Gegen den Strich. Das Subversive in der deutschsprachigen Literatur nach 1945

Gegen den Strich. Das Subversive in der deutschsprachigen Literatur nach 1945

Veranstalter
Konferenz veranstaltet vom Fachbereich deutsche Literatur der Universität Antwerpen in Kooperation mit dem Österreich-Zentrum Antwerpen und dem Fachbereich Deutsch der Universität Gent
Veranstaltungsort
Universität Antwerpen, Prinsstraat 13, A206/205, B-2000 Antwerpen
Ort
Antwerpen, Belgien
Land
Belgium
Vom - Bis
13.09.2010 - 14.09.2010
Deadline
09.09.2010
Von
Arvi Sepp

Mit der internationalen Tagung "‚Gegen den Strich‘. Das Subversive in der deutschsprachigen Literatur nach 1945" wird die Kategorie des Subversiven in der deutschsprachigen Literatur befragt. Subversion in der Literatur ist nicht primär als bloße Negation einer Tradition, Provokation des guten Geschmacks oder offener Bruch mit dem Bestehenden zu verstehen, sondern vielmehr als eine untergründige Störung festgelegter Diskursverläufe oder Infragestellung der geltenden Zweckrationalität zu betrachten. In diesem Kontext soll der Frage nachgegangen werden, auf welche Art und Weise existierende Argumentationsstrukturen, ideologische Bezugssysteme und soziale Standards in der Literatur ad absurdum geführt werden. Im Mittelpunkt stehen Themen und Fragen, die historische, politische oder kulturelle Determinanten literarischer Subversion ebenso wie textinterne Taktiken als Folie für die Transformation von kulturellen Deutungs¬mustern in den Blick nehmen.

Programm

MONTAG, 13. SEPTEMBER 2010

8:30-9:00 Anmeldung

9:00-9:30 Begrüßung und Einführung

9:30-10:30 Hauptvortrag Prof. Dr. Annegret Pelz (Universität Wien): Subversion der Linie. Arbeiten am Prosagefüge nach 1945

10:30-11:00 Kaffeepause

11:00-13:00 Sektion I: Widerständige Ästhetik. Theoretische Orientierungsversuche (Moderation: Vivian Liska, Universiteit Antwerpen)

CHRISTOPH LEITGEB (ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN, WIEN)
Subversive Unheimlichkeit – unheimliche Subversion

THOMAS ERNST (UNIVERSITÉ DU LUXEMBOURG)
Literatur als Subversion. Ein literatur- und kulturwissenschaftliches Modell zur Analyse politischen Schreibens in der Gegenwart

STEPHANIE CATANI (OTTO-FRIEDRICH-UNIVERSITÄT BAMBERG)
Der subversive Autor? Zur Rückkehr des Autors in den Text

AXEL DUNKER (UNIVERSITÄT BREMEN)
Postkoloniales Begehren. Hans Christoph Buchs subversiver Postkolonialismus

13:00-14:30 Mittagessen

14:30-16:30 Sektion II: Literarische Sprache und/vs. Politik (Moderation: Arvi Sepp, Universiteit Antwerpen)

VERENA RONGE (BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL)
Zwischen Sprachkunst und Sprachzerstörung – Sprache als subversive Erkenntnisstrategie im Werk Elfriede Czurdas

NIKOLAS IMMER (UNIVERSITÄT TRIER)
Blindenschrift der Wölfe. Die subversive Lyrik Hans Magnus Enzensbergers

PAUL MARTIN LANGNER (UNIWERSYTET PEDAGOGICZNY, KRAKAU)
Jargon als Subversion

EVA STEINDORFER (UNIVERSITEIT ANTWERPEN)
Moderne in Revision. Juli Zehs Roman Spieltrieb als subversiver Modernediskurs der Gegenwart

16:30-17:00 Kaffeepause

17:00-19:00 Sektion III: Narrative Ambiguität (Moderation: Gunther Martens, Universiteit Gent)

EDGAR PLATEN (GÖTEBORGS UNIVERSITET)
Altern als Widerstand. Zum Erzählverfahren in Gerhard Köpfs Roman „Käuze in Pfeffer und Salz“

