Unterhalten und Bilden. Anspruch und Wirklichkeit der Industriemuseen

Unterhalten und Bilden. Anspruch und Wirklichkeit der Industriemuseen

Veranstalter
Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum und Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Industriemuseum
Veranstaltungsort
Rheinisches Industriemuseum Schauplatz Oberhausen, Zinkfabrik Altenberg; Westfälisches Industriemuseum Zeche Zollern II/IV in Dortmund, Zeche Hannover in Bochum, Henrichshütte Hattingen in Hattingen, Altes Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop
Ort
Oberhausen, Dortmund, Bochum, Hattingen, Henrichenburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.06.2004 - 26.06.2004
Von
Vera Lengersdorf

„Unterhalten und Bilden. Anspruch und Wirklichkeit der Industriemuseen.“
Internationaler Jubiläumskongress des Rheinischen und Westfälischen Industriemuseums. 24.-26. Juni 2004.

Was kann und muss ein Industriemuseum am Beginn des 21. Jahrhunderts leisten? Sind historische Anlagen in der Spaßgesellschaft bald nur noch Kulisse für Events? Woher kommt in Zukunft das Geld für den Erhalt und Betrieb der Industriedenkmäler? Wie können Gebäude und Maschinen für einen neuen Nutzen restauriert werden? Das sind Fragen, die sich hochkarätige Referenten und die Teilnehmer eines internationalen Kongresses zum Jubiläum des Westfälischen und Rheinischen Industriemuseums stellen. Unter dem Titel „Unterhalten und Bilden. Anspruch und Wirklichkeit der Industriemuseen“ geht es vom 24. bis 26. Juni in Oberhausen und Dortmund um Rückblick und Perspektiven der Industriekultur und Industriemuseen nicht nur in NRW.

Im Rahmen des Kongresses findet am Donnerstag, 24. Juni ab 18 Uhr in Oberhausen auch die offizielle „Geburtstagsfeier“ der beiden Landesmuseen statt: Das Westfälische Industriemuseum wurde vor 25 Jahren, das Rheinische Industriemuseum vor 20 Jahren gegründet.

Nach der Eröffnung des Kongresses durch Vertreter des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), den Trägern der Industriemuseen, sowie Ministerpräsident Peer Steinbrück am Donnerstag (24.) um 10 Uhr stehen zunächst eine Bestandsaufnahme und europäische Perspektiven der Industriekultur auf dem Programm. Danach wird in verschiedenen Sektionen und Workshops über aktuelle Fragen diskutiert: neue Finanzierungsmethoden, Besucherforschung, Restaurierung, Museumspädagogik, Edutainment, regionale und europäische Kooperationen sind nur einige Themen des umfangreichen Programms. Neben renommierten Referenten aus Deutschland konnten auch Diskussionsteilnehmer aus Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Skandinavien und Osteuropa gewonnen werden.

Der Kongress findet in den beiden Museums-Zentralen in Oberhausen und Dortmund statt. Workshops führen die Teilnehmer in die WIM-Standorte Henrichshütte Hattingen, Zeche Hannover in Bochum und Altes Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop.

Die Gründung der dezentralen Industriemuseen durch den LWL und LVR schuf 1979 bzw. 1984 einen neuen Museumstyp. An 14 Standorten in Nordrhein-Westfalen wird in stillgelegten Produktionsstätten die Kultur des Industriezeitalters erforscht und dargestellt. Der Bogen spannt sich hierbei von den Ursprüngen über die Blütezeit bis hin zum noch anhaltenden Prozess des Strukturwandels.

Informationen und Anmeldung zum Kongress unter www.kongress-industriemuseen.de. Oder im Rheinischen Industriemuseum, Kongressbüro, Gregor Isenbort, Hansastraße 18, 46049 Oberhausen, Tel.: 0208 8579138, Fax: 0208 8579101, E-Mail: gregor.isenbort@lvr.de

Programm

Tagungsprogramm
Donnerstag, 24. Juni 2004

Der Veranstaltungsort des ersten Kongresstages: die RIM-Zentrale in Oberhausen.
Rheinisches Industriemuseum, Standort Oberhausen

10.00 Uhr Eröffnung

Winfried Schittges, MdL, Vorsitzender der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Rheinland
Wolfgang Schäfer, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Peer Steinbrück, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Milena Karabaic, Direktorin des Rheinischen Industriemuseums (RIM)
Helmut Bönnighausen, Direktor des Westfälischen Industriemuseums (WIM)
Eusebi Casanelles Rahola, Präsident, The International Committee for the Conservation of the industrial Heritage (TICCIH)

