Der Wiener Kaiserhof war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Gegenstand umfassender Reformen. Diese betrafen alle Bereiche der Hofhaltung, vor allem das Zeremoniell, die Festkultur, die Jagd, aber auch die Leibgarden, die Hofwirtschaft, das Kanzleiwesen und die Reiseorganisation. All dies sollte zu einer Vereinfachung der teuren Hofhaltung und einer Reduktion der Kosten führen.
Der vorliegende Band verdeutlicht, wie groß der persönliche Anteil von Maria Theresia und ihrem Sohn Kaiser Joseph II. an der Umgestaltung ihres Hofes war.
Weitere behandelte Themen sind das Krisenmanagement des Hofes bei Seuchen- oder Kriegsgefahr sowie die ersten Ansätze einer statistischen Erfassung der Hofangehörigen. Ergänzt wird der Band um eine Namens- und eine Ämterliste des Hofpersonals, die aus gedruckten und handschriftlichen Quellen erarbeitet wurden.
Inhalt
Irene Kubiska-Scharl, Einleitung
Irene Kubiska-Scharl, Die Frage der Mitregentschaften und die Verhandlungen um die Zusammenlegung der Hofstaaten im Jahr 1765
Irene Kubiska-Scharl, Von A wie Administration bis Z wie Zeremoniell: Die „theresianisch-josephinische“ Reformwelle am Wiener Hof in den Jahren 1765 bis 1768
Irene Kubiska-Scharl, Drei Fallstudien zur Reformtätigkeit 1750 bis 1806
Michael Pölzl, Die „Schaltzentrale“ des Wiener Hofes: Die Kanzlei des Obersthofmeisters
Michael Pölzl, Die Wiener Hofwirtschaft 1765 bis 1806
Irene Kubiska-Scharl, Die „josephinische“ Reformwelle ab 1780: Das Josephinische Pensionsnormale und das Hofquartierwesen
Yasmin-Sybille Rescher, Die Aufgabe des obersthofmarschallischen Gerichtes am Beispiel des Verlassenschaftsverfahrens im 18. Jahrhundert
Michael Pölzl, Die Seelenbeschreibung am Wiener Hof
Michael Pölzl, In höchster Not – Der Hof in Krisenzeiten
Reformen am Wiener Hof – eine Schlussbemerkung