MATTHIAS BICKENBACH (UNIVERSITÄT KÖLN)
Dichter am Mikrophon. Wolfgang Koeppens doppelte Subversion der literarischen Rede

THOMAS LORNSEN (UNIVERSITY OF NEW BRUNSWICK)
Von Bombenpralinen und heilbringender Unordnung: Subversion durch erzählerische Unzuverlässigkeit im Werk Heinrich Bölls

CHRISTINE IVANOVIC (UNIVERSITÄT TOKIO)
Subtexte. Kontinuität und Diskontinuität subversiven Schreibens im Werk von Ilse Aichinger

19:00-20:00 Empfang

20:00 Gemeinsames Abendessen

DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010

9:30-11:30 Sektion IV & Sektion V (Parallelsektionen)

Sektion IV: Aporien gegenhegemonialen Schreibens (Moderation: Bart Philipsen, Katholieke Universiteit Leuven)

KATHRIN SCHÖDEL (UNIVERSITÄT ERLANGEN-NÜRNBERG)
Gisela Elsner, Fliegeralarm (1989). Subversion herrschender Gedächtnisdiskurse

IZABELA SURYNT (UNIWERSYTET WROCLAW)
Der Schriftsteller als „geheimer Agent der Wahrheit“. Über die subversive Kraft des Erzählens in repressiven Systemen am Beispiel der Werke Helga M. Novaks

YANNICK MÜLLENDER (THE UNIVERSITY OF AUCKLAND)
Schreiben gegen eine deutsch-jüdische Symbiose. Subversive Erzählverfahren bei Maxim Biller

ALEXANDRA PONTZEN (UNIVERSITÉ DE LIÈGE)
Subversion zwischen den Zeilen: Elfriede Jelinek und der Mainstream der Erinnerungskultur

Sektion V: Kalkül der Provokation (Moderation: Heidy Müller, Vrije Universiteit Brussel)

SIMON AEBERHARD (UNIVERSITÄT BASEL)
Kalkül der Provokation. Urs Allemanns Klagenfurter Babyficker-Text und dessen Subversion des literarischen Feldes

MAAIKE VAN LIEFDE (UNIVERSITEIT GENT)
„Christa Wolfs Bücher fleddern“: Humor und polemische Intertextualität in Thomas Brussigs Helden wie wir

FLORIAN TRABERT (HEINRICH-HEINE-UNIVERSITÄT DÜSSELDORF)
Provokation und Parodie: Strategien der Subversion in Wolfgang Koeppens Roman Der Tod in Rom

TIM LÖRKE (FREIE UNIVERSITÄT BERLIN)
Der poetische Mensch als Figur der Subversion: Das Beispiel Peter Handke

11:30-12:00 Kaffeepause

12:00-13:00 Hauptvortrag Prof. Dr. Daniel Hoffmann (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf): „Eine Pyramide von Liebenden“. George Taboris „Kannibalen“ als Anti-Mysterienspiel

13:00-14:30 Mittagessen

14:30-16:30 Sektion VI: Metaliterarische Systemkritik (Moderation: Eva Steindorfer, Universiteit Antwerpen)

INGE ARTEEL (VRIJE UNIVERSITEIT BRUSSEL)
Groteske Ästhetik: Aporien der Subversion – Möglichkeiten der Ansteckung (Franzobel und Lisa Spalt)

CAROLIN BENZING (UNIVERSITEIT GENT)
Alltagswahnsinn. Strukturen der Abweichung in Wilhelm Genazinos Romanen Mittelmäßiges Heimweh (2007) und Das Glück in glücksfernen Zeiten (2009)

ARNE DE WINDE (KATHOLIEKE UNIVERSITEIT LEUVEN)
‚Das gefährliche Denken‘: Über das Metaskandalöse bei Rolf Hochhuth, Botho Strauß und Peter Sloterdijk

16:30-17:00 Schlussworte

Kontakt

Dr. Arvi Sepp
Universität Antwerpen
Fachbereich Deutsche Literatur
Grote Kauwenberg 18
B-2000 Antwerpen
+ 32 3 265 42 53
arvi.sepp@ua.ac.be

www.ua.ac.be/gegendenstrich
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