen Welt in einem breiteren Rahmen imperialer Außenpolitik, die direkt gegen Frankreich gerichtet war, gesehen werden. Neben den Weltausstellungen in den USA, die hier für Fallstudien herangezogen werden, erörtert der Aufsatz auch die erfolglosen Versuche Deutschlands, eine solche Weltausstellung im eigenen Land durchzuführen.

The German Empire at the World’s Fairs before World War I
by Eckhardt Fuchs

This essay focuses on the public discourse about the participation of the German Empire in the world fairs before World War One. In showing the great influence political interests played in these debates, the author argue that these fairs were considered by German political elites as a means to demonstrate the economic, cultural, and political power of their country. Under slogans such as "national honour" and "patriotic obligation", hesitant industrialists and entrepreneurs were forced to exhibit. Because the United States, with its large German-American population, played a major role in Germany’s political ambitions, the national representation of Germany in the New World must be seen within the larger framework of imperial foreign policy directed especially against France. Although the American world fairs are used here as case studies, the essay also investigates the unsuccessful attempts to realize such a universal exhibition in Germany.
Ewan Johnston
"Polynesien in der Plaisance": Das samoanische Dorf und das Theater der Südsee-inseln auf der Weltausstellung in Chicago 1893

Die Errichtung von "völkerkundlichen Dörfern", die sorgfältig ausgestaltete Visionen von kolonial- und anderen "exotischen" Völkern wiedergaben, spielten eine wichtige Rolle bei der Vorführung von Fortschritt und Macht der Weltmächte auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts. Anhand des samoanischen Dorfes und des "Theaters der Südseeinseln" auf der Columbian Exposition 1893 in Chicago untersucht dieser Artikel die Präsentation und die Vielfalt der Wahrnehmungen des "exotischen" und ethnisch "Anderen" durch das Publikum. Er behandelt gleichermaßen die Motive und Reaktionen der "Dorfbewohner", die keinesfalls als passiv angesehen werden können. Die Menschen von den Südseeinseln wurden hauptsächlich zum Amüsement des Publikums und aus Profitgründen ausgestellt, aber die völkerkundliche Schau beweist auch das wachsende amerikanische Interesse am pazifischen Raum. Die Bilder von der Südsee, die in Chicago zugleich angerufen und neu geschaffen wurden, gingen in das nordamerikanische Imaginaire ein und entwickelten sich so zu festen Bestandteilen selbst der Weltausstellungen des 20. Jahrhunderts.

‘Polynesia in the Plaisance’: The Samoan Village and South Sea Islands Theatre at the World’s Columbian Exposition, Chicago 1893
by Ewan Johnston

Reconstructed "ethnographic villages" that displayed carefully re-invented visions of colonized and other "exotic" peoples played a major role in demonstrating imperial progress and power at nineteenth-century world’s fairs. In introducing the Samoan Village and the South Sea Islands Theater at the World’s Columbian Exposition in Chicago, this essay investigates the presentation and variety of perceptions of the "exotic" and ethnic "other" by the audience. It also takes into account the motives and reactions of the "villagers", which were by no means passive. The Pacific Islands people were mainly displayed for amusement and profit, but the ethnographic exhibit also exemplified the growing American interest in the Pacific. The images of the South Seas that were both invoked and re-created in Chicago entered the American imagination and were to be integral features of the worlds’ fairs well into the twentieth century.
Brenda Hollweg
Recollecting the Past: Erinnerungs(schau)spiele in den Texten zur World’s Columbian Exposition in Chicago 1893

Mit ihren zwei Gesichtern, der Weißen Stadt und dem zirkusähnlichen Midway bedeutete die Weltausstellung von 1893 in Chicago für viele Menschen sehr Verschiedenes. Die zahlreichen Perzeptionen der Chicagoer Ausstellung riefen einen Grad der publizistischen Aktivitäten hervor, der weder von Weltausstellungen davor noch danach wieder erreicht wurde. Der Artikel geht diesen unterschiedlichen, häufig einander widersprechenden Reaktionen auf die Ausstellung nach. Von besonderem Interesse ist dabei, daß die Texte die Weltausstellung in Chicago als ein lokalisierbares aktuelles Ereignis behandeln, dieses aber zugleich in einen breiteren und weiterreichenden Raum verwandeln, in dem kulturelle Prozesse der Identitätskonstruktion sichtbar gemacht werden. Insofern müssen die Texte in den Kontext der zeitgenössischen Diskussion über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der kulturellen Identitätsformierung und der Rolle, die die Erinnerung darin spielte, gestellt werden. Sie versuchten eine Tradition, eine gemeinsame Vergangenheit, eine nationale Geschichte, wieder zu erfinden und der Ausstellung im selben Moment eine gewisse "Aura" der ungeminderten Authentizität und Einzigartigkeit zu geben.

Recollecting the Past: The Formation of Identity and Memory in the Texts of the World'’ Columbian Exposition (1893)
by Brenda Hollweg

With its two faces, the White City and the circus-like Midway, the World’s Columbian Exposition in Chicago (1893) meant many things to many people. The various perceptions of the Chicago Exposition were responsible for a degree of publication activity which has no equal in any world’s fair, either before or after 1893. The paper pays tribute to this phenomenon and tries to investigate the different, often conflicting reactions to the Fair, which are reflected in the texts. Of particular interest is the fact that the texts under investigation refer to the Chicago World’s Fair as an actual location, and change it into a broader and far-reaching symbolic space in which cultural processes of identity formation are made visible. Therefore, the essay must be seen in the context of a broader, contemporary discussion concerning the possibilities and problems of cultural identity formation and the part memory plays in those processes. The texts both tried to reinvent a tradition, a common past, a national history and attempted to bestow upon the Exposition a certain ‘aura’ of undiminished authenticity, singularity, and uniqueness.
Robert W. Rydell
Wissenschaft im Dienste von Macht Macht im Dienste von Wissenschaft

"Wissenschaft im Dienste des Empire" untersucht die Ideologie der "reinen Wissenschaft, wie sie während der europäischen und nordamerikanischen Weltausstellungen zwischen der Exposition im Chrystal Palace und dem Festival of Britain zum Ausdruck kam. Der Vf. argumentiert, daß die Ausstellungen nicht schlechthin Wissenschaft popularisierten, sondern eine spezifische Version von Wissenschaft, indem sie den Wert der Wissenschaft für den Imperialismus und den Wert des Imperialismus für die Wissenschaft aufzeigen wollten. Dies führt zu der Schlußfolgerung, daß die Geschichte der auf den Weltausstellungen präsentierten Wissenschaft uns langfristig hilft, den Kontext für die Heraufkunft postkolonialer Kritik an der Wissenschaft zu verstehen.

Science in the Service of Empire Empire in the Service of Science
by Robert W. Rydell

"Science in the Service of Empire" examines the ideology of "pure science" as manifested through European and American world’s fairs held between the Crystal Palace Exhibition and the Festival of Britain. The author argue that these fairs not only popularized science, but popularized a particular version of science intended to demonstrate the value of science for imperialism and the value of imperialism for science. The essay concludes by suggesting that the history of exhibitionary science goes a long way towards helping us understand the context for the emergence of the postcolonial critique of science.

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