Jahrbuch der Hambach Gesellschaft 20 (2013)

Titel der Ausgabe 
Jahrbuch der Hambach Gesellschaft 20 (2013)
Weiterer Titel 

Erschienen
Neustadt an der Weinstraße 2013: Selbstverlag
Erscheint 
jährlich
Anzahl Seiten
200 S.
Preis
€ 18,00

 

Kontakt

Institution
Jahrbuch der Hambach Gesellschaft
Land
Deutschland
c/o
_Redaktion:_ Dr. Helmut Gembries Lina-Sommer-Str. 53 67346 Speyer _Vertrieb:_ Sparkasse Rhein-Haardt Schütt 11 67433 Neustadt E-Mail: <Mattheus.Seckinger@Sparkasse-Rhein-Haardt.de>
Von
Ruppert, Karsten

Die Schwerpunkte im Jahrbuch der Hambach Gesellschaft 2013 sind das napoleonische Europa und die Provisorische Zentralgewalt in der deutschen Revolution von 1848/49.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Hans Fenske:
Freiherr vom Stein und Frankreich, S. 11–25
Hans Fenske zeichnet das Leben des Freiherrn vom Stein nach, das geprägt ist vom Widerstand gegen die Fremdherrschaft des napoleonischen Frankreich und dem ständigen Bemühen um eine Erneuerung Deutschlands. In seiner Beschreibung der konkreten administrativen und politischen Tätigkeit Steins betont er dessen Anteil am Zustandekommen der Konvention von Tauroggen und der Koalition der europäischen Mächte, die der Herrschaft Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig vor nunmehr 200 Jahren ein Ende setzen. Daneben hebt Fenske auch die verschiedenen Denkschriften und Memoranden Steins hervor, insbesondere seine Denkschriften zur Neugliederung Deutschlands und die Nassauer Denkschrift, mit der er die preußischen Reformen einleitete.

Tobias Hirschmüller:
„Freund des Volkes“, „Vorkaiser“, „Reichsvermoderer“ – Erzherzog: Johann als Reichsverweser der Provisorischen Zentralgewalt von 1848/1849, S. 27–57
Tobias Hirschmüller würdigt Person und Tätigkeit Erzherzog Johanns als Reichsverweser. Hirschmüller gibt einen Überblick über den Stand der Forschung und einen Abriss des Lebenslaufs Erzherzog Johanns verbunden mit einer Skizzierung seiner Vorstellung von der künftigen Verfassungsordnung eines neuen deutschen Reichs. Anschließend setzt er sich mit der Wahl des Erzherzogs und dessen Selbstverständnis als Reichsverweser auseinander.

Thomas Stockinger:
Ministerien aus dem Nichts: Die Einrichtung der Provisorischen Zentralgewalt 1848, S. 59–84
Stockinger geht davon aus, dass die Einrichtung der Reichsministerien nicht nur verfassungspolitischen Überlegungen, sondern vor allem den praktischen Erfordernissen zu verdanken ist, denen sich die Nationalversammlung gegenübersah. Nach einem kurzen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Zentralgewalt richtet er dementsprechend sein Hauptaugenmerk auf ihre staatsrechtliche Stellung, ihre personelle Zusammensetzung, ihre materiellen und organisatorischen Arbeitsbedingungen sowie auf die Ressourcen, auf die sie bei ihrer Regierungstätigkeit zurückgreifen kann.

Markus Raasch:
Der südwestdeutsche Adel und die Anfänge der Zentrumspartei, S. 85–108
Mit der Bedeutung des südwestdeutschen Adels für die Formierung des politischen Katholizismus in der Zentrumspartei setzt sich Markus Raasch auseinander. Für zehn der insgesamt elf adligen Zentrumsabgeordneten, die zwischen 1871 und 1890 einen südwestdeutschen Wahlkreis im Reichstag vertraten, untersucht Raasch ihre Vermögensverhältnisse, ihre Familientraditionen und sozialen Bindungen sowie ihren Bildungshintergrund. Damit sucht er die Grundlagen ihres Engagements für die Zentrumspartei zu erfassen, bevor er auf ihre Rolle bei der Entstehung der Partei eingeht. Ausgenommen ist dabei nur Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler, der dem Reichstag nur kurze Zeit angehörte und als Bischof und Angehöriger der westfälischen Adels in gänzlich anderen Bindungen steht, wie Raasch begründet. Die Teilnahme der vorgestellten Abgeordneten am politischen Leben Berlins und die von ihnen im Reichstag wahrgenommenen Gestaltungsmöglichkeiten stehen im Mittelpunkt des dritten und letzten Teils der Untersuchung.

