Ostmitteleuropa und die Steppe

Ostmitteleuropa und die Steppe

Organisatoren
Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas Leipzig (GWZO)
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.11.2008 - 15.11.2008
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Von
Karin Reichenbach, Universität Leipzig

Die historischen und kulturellen Bezüge zwischen Ostmitteleuropa und der Steppe standen im Fokus der Jahrestagung 2007 des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas Leipzig (GWZO). Der Anspruch des GWZO, Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas vom Frühmittelalter bis zum 20. Jahrhundert in vergleichender Perspektive kulturwissenschaftlich zu erforschen, zeigte sich deutlich in den Beiträgen von Vertretern des GWZO und den Gästen, die interdisziplinär und diachron die vielfältigen Beziehungen Ostmitteleuropas und der Steppe zu beleuchten suchten.

Den Auftakt bildete die Oskar-Halecki-Vorlesung, die in jährlicher Tradition des GWZO das Ziel verfolgt, renommierte Wissenschaftler zu einem in der wissenschaftlichen Diskussion aktuellen Thema Ostmitteleuropas einzuladen. In diesem Jahr wurde die Halecki-Vorlesung zugleich als Festveranstaltung aus Anlass des Beginns der Projektförderung durch das BMBF begangen.
Als Festredner sprach HERMANN PARZINGER (Berlin), Präsident der Berliner Stiftung preußischer Kulturbesitz, über neue Forschungen in skythenzeitlichen Großkurganen östlich des Urals und setzte damit auch einen chronologischen Ansatzpunkt in der Reihe der weiteren Tagungsbeiträge. Anhand der bereits durch die Medien bekannt gewordenen Kurgane Bajkara, Aržan und Barsučij Log referierte Parzinger neueste Ergebnisse zur Struktur dieser Grabanlagen und ihrem Zusammenhang mit komplexen Totenritualen, die sich in der aufwändigen Herrichtung der Plätze offenbarten.

CHRISTIAN LÜBKE (Leipzig) führte als Direktor des GWZO in das Tagungsthema ein, das in Anbetracht oft negativ besetzter Stereotypen und Feindbilder die Steppe als Faktor der Geschichte Ostmitteleuropas besser verständlich machen sollte. Er skizzierte in chronologischer, sprachlicher und historischer Hinsicht den Steppebegriff und legte dabei, bedingt durch den Ausgangspunkt Ostmitteleuropa als westlichem Nachbarn von Steppengesellschaften, den Schwerpunkt auf die westliche Sphäre der Steppenwelt. Als zentrale Fragestellungen umschrieb Lübke die Auseinandersetzungen zwischen und Transformationen von nomadisch geprägten zu europäisch geprägten Gesellschaften sowie die Herausbildung von Steppen-Stereotypen.

Mit SYLVIA HIPP (Leipzig) folgte ein Beitrag über Klima, Vegetation und Bodenbeschaffenheit als Grundlage für Subsistenz und Landschaftsnutzungsmöglichkeiten bzw. –grenzen zwischen Großer Ungarischer Tiefebene und Jenissej. Hipp charakterisierte den 5 Mio. km² umfassenden eurasischen Steppengürtel als ein Gebiet, das durch extreme Klimabedingungen, kurze Vegetationsperioden, Lößgebiete und Graslandschaften geprägt ist.
Dennoch fänden sich in der dünnen Besiedlung und den auf Wanderviehhaltung ausgerichteten nomadischen Lebensweisen eine Vielfalt an erfolgreichen Anpassungsmodellen an diesen Lebensraum, die mit dem Modell des Geopossibilismus beschreibbar sind. Die in der anschließenden Diskussion aufgegriffene Frage nach der für die Geschichte vieler Auseinandersetzungen zwischen West und Ost so wichtigen historischen Dimension der Landschaftsentwicklung und den Folgen, die Veränderungen für die darin lebenden Bevölkerungen mit sich bringen, ließe sich jedoch, so Hipp, aufgrund der naturgemäß fehlenden Felddaten bislang kaum beantworten.

Über den Wandel der mittelalterlichen Charakterisierungen und Stereotypisierungen des Hunnenkönigs Attila sprach MATTHIAS HARDT (Leipzig). Insbesondere in den Beschreibungen von Attilas Tod konnte Hardt den Wandel in der Attila-Erinnerung von der römisch-byzantinischen Historiographie über fränkisch-christliche Geschichtsschreibung und Hagiographie hin zu hochmittelalterlich verschriftlichten mündlichen Traditionen nachvollziehen. Die Analyse der epischen Nibelungentexte zielte vornehmlich auf einen Abgleich mit den überlieferten historischen Begebenheiten, für den sich auch Übereinstimmungen der beschriebenen Schätze mit archäologischen Funden heranziehen ließen. So sprach sich Hardt abschließend entgegen postmoderner Kritiken deutlich für eine Berücksichtigung des ursprünglich mündlich Überlieferten bei der Erforschung spätantik-frühmittelalterlicher Vorgänge aus.

