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H-Soz-Kult
 

Das Historische Buch 2008

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Lehrbücher / Überblicksdarstellungen
Offene Kategorie
Political History in Cultural Perspective / Kulturgeschichte des Politischen / neue Politikgeschichte
Thematischer Schwerpunkt 2009
Publikumspreis

Neuere Geschichte (langes 19. Jh.)

Essay von Ewald Frie für H-Soz-Kult

1. Rang

Planert, Ute: Der Mythos vom Befreiungskrieg. Frankreichs Kriege und der deutsche Süden ; Alltag - Wahrnehmung - Deutung ; 1792 - 1841. Paderborn [u.a.] 2007.

Insgesamt gebührt der Verfasserin Anerkennung für ihre Leistung, Staat, Krieg, Militär und Bevölkerung in einer tiefgreifenden historischen Umbruchsphase in so überzeugender Weise und auf so breiter regionaler und Quellenbasis zusammengebracht zu haben. Gerade im Bereich der Durchsetzung der Wehrpflicht und des Widerstands gegen sie ist Planerts Buch ein wichtiger Beitrag zu einer auf die breite gesellschaftliche Perspektive erweiterten Militärgeschichte des frühen 19. Jahrhunderts, die es noch viel zu wenig gibt. Dierk Walter für H-Soz-Kult


2. Rang

Kramer, Alan: Dynamic of destruction. culture and mass killing in the First World War. Oxford [u.a.] 2007.

The ‘dynamic of destruction’ thesis provides a convincing explanation of the growth of total war and total destruction in the twentieth century; it gives a more nuanced view related to the culture and experience of different states than simply seeing Europe-wide ‘brutalisation’ caused by the First World War. […] Although, clearly, this kind of study would by necessity be very broad ranging, it is striking that there is little attention given to the subject in this work, where it could have been included to a much greater extent, perhaps in place of some of the large amount of space devoted to the Italian futurists and in particular Filippo Tommaso Marinetti. Treated with the same attention as the high-cultural reaction, this would have made a very interesting part of this otherwise excellent study. Stuart Hallifax für H-Soz-Kult


3. Rang

Chickering, Roger: The Great War and urban life in Germany. Freiburg, 1914 - 1918. Cambridge [u.a.] 2007.

Do we really need such a long book on a rather small German city during the First World War, especially since there are now several studies of other cities and regions? […] The answer to my initial question is emphatically yes: the book’s length is necessary to tell the story with the necessary depth. The gamble on ‘total history’ has paid off handsomely. Cambridge University Press and series editor Jay Winter are to be congratulated for their confidence in the book, which is destined to become a classic. It will be essential reading for students of the war, urban history, and early twentieth-century Germany. The good news for German readers is that the Schöningh Verlag will publish a translation in 2008. Alan Kramer für H-Soz-Kult


4. Rang

Geppert, Dominik: Pressekriege. Öffentlichkeit und Diplomatie in den deutsch-britischen Beziehungen (1896 - 1912). München 2007.

Brillant ist deshalb die augenscheinliche Lücke, die Geppert zum Kriegsausbruch lässt, denn die beiden letzten Jahre vor dem Krieg waren in Sachen Pressebeziehungen „von ungewöhnlicher Harmonie und Friedfertigkeit geprägt“ (S. 27). Gepperts Pressekriege sind somit kein Beitrag zur Kriegsursachenforschung, sondern eine hervorragende, international vergleichende historische Arbeit zur Rolle der Medien in der internationalen Politik vor der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Thomas Birkner für H-Soz-Kult

Am Beispiel des britisch-deutschen Antagonismus vor dem Ersten Weltkrieg untersucht Dominik Geppert die zwischen beiden Ländern hin und her wogenden "Pressekriege", die durch Wettbewerb, Abgrenzung, Gewalt und Feindschaft geprägt waren. Anschaulich beschreibt er nicht nur die jeweilige nationale Öffentlichkeit, sondern darüber hinaus auch deren "mediale Interaktionen".
Gottfried Niedhart (FAZ, 12.03.2008)
http://www.faz.net/s/RubC17179D529AB4E2BBEDB095D7C41F46...html

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Dominik Geppert mit dem vorliegenden Band den überzeugenden Nachweis geliefert hat, dass die politische bzw. die Diplomatiegeschichte, wenn sie offen sind für die oben genannten methodischen Erweiterungen, keineswegs zu den randständigen Teilbereichen der Geschichtswissenschaft gehören. Sie sind vielmehr geeignet, um es auf die Thematik des besprochenen Bandes zu fokussieren, unser Bild der internationalen Beziehungen im frühen 20. Jahrhundert und damit letztlich auch die Debatte um die tieferen Ursachen des Kriegsausbruchs 1914 um wichtige neue Erkenntnisse zu erweitern.
Matthias Stickler (sehepunkte 8, 2008, 6)
http://www.sehepunkte.de/2008/06/13293.html


5. Rang

Karlauf, Thomas: Stefan George. Die Entdeckung des Charisma; Biographie. München 2007.

Man legt Karlaufs Buch mit Begeisterung aus der Hand. Zwar dürfte über Stefan George noch längst nicht das letzte Wort gesprochen sein. Nun aber liegt eine Biographie vor, die Fantasie und Forschung gleichermaßen beflügeln wird. Holger Loettel für H-Soz-Kult

Thomas Karlaufs Biographie ist in Materialbewältigung, Urteilsvermögen und Gestaltung eine bewunderungswürdige Leistung. Es entspricht der Hauptfigur, dass sie sich so erschreckend wie faszinierend liest. Ihre Bedeutung geht aber über die erzählerische Vergegenwärtigung eines denkwürdigen Lebenslaufs weit hinaus. Sie ist ein so sachkundiges wie verständlich geschriebenes Lehrstück über den folgenschweren Irrweg der literarischen Intelligenz in Deutschland.
Friedmar Apel (FAZ, 10.10.2007)
http://www.faz.net/s/RubC17179D529AB4E2BBEDB095D7C41F46...html

Es ist ein unglaubliches Buch geworden. Ein Buch, in dem alles beschrieben ist, was Deutschlands Wahn und Unglück von der Jahrhundertwende bis zu Georges Tod im Jahr 1933 gewesen ist. Und auch, was vielleicht zu Deutschlands Rettung hätte werden können. […] Was für ein Leben. Was für ein Buch.
Volker Weidermann (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 05.08.2007)
http://www.faz.net/s/RubFC56172D94574DF2B05D843E332C4A6...html