Internationale Konferenz „Erinnern an den Zweiten Weltkrieg. Mahnmale und Museen in Mittel- und Osteuropa"

Internationale Konferenz „Erinnern an den Zweiten Weltkrieg. Mahnmale und Museen in Mittel- und Osteuropa"

Veranstalter
Global and European Studies Institute (GESI) der Universität Leipzig, Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität (EVZ) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum, der Bertelsmann Stiftung, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften, der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO)
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.07.2010 - 03.07.2010
Von
Wolf, Johanna

Die Erinnerungskulturen Europas sind vor allem durch das „kurze 20. Jahrhundert“ geformt. Der Zweite Weltkrieg und die Vernichtung der europäischen Juden, andere Völkermorde und Massenverbrechen, Zwangsarbeit, GULag, Besatzung, Kollaboration, Deportation und ethnische Säuberung prägen das Bild des Jahrhunderts in den verschiedenen nationalen Öffentlichkeiten. Dies spiegelt sich im gesellschaftlichen Gedächtnis ebenso wider wie in staatlicher Geschichtspolitik, hier vor allem in Form von Mahnmalen und Museen. Gleichzeitig reflektiert „Stein gewordene Erinnerung“ frühere Schichte und Modi des Gedenkens. Diese demonstrieren, dass sich die „Sprache des Gedächtnisses“ im Lauf der Zeit wandelt, da sie Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes ist. Zugleich sind gerade in jüngster Zeit die mitunter massiven Erinnerungskonflikte im deutsch-polnischen, polnisch-russischen und russisch-deutschen Verhältnis deutlicher Entspannung gewichen.

Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland, Polen und Russland bildet den Schwerpunkt der Konferenz, wobei die Museums- und Denkmalslandschaft Berlins als Beispiel dient. Die Eröffnungsveranstaltung am 1. Juli findet im Europasaal des Auswärtigen Amtes statt. Die Eröffnungsrede hält Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle. Ort der vormittäglichen Plenarsitzungen am 2. und 3. Juli ist der Kinosaal des Deutschen Historischen Museums. Nachmittägliche Exkursionen führen zum „Denkmal des polnischen Soldaten und des deutschen Antifaschisten im Zweiten Weltkrieg“ im Friedrichshain, zum Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park, zum Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst, zum Dokumentationszentrum Topographie des Terrors sowie zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas, beide in Berlin-Mitte.

Referenten der Konferenz sind Zeithistoriker, Politikwissenschaftler, Museumsfachleute und Geschichtspolitiker aus Russland, Polen und Deutschland, Teilnehmer Wissenschaftler, Politiker, Militärs, Doktoranden und Studierende aus den drei Staaten sowie aus der Ukraine, Weißrußland, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, der Tschechischen Republik, Österreich, der Slowakei und Bulgarien.

Unterstützt wird die Konferenz vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, von Auswärtigen Amt sowie von den Außenministerien Russlands und Polens.

Konzeption und Leitung liegen in den Händen von Prof. Dr. Stefan Troebst, Professor für Kulturstudien Ostmitteleuropas der Universität Leipzig. Die Koordination erfolgt durch Johanna Wolf.

Programm

Donnerstag, 1. Juli
17:30 Uhr, Eröffnungsveranstaltung, Auswärtiges Amt, Europasaal, Eingang Unterwasserstraße 10
Grußworte von Prof. Dr. Stefan Troebst, Ko-Direktor des Global and European Studies Institute der Universität Leipzig und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität

Grußwort von Ministerialdirektorin Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel für den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Eröffnungsrede des Bundesministers des Auswärtigen Dr. Guido Westerwelle
Kurzvorträge der Mitglieder der Polnisch-Russischen Kommission für Schwierige Fragen, Dr. habil. Andrzej Krzysztof Kunert (Sekretär des Rates zum Schutz des Gedenkens an Kampf und Martyrium) und Akademiemitglied Prof. Dr. Aleksandr O. Čubar’jan (Direktor des Instituts für Allgemeine Geschichte der Russländischen Akademie der Wissenschaften)
Anschließend Empfang bis 19.30 Uhr

Freitag, 2. Juli
9:00 Uhr, Eröffnung, Zeughauskino, Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2
Begrüßung durch Prof. Dr. Hans Ottomeyer, Präsident der Stiftung des Deutschen Historischen Museums
Einführung durch Prof. Dr. Matthias Weber, Mitglied des Stiftungsrates des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität:
„Vereintes Europa – Geteilte Erinnerung?“

9:30 Uhr, Sektion 1, Zeughauskino
“Wie an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust in Deutschland erinnert wird” (Helmut König, Erik Meyer, Moderation: Krzysztof Ruchniewicz)

11:30 Uhr, Sektion 2, Zeughauskino
“Wie an den Zweiten Weltkrieg und „Tag des Sieges“ in der Russischen Föderation erinnert wird” (Boris V. Dubin, Julija Kantor, Moderation: Gabriele Camphausen)

14:30 Uhr Führung durch das Denkmal des polnischen Soldaten und deutschen Antifaschisten im Zweiten Weltkrieg (Rafał Żytyniec)

15:30 Uhr Führung durch das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park (Steffi Töpfer)

17:30 Uhr Führung durch das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst (Jörg Morré)

19.00 Uhr Empfang im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4/ Ecke Rheinsteinstraße

Sonnabend, 3. Juli
9:30 Uhr, Sektion 3, Zeughauskino
“Wie an den Zweiten Weltkrieg, Besatzung und Widerstand in Polen erinnert wird” (Włodzimierz Borodziej, Paweł Machcewicz/Piotr M. Majewski, Moderation: Viktor V. Iščenko)

11:30 Uhr, Sektion 4, Zeughauskino
Podiumsdiskussion „Sprachen der Erinnerung: Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust im Gedächtnis der Europäer” (Monika Flacke, Tat´jana Timofeeva, Jan Rydel, Heidemarie Uhl, Moderation: Stefan Troebst)

14:30 Uhr Führung durch das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors (Andreas Nachama)

16:30 Uhr Führung durch das Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Ulrich Baumann)

19:00 Uhr Empfang in der Bertelsmann Stiftung, Unter den Linden 1

Kontakt

Global and European Studies Institute (GESI)
Universität Leipzig
Johanna Wolf
Emil-Fuchs-Str. 1
04105 Leipzig
Tel. (0341) 97-30 263
Fax (0341) 97-960 52 61
mobil (0175) 356 00 21
E-Mail: europastudien@uni-leipzig.de

www.uni-leipzig.de/gesi
Redaktion
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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