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H-Soz-Kult
 

Das Historische Buch 2009

Julia Angster
Jan C. Behrends
Ralf Behrwald
Hartmut Berghoff
Frank Bösch
Guido Braun
Kai Brodersen
Susanna Burghartz
Sebastian Conrad
Eckart Conze
Christoph Cornelißen
Volker Depkat
Jost Dülffer
Josef Ehmer
Joachim Eibach
Andreas Fahrmeir
Norbert Finzsch
Mary Fulbrook
Peter Funke
Patrick J. Geary
Dominik Geppert
Christian Geulen
Martin H. Geyer
Dieter Gosewinkel
Rebekka Habermas
Martina Hartmann
Manfred Hettling
Gerhard Hirschfeld
Stefan-Ludwig Hoffmann
Marietta Horster
Hartmut Kaelble
Martina Kaller-Dietrich
Friedrich Kießling
Jürgen Kocka
Martin Kohlrausch
Birthe Kundrus
Ulrich Lambrecht
Karl Christian Lammers
Achim Landwehr
Simone Lässig
Ursula Lehmkuhl
Chris Lorenz
Christoph Marx
Michael Matheus
Mischa Meier
Gabriele Metzler
Jürgen Miethke
Olaf Mörke
Sabine Müller
Dietmar Neutatz
Bill Niven
Alexander Nützenadel
Marek Jan Olbrycht
Ilaria Porciani
Daniela Rando
Stefan Rebenich
Frank Rexroth
Andreas Rödder
Krzysztof Ruchniewicz
Dominic Sachsenmaier
Birgit Schäbler
Wolfgang Schmale
Helga Schnabel-Schüle
Ute Schneider
Petra Schulte
Martin Schulze Wessel
Hubertus Seibert
Hannes Siegrist
Barbara Stollberg-Rilinger
Birgit Studt
Winfried Süß
Claudia Tiersch
Stefan Troebst
Bärbel Völkel
Christina von Hodenberg
Michael Wildt
Michael Zeuske
Reinhard Zöllner

Prof. Dr. Andreas Wirsching

Universität Augsburg

Vita

1959: Geb. in Heidelberg

1977-1984: Studium der Geschichte und der ev. Theologie in Berlin und Erlangen

1984: Stipendiat der Bayerischen Graduiertenförderung

1985: Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts London

1988: Promotion an der Universität Erlangen

1985-1996: Wissenschaftlicher Assistent und Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Universität Erlangen, am Deutschen Historischen Institut in Paris und am Institut für Zeitgeschichte in München

1995: Habilitation im Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Regensburg

1996-1998: Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Universität Tübingen

Seit 1998: Inhaber des Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg

WS 2002/2003: Otto von Freising-Gastprofessur an der Universität Eichstätt

2005/2006: Fulbright Distinguished Chair in German Studies an der Washington University in St. Louis, Missouri, USA

Januar/Februar 2007: Gastprofessor am Institut d’Études Politiques, Paris

Wichtige Monographien und Herausgeberschaften

siehe http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/geschichte/lstwirsching/publikationsliste/wirsching/

Homepage: http://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/geschichte/lstwirsching/mitarbeiterverzeichnis/awirsching/

Fragen zur historischen Forschungslandschaft und zu aktuellen Debatten

2. a) Wie kamen Sie zur Geschichtswissenschaft? Was hat Sie motiviert, Geschichte zu Ihrem Beruf zu machen?

Es war zunächst die Beschäftigung mit der Geschichte der Französischen Revolution, die mich dazu brachte, Geschichte zu studieren. Geschichte zu meinem Beruf zu machen, eröffnete mir die Möglichkeit, mich ganz auf die Forschung und den Versuch zur Erkenntnis zu konzentrieren - eigentlich ein Traum!

2. b) Die Geschichtswissenschaften haben in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Erweiterungen und Neuorientierungen der Frageansätze und Forschungsperspektiven erfahren. Welche halten Sie für die interessanteste und folgenreichste?

Ich glaube nach wie vor, daß die sozialgeschichtliche Erweiterung der 1960er und 1970er Jahre von großer Bedeutung war. Die kulturgeschichtliche Erweiterung ist in gewisser Weise eine Reaktion hierauf gewesen und hat sehr zu recht Akteursperspektiven, Erfahrungen und Deutungsmechanismen in den Vordergrund gestellt. Beides, die sozialgeschichtliche und die kulturgeschichtliche Erweiterung steht aber keineswegs in einem Gegensatz, sondern vermag sich wechselseitig zu bereichern. Daher sucht heute im Grunde jeder Forschungsansatz, der etwas auf sich hält, gesellschafts- und kulturhistorische Perspektiven zu integrieren. Darin, daß dies so ist, liegt die eigentlich folgenreiche Veränderung. Einen methodisch exklusiven "Königsweg" dagegen, mittels dessen sich alle Gegenstände und Fragestellungen gleichermaßen erfassen ließen, gibt es nicht.

2. c) Sehen Sie Forschungsfelder, denen man künftig mehr Aufmerksamkeit widmen sollte?

Transnationale und vergleichende Forschungsgegenstände und Fragestellungen (die nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten) werden konzeptionell zwar häufig gefordert, schlagen sich aber insgesamt noch relativ wenig in konkreten empirischen Arbeiten nieder.
In bezug auf die deutsche Geschichte wäre künftig die deutsch-deutsche "Verflechtungsgeschichte" zwischen 1945 und 1990 noch ernster zu nehmen. Hier harren neue, erfahrungsgeschichtlich zu konstituierende Felder, die eine gesamtdeutsche Nachkriegsgeschichte befördern könnten.