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H-Soz-Kult
 

Das Historische Buch 2003


Thomas Angerer
Jan C. Behrends
John Breuilly
Susanna Burghartz
Jacques Ehrenfreund
Andreas Fahrmeir
Norbert Finzsch
Etienne François
Mary Fulbrook
Peter Funke
Klaus Gestwa
Martin H. Geyer
Dieter Gosewinkel
Abigail Green
Rebekka Habermas
Johannes Helmrath
Hartmut Kaelble
Karl Christian Lammers
Achim Landwehr
Dieter Langewiesche
Ursula Lehmkuhl
Chris Lorenz
Ralf Lusiardi
Mischa Meier
Pierre Monnet
Igor Narskij
Dietmar Neutatz
Wilfried Nippel
Marek Jan Olbrycht
Ilaria Porciani
Stefan Rebenich
Folker Reichert
Christine Reinle
Tanja S. Scheer
Axel Schildt
Hubertus Seibert
Hannes Siegrist
Claudia Tiersch
István György Tóth
Beate Wagner-Hasel
Michael Wildt
Michael Zeuske
Claudia Zey
Susan Zimmermann

Prof. Dr. Sebastian Conrad

Freie Universität Berlin

Lebenslauf

Geburtsjahr und -ort: 1966 in Heidelberg

Studienfächer und Studienorte: Geschichte, Japanologie, Volkswirtschaft in Bonn, Osaka, Berlin

Thema der Promotion: Auf der Suche nach der verlorenen Nation. Geschichtsschreibung in Westdeutschland und Japan, 1945-1960

Tätigkeiten an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen: Seit 2003 Juniorprofessur für Neuere Geschichte an der FU Berlin

Zurückliegende Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Geschichtsschreibung

Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Kolonialgeschichte, postcolonial studies, Geschichte des Deutschen Kaiserreichs 1870-1914, moderne japanische Geschichte, Geschichte der Globalisierung, Globalgeschichte

Projekte:

Mobilität, Nation und "Deutsche Arbeit". Zur Globalisierung des Kaiserreichs, 1880-1914

Das Kaiserreich transnational. Deutschland in der Welt 1871-1914 (zusammen mit Jürgen Osterhammel)

Edition der Briefe des Geographen und Japanologen Johannes Rein aus Tokyo 1873-75

Wege des Wissens. Interdisziplinäres Forschungsprojekt am Wissenschaftskolleg zu Berlin

Wichtige Monographien und Herausgeberschaften

Monographien und Herausgeberschaften:

Auf der Suche nach der verlorenen Nation. Geschichtsschreibung in Westdeutschland und Japan, 1945-1960. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 134, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 1999.

Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt (Campus) 2002 (zusammen mit Shalini Randeria).

Die Nation schreiben. Geschichtswissenschaft im internationalen Vergleich, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2002 (zusammen mit Christoph Conrad).

Geschichtspolitik in Japan. Band 11 (2001) der Zeitschrift Periplus. Jahrbuch für außereuropäische Geschichte (Gastherausgeber).

Mitgliedschaften und Auszeichnungen: Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; Dissertationspreis der Ernst-Reuter-Gesellschaft 1999

Fragen zur historischen Forschungslandschaft und zu aktuellen Debatten

3. Stellen Sie bitte Ihren persönlichen Favoriten unter den historischen Büchern des Jahres 2003 kurz vor und erläutern Sie Ihre Wahl. (15-20 Zeilen.)

Zu den besonders anregenden Lektüren zählte für mich Philipp Sarasins Aufsatzband zur Diskursgeschichte. Für das „Buch des Jahres“ nominiere ich aber:

Thomas Bender (Hg), Rethinking American History in a Global Age, Berkeley 2002
Das Buch ist noch aus dem Vorjahr, fand damals aber nicht die gebührende Berücksichtigung. Der Band ist das Produkt einer Serie von Tagungen mit Beiträgen von beinahe 80 Wissenschaftlern; publiziert wurden jedoch nur die 16 interessantesten Aufsätze. Der Band unternimmt den Versuch, die amerikanische Vergangenheit im Zeichen der Globalisierung neu zu lesen und gewissermaßen ein extrinsisches Bild der US-Geschichte zu entwerfen. Ansätze der internationalen Geschichte, der transnationalen Geschichtsschreibung und der global history werden hier auf produktive Weise verknüpft. Dabei soll die Kategorie der Nation jedoch keineswegs überwunden, sondern im Gegenteil innerhalb eines globalen Rahmens neu verstanden werden. Ein entsprechendes Werk wünscht man sich auch für die deutsche oder europäische Geschichte.