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H-Soz-Kult
 

Das Historische Buch

Das Ergebnis
Alte Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Geschichte der Frühen Neuzeit
Neuere Geschichte
Neueste Geschichte
Zeitgeschichte
Europäische Geschichte
Außereuropäische Geschichte
Offene Kategorie
Wissenschaftsgeschichte
Thematischer Schwerpunkt 2003

Zeitgeschichte

1. Rang (24 Punkte, 5 Voten)

François, Etienne; Schulze, Hagen (Hg.): Deutsche Erinnerungsorte. München: C. H. Beck 2001.

Methodisch innovativ, problemorientiert und doch anschaulich, facettenreich, fast durchweg sehr gut geschrieben - geeignet, der historischen Horizontverkürzung entgegenzuwirken, wie sie sich in der alten Bundesrepublik seit den siebziger Jahren herausgebildet hat.

Die Aufsätze bleiben aber nicht im Anekdotischen stecken, sondern verbinden sprechende Einzelbelege mit Thesen von allgemeinerer Bedeutung. Viele Beiträge rufen beim Leser eigene Assoziationen hervor; unwillkürlich erinnert man sich an Filme, Bücher, Personen und Orte, an Lebensstationen und Gefühlslagen. Jan-Holger Kirsch für H-Soz-Kult


 

2. Rang (23 Punkte, 6 Voten)

Sabrow, Martin: Das Diktat des Konsenses. Geschichtswissenschaft in der DDR 1949 - 1969. München: Oldenbourg 2001.

Sollte es Sabrow gelungen sein, theoretisch anspruchsvoll nachzuweisen, daß ein kulturgeschichtlicher Deutungsansatz, der auch nach den immateriellen Rahmenbedingungen ostdeutscher Lebenspraxis fragt, mehr Gewinn verspricht als alle totalitarismustheoretischen Interpretamente, so stimme ich ihm darin zu. Was mich irritiert ist, daß jene diktaturhistorischen Deutungsangebote sich um so vieles eingängiger und leichter darstellen lassen und sich darin von der komplizierten, aufwendigen und eklektischen Diktion des vorliegenden Bandes unterscheiden. Gleichwohl ist diese Studie quellengesättigt und informativ, vor allem hinsichtlich der personellen und institutionellen Details. Gerd Dietrich für H-Soz-Kult


 

3. Rang (21 Punkte, 7 Voten)

Evans, Richard J.: Der Geschichtsfälscher. Holocaust und historische Wahrheit im David-Irving-Prozess. Frankfurt/M.: Campus 2001.


 

4. Rang (20 Punkte, 6 Voten)

Koenen, Gerd: Das rote Jahrzehnt. Unsere kleine deutsche Kulturrevolution 1967-1977. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2001.

Erstens legt Koenen offen und macht er auch nachvollziehbar, was sowieso jedes historiographische Projekt in irgend einer Weise konstituiert: einen spezifischen, idiosynkratischen, das heisst "persönlichen" Zugang zum Thema. Das macht das Buch "einseitig" bzw. verhindert, dass seine Geschichte als Meister-Erzählung daherkommt.

Das vorliegende Buch ist denn auch keine wissenschaftliche Darstellung, sondern ein aus Texten, Berichten und Erinnerungen gemischtes Bild jenes eigentümlichen ‘roten Jahrzehnts’. Doch wer glaubt, daß aus der Einsicht in einen möglichen Rollenkonflikt zwischen dem Historiker auf der einen und dem Akteur bzw. Zeitzeugen auf der anderen Seite zugleich auch die Gewißheit resultieren müsse, diesen beherrschen zu können, der dürfte sich am Ende enttäuscht sehen. Wolfgang Kraushaar für H-Soz-Kult

So ist es das Verdienst Koenens, einen ersten Überblick für diejenigen verfaßt zu haben, die den Dschungel der K-Gruppen nur aus der (zeitlichen und/oder ideologischen) Ferne kennen. Wem hätte das besser gelingen können als einem selbst Beteiligten? Jan C. Behrends für H-Soz-Kult


 

5. Rang (18 Punkte, 5 Voten)

Niehuss, Merith: Familie, Frau und Gesellschaft. Studien zur Strukturgeschichte der Familie in Westdeutschland 1945-1960. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2001.

Niehuss gelingt es in ihrer wissenschaftlichen Erzählung, die aufwendig und sorgfältig zusammengetragenen und ausgewerteten Strukturdaten mit Leben zu füllen und Interpretationsmöglichkeiten aufzuzeigen. [...] Das Buch wird zum Referenzwerk für alle werden, die sich – mit unterschiedlichen Perspektiven – der deutschen Zeitgeschichte widmen. Uta C. Schmidt für H-Soz-Kult