Tierstudien 4 (2015), 08

Titel der Ausgabe 
Tierstudien 4 (2015), 08
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Wild

Erschienen
Berlin 2015: Neofelis Verlag
Erscheint 
halbjährlich, April und Oktober
ISBN
978-3-95808-001-0
Anzahl Seiten
192 Seiten
Preis
12 €

 

Kontakt

Institution
Tierstudien
Land
Deutschland
c/o
Neofelis Verlag Kuglerstr. 59 10439 Berlin Redaktion: Jessica Ullrich, jessica.ullrich@neofelis-verlag.de <mailto:jessica.ullrich@neofelis-verlag.de> Vertrieb / Abo: vertrieb@neofelis-verlag.de <mailto:vertrieb@neofelis-verlag.de>
Von
Ermel, Annika

Diese Ausgabe von Tierstudien widmet sich der Denkfigur des Wilden. Wildheit gehört zu den grundlegenden kulturellen Zuweisungen von Animalität, wobei nicht nur Raubtiere, sondern auch Barbaren, Kinder und Naturausschnitte als wild gelten können. Dabei wird das Wilde meist assoziiert mit dem Ungezügelten, mit Fremdheit und Sprachlosigkeit. Die Zuschreibung von Wildheit kann genauso der Aus- und Abgrenzung des Anderen und des Unzivilisierten dienen wie als positive, vitale Qualität mit subversiver Kraft gemeint sein. Für die einen ist der Teil der Natur wild, der nicht von Menschen kontrolliert werden kann, für die anderen der, der unterworfen und gezähmt werden muss. Als unkorrumpierte Natur kann Wildnis mit den dort heimischen Tieren Erholung bieten – oder aber Gefahren bergen.

Es existieren Skalen, um die spezifische Wildheit von Labormäusen zu testen, und es gibt eine eigene Kategorie von Tieren, die landläufig einfach als „Wild“ bezeichnet und damit als jagdbar markiert wird. Dennoch bleiben alle Definitionen von ‚wild‘ und ‚Wildheit‘ stets vorläufig. Dieser wandelbare Topos wird in Tierstudien nun aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven verhandelt und neu gedacht.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Editorial

Poetologische Konzepte von Wildheit

Sebastian Schönbeck: Auf, auf, auf. Die wilden Hunde Penthesileas

Belinda Kleinhans: Poetik der Wildheit. Das wilde Tier im kanadischen Gegenwartsgedicht

Mediale und praxeologische Herstellung von Wildheit

Alexander Kling: Wildheit als Naturalisierungseffekt. Zur Medialität und Rhetorik von Johann Elias Ridingers und Barthold Heinrich Brockes’ Wolfsdarstellungen

Marcello Pocai: Die gebändigte Kreatur. Zur verleugneten Differenz von Wildtier und domestiziertem Tier in der modernen Pferdeausbildung

Wildtierethik und Wildtiergesetzgebung

Leonie Bossert: Hilfe für Gnus, Schildkröten und Wildkaninchen? Eine Diskussion um Hilfspflichten gegenüber wildlebenden Tieren

Clemens Butzert: Wilde Tiere in gesetzlichen Grenzen

Grenzgänger zwischen „wild“ und „zahm“

Nadir Weber: Zahmes Wild? Zu den organisatorischen Hintergründen der spektakulären Jagderfolge frühneuzeitlicher Fürsten

Elisabeth Luggauer: Die Ordnung von Wildheit Hunde in städtischen Räumen

Bernd Kleinhans: „Alles ist gut, solange du wild bist...“ Die Zähmung des wilden Kindes als Topos im Kinder- und Jugendfilm

Die konzeptuelle und räumliche Verortung der Wildnis

Volker Sommer: In freier Wildbahn. Aus- und Ansichten eines Anthropologen

Mariel Jana Supka: Wohnzimmer als Wildnis – Wildnis als Wohnzimmer. Wie asiatische Marienkäfer die häusliche Ordnung durcheinander bringen können

Künstlerische Positionen

Loredana Nemes: GIER

Nicole Schuck: Zeittiere

Kurt Wilhelm Hofmann: Geweihe aus dem Zyklus „Memento Mori“

Rezensionen

Abbildungsverzeichnis

Call for Papers: Experiment

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