Alexander Kraft:
Bemerkungen zur pfälzischen SPD 1918–1933. Mit besonderer Berücksichtigung der Ortsgruppe Ludwigshafen, S. 109–128
In seinem Beitrag über die pfälzische SPD in der Weimarer Republik konzentriert sich Alexander Kraft weitgehend auf die Tätigkeit der Partei in der Chemiestadt Ludwigshafen, ihre dort erzielten Wahlergebnisse und ihr Verhältnis zu den links von ihr stehenden Arbeiterparteien bis zu ihrem Verbot durch die Nationalsozialisten. Zu den Fragen von zentraler nationaler Bedeutung zählen in der Weimarer Republik die militärische Besetzung der linksrheinischen Gebiete Deutschlands und die französische Rheinlandpolitik. Sie boten den republikfeindlichen Kräften immer wieder Ansatzpunkte für ihre Ablehnung des demokratischen Staats.

Wilhelm Kreutz:
Professoren und Studenten der Mannheimer Handelshochschule und die „Rheinlandbesetzung“ (1923–1930), S. 129–141
Wilhelm Kreutz fragt in seinem Beitrag nach den republikfeindlichen Kräften unter den Professoren und der Studentenschaft der Handelshochschule der Stadt Mannheim. War Mannheim dem Besatzungsgebiet doch unmittelbar benachbart und zeitweise ebenfalls besetzt. Dabei hebt er Visionen eines einheitlichen Rhein-Neckar-Raums als wirtschaftliches Zentrum eines vereinten Europas und das Ziel einer Aussöhnung mit Frankreich hervor, wie sie von einzelnen Professoren und von einer Minderheit republikanischer Studenten vertreten wurden. Sie stellt er entschieden nationalen Positionen anderer, auch jüdischer, Professoren und nationalsozialistischer Studenten gegenüber.

Gerd Krell:
Die USA, Israel und der Nahost-Konflikt. Ein Überblick über 100 Jahre, S. 143–154
Der israelisch-palästinensische Konflikt ist seit der zionistischen Forderung nach einer jüdischen Besiedlung Palästinas spätestens mit der Gründung des Staates Israel zu einem virulenten Problem der internationalen Politik geworden. Krells Aufsatz beschreibt sehr unterschiedliche Phasen amerikanischer Nahostpolitik. Damit verbunden ist die Frage, welche jeweilige Neuausrichtung dieser Politik dem Ziel genutzt hat, beiden Konfliktparteien eigene Staaten in gesicherten Grenzen und deren Bürgern den Genuss der Menschen- und Grundrechte zu garantieren.

Hans Fenske:
Ein Gang durch die deutsche Geschichte der Neuzeit, S. 155–183
In einem zweiten Beitrag zu diesem Jahrbuch lädt Hans Fenske zu einem Gang durch die deutsche Geschichte der Neuzeit ein. Derartige Gesamtdarstellungen sind selten geworden. Die moderne Forschung sieht ihre Aufgabe vorzugsweise darin, einzelne historische Vorgänge möglichst detailliert zu untersuchen. Aber erst die Gesamtschau auf eine Epoche macht die großen Zusammenhänge augenfällig und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur historisch-politischen Bildung des interessierten Publikums.

Heribert Prantl:
Vortrag zur Einweihung des Wirth-Presefreiheit-Denkmals in Hof am 25. November 2012, S. 185–199
Die Abfolge der Aufsätze schließt mit einem entschiedenen Plädoyer Heribert Prantls für die Pressefreiheit. Anlass dazu bot ihm die Einweihung eines neuen Denkmals für Johann Georg August Wirth in dessen Geburtsstadt Hof im November 2012. In seiner hier abgedruckten Festrede beschränkt sich Prantl nicht darauf, auf die Verdienste Wirths um die Durchsetzung der Pressefreiheit einzugehen. Das Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, dem die Pressefreiheit als „Muttergrundrecht“ und „Leuchtturmgrundrecht“ gilt, wendet sich vielmehr der aktuellen Situation der freien Presse zu. Er verkennt nicht ihre Gefährdung durch Kostendruck, Gewinnstreben und die Konkurrenz des Internet. Prantl zeigt sich aber überzeugt, dass sie sich behaupten kann, wenn sie an ihren spezifischen Stärken festhält.

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