Kirchliche Zeitgeschichte 23 (2010), 1

Titel der Ausgabe 
Kirchliche Zeitgeschichte 23 (2010), 1
Weiterer Titel 
Grenzen als Barrieren – Grenzregionen als Chancen. Das Beispiel Karelien

Erschienen
Göttingen 2010: Vandenhoeck & Ruprecht
Erscheint 
halbjährig
ISBN
0932-9951
Anzahl Seiten
346 S.
Preis
Jahresbezugspreis: € 60,00; Ermäßigung: € 38,00; Institutionen: € 120,00

 

Kontakt

Institution
Kirchliche Zeitgeschichte. Internationale Halbjahresschrift für Theologie und Geschichtswissenschaft
Land
Deutschland
c/o
Kirchliche Zeitgeschichte Technische Universität Dresden ZPS / Fach 4 01062 Dresden Telefon: +49 351 46342171 Telefax: +49 351 4634273 Email: gbesier@aol.com
Von
Danny Schäfer

Grenzen sind vor allem seit den 1980er-Jahren in neuer Weise als Forschungsgegenstand der Geistes- und Sozialwissenschaften aktuell geworden. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich der Blick auf die Grenze stark verändert, wofür es mindestens zwei Ursachen gibt: Zum einen der politische Wandel Europas, zum anderen ein Paradigmenwechsel innerhalb des geschichtswissenschaftlichen Diskurses. Die in Europa stattgefundenen Veränderungen haben dabei zwei Gesichter. In Osteuropa vollzog sich eine Dispersion, während es in Westeuropa zu einem Vereinheitlichungsprozess, einer Kohäsion, kam.

Die KZG 1/2010 widmet sich dem Thema anhand des Beispiels der finnisch-russischen Grenze in Karelien. Diese war in den letzten Jahrzehnten oberflächlich gesehen stabil und ruhig. Bei näherer Betrachtung können jedoch beträchtliche Veränderungsprozesse sowohl an der Grenze selbst als auch in der Geschichtswissenschaft, die sich mit ihr beschäftigt, festgestellt werden. Das Bild der Finnen von der Ostgrenze ihres Landes ist vornehmlich von der Zeit zwischen den 1920er-Jahren und den Beginn der 1990er-Jahre geprägt worden. Die Grenze war zu jener Zeit hermetisch abgeriegelt und trennte zwei Gesellschaftssysteme, Völker, Kulturen und Sprachen voneinander.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG … 4

INTRODUCTION … 15

ZUSAMMENFASSUNG DER AUFSÄTZE … 25

ABSTRACTS … 40

AUFSÄTZE UND ESSAYS/ARTICLES

Katarzyna Stokłosa
Überlegungen zur Grenzregionenforschung … 53

Reijo E. Heinonen
Grenze als Metapher in der Bildung der finnischen Identität … 63

Kimmo Katajala
Zwischen West und Ost. 800 Jahre an der Ostgrenze Finnlands … 81

Eija Lähteenmäki
Treue Grenzbewohner als Ziel. Migrationsbewegungen und Vereinheitlichung an der schwedisch-russischen Grenze 1570–1656 … 111

Jukka Kokkonen
Überlokale Kontaktflächen der Grenze. Die nördlichen Grenzgebiete zwischen dem schwedischen Reich und dem Großfürstentum Moskau im 17. Jahrhundert … 134

Mika Sivonen
Sprache und Religion als Instrumente des Grenzgangs in Ingermanland im 17. Jahrhundert … 158

Pekka Nevalainen
Die Militärexpedition gen Osten bei den finnischen Stammeskriegen 1918–1922 … 180

Ilkka Huhta
Innere Mission an der Ostgrenze. Die ostpolitische Rolle der Gesellschaften für innere Mission von Sortavala bis in die 1920er-Jahre … 202

Hannu Mustakallio
Die kirchliche Grenzregionenarbeit in Finnland in den 1920er- und 1930er-Jahren … 226

Kaija Santti
Propst Selim Jalmari Laurikkala – der letzte finnische Pfarrer in der Kirche Ingermanlands vor dem Zweiten Weltkrieg … 248

Jussi Kämäräinen
Zivilisten im Krieg. Der Überlebenskampf der Zivilbevölkerung an der finnischen Ostgrenze auf dem Territorium der finnischen Volksrepublik im Winter 1939–1940 … 270

Juha Meriläinen
Die finnischen Orthodoxen „zu Diensten der Regierung der Vereinigten Staaten“ – Patriarch Athenagoras als Botschafter des Westens 1949 … 290

Henrik Nitsche
Grenzen im Kalten Krieg. Der Eiserne Vorhang und sein Einfluss auf zeitgenössische Grenz- und Raumvorstellungen … 304

BUCHBESPRECHUNGEN/BOOK REVIEWS … 315

RÜCKSCHAU/VORSCHAU/REVIEW/PREVIEW … 344

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