Der folgende Beitrag von DANIEL SYRBE (Hagen/Westfalen) untersuchte die Interaktion zwischen dem sedentären Staat Byzanz und nomadischen Gruppen um die Mitte des 6. Jahrhunderts. In dieser Zeit kam es zu Einfällen von Kutriguren und Utriguren, denen gegenüber Byzanz im Vergleich zu den Auseinandersetzungen mit Hunnen und Awaren eine relativ starke Position eingenommen habe. Syrbe beschrieb dabei die Vorgehensweise der byzantinischen Politik, die eigenes militärisches Engagement solange wie möglich vermieden und stattdessen diplomatisch-ausgleichend agiert habe, indem sie durch Verhandlungen versuchte, beide Verbände oder Untergruppen innerhalb dieser Verbände gegeneinander auszuspielen.
An diesem Fallbeispiel wurde außerdem die Komplexität der Strukturen deutlich gemacht, welche die Zugehörigkeiten innerhalb derartiger nomadischer Gruppen wie auch ihre Beziehungen zum oströmischen Reich prägten.

FALKO DAIM (Mainz) stellte anschließend einen neuen Ansatz zur Untersuchung archäologischer Quellen der Awarenzeit vor und betonte zunächst, dass trotz unzähliger neuer Materialvorlagen die Theoriebildung in diesem Forschungsfeld hinterher hinke, obwohl bei der Auswertung archäologischer Quellen nicht nur Handlungen zu rekonstruieren seien, sondern auch Modelle gebildet werden müssten, die diese Handlungen erklären. Eine mentalitätsgeschichtliche Analyse auf der Grundlage des Auslotens von Entscheidungsmöglichkeiten und der Herausarbeitung nicht reflektierter Entscheidungen sei auch mit archäologischen Quellen möglich, wie Daim nachfolgend am Beispiel der awarisch-byzantinischen Beziehungen demonstrierte. In einer Gegenüberstellung dessen, was aus archäologisch-historischer Sicht für die byzantinische und awarische Gesellschaft jeweils charakteristisch erscheine, machte er deutlich, dass durch die Awaren byzantinische Kultur nur selektiv rezipiert worden sei. Insbesondere mobile Repräsentationsmittel wären begehrenswert gewesen und nicht die gut organisierte städtische Zivilisation und Infrastruktur. Anderseits ließen sich Phasen verschiedener Intensität bzw. Qualität in der als „Hass-Liebe“ apostrophierten Beziehung zwischen Byzanz und dem Khaganat ermitteln.

ORSOLYA HEINRICH-TAMASKA (Leipzig) verglich in ihrem Beitrag rituelle Depots der Hunnenzeit aus dem Karpatenbecken mit awarenzeitlichen Elitegräbern mit Blick auf die Funktion, geschlechtsspezifische Zuordnung, Gebrauch im Alltag oder Ritual bzw. Leben oder Jenseits, den materiellen Wert und die künstlerische Herkunft der niedergelegten Objekte. Im Ergebnis präsentierten die Funde regelhaft die männliche Sphäre, seien extra für die Bestattung angefertigt oder aber mit Gold überzogen worden, womit sie keine Gebrauchsfunktion (mehr) erfüllen konnten. Die hohe handwerkliche und materielle Qualität der Inventare machte die Gegenstände zu Prestigeobjekten und verwies auf hoch spezialisierte Feinschmiede. Weiter betonte Heinrich-Tamaska die Bedeutung des Goldes für die Herrschaftsrepräsentation, die sich darin ausdrücke, dass ganz bestimmte Objekte wie Waffen und Ausrüstungsgegenstände vergoldet worden sind und somit Insigniencharakter erhalten hätten.

