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H-Soz-Kult
 

Das Historische Buch 2009

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Neueste Geschichte

Essay von Dirk van Laak für H-Soz-Kult

1. Rang

Graf, Rüdiger: Die Zukunft der Weimarer Republik. Krisen und Zukunftsaneignungen in Deutschland 1918 - 1933. München 2008.

Ungeachtet der komplexen Befundlage unterstreicht Graf nachdrücklich die optimistische Orientierung aller politischen Lager. [Man bemerkt] Sachkenntnis des Autors, der eine breite Literatur heranzieht und souverän beherrscht. Mit einem umfangreichen Register versehen, erschließt die flüssig geschriebene Studie den Zukunftsdiskurs der Weimarer Republik und bietet selbst dem Spezialisten Trouvaillen und neue Ideen. Ulrich Sieg für H-Soz-Kult

Beeindruckend ist die Breite von Grafs Analyse, die tiefsinnige und seriöse Autoren genauso untersucht, wie Lebensreformer und esoterische Gruppen, die Revolutionserwartungen oder unterschiedlichste Vorstellungen vom "neuen Menschen" entwickelten […] Graf schreibt einen ausgezeichneten, gut lesbaren Stil auf stets hohem theoretischen Niveau. Er verfügt über hervorragende Kenntnisse des Weimarer intellektuellen Lebens, das er mit einigem Mut und eigenständigen Kategorien neu strukturiert.
Boris Barth (sehepunkte)
http://www.sehepunkte.de/2009/04/14603.html


2. Rang

Longerich, Peter: Heinrich Himmler. Biographie. München 2008.

Insgesamt hat Peter Longerich eigentlich nicht ein, sondern zwei Bücher geschrieben. Das erste ist der Teilbiografie Bradley Smiths von 1979 zum jungen Himmler ähnlich, wenn auch deutlich kompakter und zusätzlich die Jahre von 1926 bis 1933 umfassend. Das zweite ist keine Biografie im eigentlichen Sinn, sondern eine Gesamtdarstellung der Geschichte der SS für die Zeit von 1933 bis 1945 unter besonderer Berücksichtigung ihres "Reichsführers", die zwar keine grundsätzlichen Neuinterpretationen, dafür aber eine gelungene Synthese der vielen Spezialstudien bietet, die seit den Arbeiten Höhnes und Koehls entstanden sind.
Bastian Hein (sehepunkte)
http://www.sehepunkte.de/2008/12/15016.html

[…] Longerich [lässt Himmlers] Leben Revue passieren und profitiert von seinen exzellenten Kenntnissen über die Geschichte des "Dritten Reiches". Daher ist weit mehr als eine Biographie entstanden, sondern vielmehr das facettenreiche Panorama eines Verbrecherstaates mit seiner Schurkenbande.
Rainer Blasius (FAZ vom 15.12.2008, Nr. 293 / Seite 8)
http://www.faz.net/s/RubA330E54C3C12410780B68403A11F948...html

Longerich hat lange an seinem Buch gearbeitet, entsprechend lang ist es geworden, entsprechend sorgfältig ist es ausgefallen. Für alle, die sich nicht nur für Faktengeschichte interessieren, sondern auch für die psychischen Umstände, die einen Menschen zu seinen Taten treiben, muss Himmler eine interessante Figur sein.
Franziska Augstein (SZ vom 05.11.2008)


3. Rang

Mazower, Mark: Hitler's empire. How the Nazis ruled Europe. New York [u.a.] 2008.

Hitler's Europe has been described as everything from the last European land-based empire to a forerunner of the EU. […] This is the paradox at the heart of Mark Mazower's weighty study. He sets out to analyse the origins and nature of Nazi imperialism, but constantly provides evidence that it was unplanned, improvised, irrational, and shot through with contradictions. He repeatedly resorts to "absurdity", "craziness" and "fantasy" to describe what he is chronicling. While each page groans with information, the structure seems to dissolve into the data. Which is, perhaps, an accurate reflection of the subject. By the end, although we have a brilliant account of how the Nazis governed, the notion of anything as coherent as an "empire" seems preposterous. […] In his provocative conclusions, he observes that the consequences of Nazism were equally paradoxical. The horrors of the Third Reich turned Europeans against empire and stimulated anti-colonial movements. But they also made Europeans warm towards the nation-state as a bulwark, so thwarting moves towards a federal Europe. Meanwhile, new nation-states emerged from the ruins of Europe's empires. One of these was Israel, and some readers may balk at Mazower's suggestion that the Jewish state realised the settlement ideas that inspired the Nazis. That may be a paradox too far.
David Cesarani (The Independent, Friday 30 May 2008)
http://www.independent.co.uk/arts-entertainment/books/r...html

In 1940-41, by fluke circumstance imposed upon fluke circumstance, Hitler found himself ruler of an empire larger than Napoleon's. […] What did the Germans do with this? Something similar had happened with Napoleon. But in his case, the domination, though bullying and crude, was not entirely negative, because it did get rid of feudalism and it did cut back the dead weight of clericalism (in Naples, before his time, one-twentieth of the population consisted of monks and nuns). Hitler's occupation, in contrast, was unrelentingly negative. The unrelentingness of the negativity is displayed on page after page of Mazower's splendid book. He has constructed it very well, and avoided the wooden method of going through individual countries - Slovakia one page, Croatia another, the Crimea another, etc - which only makes for repetition. He manages cleverly to combine theme and chronology, and so can concentrate information when he wants to (he is very good on the cultural collaboration of men such as Cocteau with Hitler's favourite sculptor, Arno Breker, for instance). It is a relentlessly gruesome story, filled with gruesome characters who, even at the very end, behaved with ridiculous self-importance and with not a trace of remorse.
Norman Stone (The Guardian, Saturday 14 June 2008)
http://www.guardian.co.uk/books/2008/jun/14/saturdayrev...


4. Rang

Kienitz, Sabine: Beschädigte Helden. Kriegsinvalidität und Körperbilder 1914 - 1923. Paderborn [u.a.] 2008.


5. Rang

Aly, Götz; Gruner, Wolf; Heim, Susanne; Herbert, Ulrich; Kreikamp, Hans-Dieter; Möller, Horst; Pohl, Dieter; Weber, Hartmut (Hg.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Deutsches Reich 1933-1937. 2008.

Eine Auswahl von 320 Dokumenten legt der Herausgeberkreis mit dem ersten Band der Edition zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden vor. Die in den kommenden zehn Jahren zu komplettierende 16-bändige Edition wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft langfristig finanziert und findet Unterstützung durch in- und ausländische Archive. […] Die Dokumentenedition ist eine Dienstleistung für alle, die sich künftig anhand schriftlicher oder verschriftlichter Quellen mit der Geschichte des Völkermords an den europäischen Juden während der Nazizeit auseinandersetzen wollen. Susanne Willems für H-Soz-Kult