11.00 Uhr
„Industrietradition und Museumsgeschichte" – Rückblick und Bestandsaufnahme
Vortrag
Prof. Dr. Tilmann Buddensieg, München

anschließend:
Podiumsdiskussion mit
Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling, Wirtschaftsvereinigung Stahl
Prof. Dr. Wilfried Feldenkirchen, Universität Nürnberg/Erlangen
Prof. Dr. Martin Roth, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Mike Lowe, Ironbridge Gorge Museums, Großbritannien
Moderation: Dr. Bertram Müller, Rheinische Post

13.00 Uhr Mittagsimbiss

14.00 Uhr
„Industriekultur – kulturelles Erbe – Denkmalpflege" - Europäische Perspektiven
Vortrag:
Dr. Michael Vesper, Minister für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

anschließend:
Podiumsdiskussion mit
Finn E. Krogh, Norsk Oljemuseum Stavanger, Norwegen
John Harrison, Rhondda Heritage Park Wales, Großbritannien
Dr. Milos Matej, Ostrava, Tschechische Republik
Eusebi Casanelles Rahola, Museu de la Ciència i de la Tècnica de Catalunya, Terrassa, Spanien
Prof. Dr. Wolfhard Weber, Universität Bochum
Dr. Eckhard Bolenz, RIM
Moderation: Helmut Bönnighausen, WIM

15.45 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr
„Medien, Mythen und Museen" - Möglichkeiten und Irrwege kollektiver Sinnstiftung im Museum
Vortrag
Piet Chielens, In Flanders Fields Museum, Ypern, Belgien

anschließend:
Podiumsdiskussion mit
Prof. Dr. Hans Ottomeyer, Deutsches Historisches Museum Berlin
Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Ruhrlandmuseum Essen
Irena Marusic, Brisna, Slowenien
Moderation: Prof. Dr. Detlef Hoffmann, Universität Oldenburg

18.00 Uhr
"Geburtstagstorte" - Anschneiden der Geburtstagstorte mit Grußworten der Vorsitzenden der Landschaftsversammlungen und der Bürgermeister von Dortmund und Oberhausen

19.00 Uhr
Empfang im Rheinischen Industriemuseum Oberhausen

Freitag, 25. Juni 2004
Sektionen im Rheinischen Industriemuseum Oberhausen

9.00 Uhr
„Kunde, Nutzer oder Besucher?" Besucherforschung und Zielgruppenverständnis
Vortrag
Prof. Dr. Armin Klein, PH Ludwigsburg

anschließend:
Podiumsdiskussion mit
Prof. Dr. Heiner Treinen, Universität Bochum
Alix Slater, University of Greenwich, Großbritannien
Prof. Dr. Michael Parmentier, HU Berlin
Jan Sas, Reinwardt-Akademie, Amsterdam, Niederlande
Dr. Jochem Putsch, RIM
Willi Kulke, WIM
Moderation: Dr. Annette Noschka-Roos, Deutsches Museum München

10.45 Uhr
„Geist und Geld" – Neue Finanzierungsmethoden im Museum
Vortrag:
Prof. Dr. Werner Heinrichs, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Stuttgart

anschließend:
Podiumsdiskussion mit
Dr. Oliver Scheytt, Dezernent für Kultur und Freizeit der Stadt Essen
Graça Filipe, Ecomuseu Seixal, Portugal
Dr. Marita Haibach, Fundraising-Beraterin, Brakeley Ltd und European Fundraising Association
Anette Gantenberg, RIM
Dr. Ulrike Gilhaus, WIM
Moderation: Kurt Eichler, Kulturbüro der Stadt Dortmund

12.15 Uhr Mittagsimbiss

13.30 Uhr
„Ernährung: Neue Herausforderungen der Museumslandschaft"

Einführung:
„Auf den Geschmack gekommen" – Ein Verbundprojekt des Rheinischen Industriemuseums
Dr. Thomas Schleper

Kostproben und Kritik
Dr. Martin R. Schärer, Alimentarium, Vevey, Schweiz
Dr. Uwe Spiekermann, Universität Göttingen
Prof. Dr. Volker Pudel, Universität Göttingen
PD Dr. Gunther Hirschfelder, Universität Bonn

15.30 Uhr
Transfer nach Dortmund

Freitag, den 25. Juni 2004
Workshops in den Standorten des Westfälischen Industriemuseums
Jeweils 9.30–15 Uhr

Standort Zeche Hannover, Bochum
"Geschichte erleben – Zukunft erproben" – Museumspädagogik für morgen

Einführungsreferat und Durchführung
Anja Kuhn, WIM
Dietmar Osses, WIM

Ko-Referate und Kommentare
Andreas Grünewald-Steiger, Bundesakademie für kulturelle Bildung
Christine Ferreau, RIM
Nicola Kochhafen, Flensburg

