Typographie und Literatur

Typographie und Literatur

Veranstalter
Konzeption: Rainer Falk, Thomas Rahn, Stefanie Rentsch Eine Veranstaltung der Teilprojekte "Dementis ästhetischer Erfahrung und Versuche ihrer Restitution" und "Die Spezifik der ästhetischen Erfahrung des Wortkunstwerks" im Sonderforschungsbereich 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste" der Freien Universität Berlin
Veranstaltungsort
Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin (Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin)
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.09.2008 - 27.09.2008
Website
Von
Rainer Falk, FB Philosophie und Geisteswissenschaften, Sfb 626, Freie Universität Berlin

Literarische Texte - und besonders die Texte des 'Kanons' - begegnen dem Leser zumeist in der normierten Gestalt von Werkausgaben und Taschenbüchern, und für die historische typographische Gestalt von Texten fühlten sich lange Zeit nur Buchkundler und Bibliophile zuständig. Von der Literaturwissenschaft wird die typographische Dimension des Textes hingegen nach wie vor gerne übersehen, obwohl die 'Topographien' literarischer Manuskripte und Typoskripte längst einen etablierten Gegenstand hermeneutischer Untersuchung darstellen.

Die Tagung "Typographie und Literatur" soll dazu beitragen, das Problembewußtsein der Philologien für die (mögliche) Literarizität von Typographie zu schärfen und unter systematischen und historischen Gesichtspunkten die Bedeutsamkeit typographischer Phänomene in literarischen Kontexten herausarbeiten. Dabei wird der Gegenstandsbereich bewußt nicht auf die 'autorisierte Typographie', d.h. auf nachweisbare Gestaltungsentscheidungen der Autoren beschränkt, sondern schließt auch Formen der 'apokryphen' Gestaltung und der typographischen Varianz ein, die sich kommentierend oder inszenierend auf einen Text beziehen.

Programm

Donnerstag, 25. September 2008

14.30 Begrüßung und Einführung in das Thema der Tagung

Typographie und Kognition

15.00 Sven Limbeck (Wolfenbüttel): Funktionale Ästhetik. Zur Typographie des 'Missale romanum'

15.45 Stephan Kammer (Berlin): Polemik in Zeilen und Spalten. Zur Typographie des gelehrten Streits

16.30 Kaffeepause

17.00 Christof Windgätter (Berlin): "eine Art von offizieller Aichung". Die Layout-Strategien des Internationalen Psychoanalytischen Verlages (1919–1938)

17.45 Rainer Falk (Berlin): Textsortentypographie

18.30 Kaffeepause

19.00 Friedrich Forssman (Kassel): Editionstypographie

anschließend Empfang

Freitag, 26. September 2008

Literatur im typographischen System

9.30 Ulrich Joost (Darmstadt): Die deutsche Zweischriftigkeit. Umrisse ihrer Geschichte, ihrer Ideologie und der editorischen Probleme ihrer Transgraphierung

10.15 Gerrit Brüning (Berlin): "Antiqua – nicht wahr, das ginge nicht." Ziele und Probleme kritischer Editionen in Fraktur am Beispiel der 'Asiatischen Banise'

11.00 Kaffeepause

11.30 Rüdiger Nutt-Kofoth (Wuppertal): Typographie als Informationssystem. Zum Layout der literaturwissenschaftlichen Edition

12.15 Thomas Nehrlich (Berlin): Typographie bei Kleist

Mittagspause

Typographie der Moderne

15.00 Stephan Kurz (Wien): 'Handschriftenproben' und 'Stilschrift': Typographische Produktionsästhetik in Stefan Georges Lyrik

15.45 Rolf Bulang (Marburg): Typographischer Niederschlag einer literarischen Feindschaft: Rudolf Borchardt vs. Stefan George. Die ‚Bremer Presse Bücher’ als Gegenentwurf zu den ‚Werken aus dem Kreise der Blätter für die Kunst’

16.30 Kaffeepause

17.00 Thomas Rahn (Berlin): Typographie als Interpretament: Das Beispiel Rilke

17.45 Markus Bauer (Berlin): Typographie bei Walter Benjamin

gemeinsames Abendessen

Samstag, 27. September 2008

Typographie der Postmoderne

9.30 Brigitte Obermayr (Berlin): Prigovs 'Eugen Onegin'. Thesen zur Ökonomie des 'Samizdat' in der Postmoderne

10.15 Stefanie Rentsch (Berlin): Die typographische Gestaltung der Lyrik Denis Roches

11.00 Kaffeepause

11.30 Martin Endres (Heidelberg): Der Ausdruck des Anzeichens. Die typographische Dimension der Drucktexte Jacques Derridas

12.15 Bernhard Metz (Berlin): Vom Aufschreibe- zum Satzsystem: Computergestützte Textverarbeitung bei Umberto Eco, Max Goldt, Renaud Camus, Jeanette Winterson, John Barth und Mark Z. Danielewski

13.00 Abschlußdiskussion

Kontakt

M.A. Rainer Falk
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Freie Universität Berlin
FB Philosophie und Geisteswissenschaften, Sfb 626
Altensteinstr. 2-4
14195 Berlin

E-Mail: <rainer.falk@web.de>


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