Standort Altes Schiffshebewerk Henrichenburg, Waltrop
"Alte Hülle – neuer Kern" – Nutzungsorientierte Restaurierung von historischen Gebäuden und Schiffen

Einführungsreferat und Durchführung
Helmut Bönnighausen, Norbert Tempel, Herbert Niewerth, Dr. Eckhard Schinkel, WIM

Ko-Referate und Kommentare
Kornelius Götz, Verband deutscher Restauratoren
Dr. Sabine Schachtner, RIM

Standort Zeche Zollern, Dortmund
"Graue Theorie versus Bunte Dingwelt" – Sammeln, dokumentieren und ausstellen

Einführungsreferat und Durchführung
Dr. Dagmar Kift, Olge Dommer, WIM

Ko-Referate und Kommentare
PD Dr. Kaspar Maase, Universität Tübingen
Dr. Stefan Pahs, WIM
Dr. Markus Krause, RIM

Standort Henrichshütte Hattingen
"Industriekultur zwischen Museum, Kulisse, Edutainment und Exekution" - Das Fallbeispiel Henrichshütte Hattingen im Vergleich

Einleitung und Durchführung
Robert Laube, WIM
Einführungsreferat
Prof. Dr. Hans-Ernst Mittig,

Projektberichte
Ursula Mehrfeld, Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Mgr Inz. Jerzy Kosmaty, Bergbaumuseum Walbrzych
Dr. Jozef Labuda, Bergbaumuseum Banska Stiavnica
Mag. Jan Gustav Jurkiewicz, Bergbaumuseum Zabrze, Kommentare
Hans-Christian Otto, Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW
Peter Vermeulen, CULTURPLAN

15.30 Uhr
Transfer nach Dortmund

Gemeinsame Sektion im Westfälischen Industriemuseum Dortmund

16.30 Uhr
„Vernetzung oder Verband?"
Regionale und Europäische Kooperation

Vortrag
Prof. Dr. Dr. h.c.Wolf Peter Fehlhammer, Deutsches Museum München

anschließend:
Podiumsdiskussion mit
Prof. Dr. Luis Bergeron, Ecomusée Le Creusot, Frankreich
Wim van der Weiden, Naturalis Leiden, European Museum Forum, Niederlande
Peter Ludvigsen, Europ. Ausstellungsprojekt „Migration, work and identity", Arbeitermuseum Kopenhagen, Dänemark
Marie-Paul Jungblut, Musée de l'histoire de la Ville du Luxemburg, EUROCLIO, Luxemburg
Detlef Stender, RIM
Dr. Hermann-Josef Stenkamp, WIM
Rainer Klenner, Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW
Moderation: Milena Karabaic, RIM

18.30 Uhr
Abendessen und Programm im Westfälischen Industriemuseum Dortmund

Samstag, 26. Juni 2004
Westfälisches Industriemuseum Dortmund

9.00 Uhr
Führung durch die Zeche Zollern II/IV

10.00 Uhr
Begrüßung, Zusammenfassung der Workshops und Sektionen
Landesrat Prof. Dr. Karl Teppe, Kulturdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe

10.15 Uhr
Vortrag
Museen – eine Zukunft für unsere Erinnerung
Prof. Dr. Christoph Stölzl, Vizepräsident des Abgeordnetenhauses von Berlin

10.45 Uhr Kaffeepause

11.15 Uhr
Abschlussdiskussion
„Museen in der Erlebnisgesellschaft – Anforderungen von Politik und Gesellschaft an die Industriemuseen des 21. Jahrhunderts"

Podiumsdiskussion mit
Dr. Christoph Zöpel, MdB
Prof. Dr. Klaus Tenfelde, Universität Bochum
Prof. Dr. Wolfgang Nahstedt, Universität Bielefeld
Landesrat Dr. Gert Schönfeld, Kulturdezernent des Landschaftsverbandes Rheinland
Dr. Dagmar Goch, Kulturdezernentin der Stadt Herne
Moderation: Dr. Marion Grob, WDR

13.15 Uhr Zusammenfassung
Milena Karabaic, RIM

13.30 Uhr Mittagsimbiss

14.30–18.00 Uhr Exkursion
Der Wilde Westen an der Emscher – von Zollern nach Zollverein
mit Dr. Thomas Parent

Stationen:
Gartenstadt Dahlhauser Heide
Malakoffturm Zeche Hannover
Jugendstil in Unser Fritz
Bismarck in Bismarck
Ziegelkruzifix von Heilig Kreuz
Weltkulturerbe Zeche Zollverein

Kontakt

Gregor Isenbort

Zentrales Kongressbüro
Rheinisches Industriemuseum
0208 8579138
0208 8579101
gregor.isenbort@lvr.de

http://www.kongress-industriemuseen.de
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