Die namenkundliche Sicht auf die Beziehungen verschiedener Gruppen im ungarnzeitlichen Karpatenbecken präsentierte RITA PÓCZOS (Debrecen). Póczos machte auf die methodischen Probleme aufmerksam, mit denen die Datierung von Namen und sprachlichen Veränderungen, aber auch die Überlieferungssituationen verschiedensprachiger Namenvarianten und natürlich die ethnische Zuweisung behaftet sind. Eine angeregte Diskussion entzündete sich an der Frage, inwiefern von der großen Anzahl der überlieferten ungarischen Sprachdenkmäler auf das tatsächliche Ausmaß ungarischsprachiger Gruppen im landnahmezeitlichen Ungarn zu schließen sei. Die auf der Grundlage der Toponymie postulierte vollständige Dominanz der Ungarn steht im Gegensatz zu neueren historisch-archäologischen Erkenntnissen, woran deutlich wurde, dass sich die Namenkunde noch intensiver mit dem Problem der Gleichsetzung von Namen und ethnischen Gruppen auseinandersetzen muss.

Weiter nach Osten führte der detailreiche Vortrag von DITTMAR SCHORKOWITZ (Greifswald), der die Beziehungen der Kiever Rus’ zu Steppengesellschaften behandelte.
Ambitionen, das nördliche Schwarzmeergebiet zu kontrollieren, hatten die südliche Rus im 9./10. Jahrhundert in Auseinandersetzungen mit Byzanz und reiternomadischen Verbänden (Petschenegen, Kumanen) gebracht. Im Verhältnis zu den Steppenbewohnern waren andauernde und damit komplexe und vielfältige Interdependenzen entstanden, so dass die „Slavia Asiatica“ entgegen bisheriger Auffassungen als vielgestaltige Kontaktzone und nicht als scharfe Kulturgrenze zwischen Ost und West zu betrachten sei. Dennoch hätten diese von der Forschung bislang wenig berücksichtigten östlich-asiatischen Einflüsse nicht so nachhaltig gewirkt wie der Austausch mit Byzanz.

Mit JOHANNES GIEßAUF (Graz) wurde zur zweiten Hälfte der Tagung übergeleitet, in der die Wahrnehmung von Steppengesellschaften und Steppenkultur im Mittelpunkt stand. Gießauf bot einen Überblick über die – zumeist negativen – Stereotypen von verschiedenen Steppenvölkern, wie sie in zeitgenössischen Quellen, späteren bis hin zu modernen Texten auftreten. Die Erschaffung solcher Stereotypen hätte sich wiederholt aus den Besonderheiten nomadischer Lebensweise gespeist und bezog sich auf Themen wie die Beziehung zwischen Pferd und Mensch, das Unreine und die Rohheit der Steppenbewohner oder ihre Zügellosigkeit beim Essen und Trinken. Anhand von Zitaten zu Attila und den Hunnen, über die Awaren, Ungarn und Mongolen zeigte Gießauf, wie diese zur Projektionsfläche einer europäischen Steppenphobie geworden seien und bisweilen auch mit biblischen Katastrophenszenarien in Verbindung gebracht wurden.

Mit einer Präsentation von Sequenzen aus Filmen Fritz Langs, Sergej Eisensteins, Gábor Koltays, Jerzy Hoffmans und Sergej Bodrovs diskutierten ALFRUN KLIEMS und MATHIAS MESENHÖLLER (beide Leipzig) die Steppe auf der Kinoleinwand.
Erschienen in Langs „Kriemhilds Rache“ (1924) germanische Ordnung und hunnische Strukturlosigkeit als deutlich erkennbare und filmisch durch Symmetrie und Nichtsymmetrie gezeichnete Gegensätze, so zeigte sich die Steppe in Eisensteins „Aleksandr Nevskij“ (1938) in Person eines tartarischen Steuereintreibers als eine Größe, wo eine neue Ordnung „in-between“ entstehen konnte, also zwischen zwei Zivilisationen, die radikale Gegenpunkte markierten.
Ein ganz und gar harmonisches Steppenbild bot der Landnahme-Film („Honfoglalás“, 1996) Koltays, in dem Steppe als Idylle eines sowohl „pastoralen Ursprungsortes“ als auch Ankunftsortes der landnehmenden Ungarn erschiene. Dennoch lauerten mit den Petschenegen eine in östlicher Abgrenzung davon wildere und erbarmungslosere Steppe. Auch in Hoffmanns Sienkiewicz-Interpretation „Mit Feuer und Schwert“ („Ogniem i mieczem“ 1999) trete das Steppische der Kosaken nicht als das Fremde auf, sondern als das „verlorene Eigene“, der Kampf um die Ordnung entwickle sich hier zum „Bruderkampf“ und bliebe in der Prophezeiung des polnischen „Martyriums“ unvollendet. Mit harter Hand vereinigte schließlich Bodrovs Mongole („Mongol“, 2007) unterschiedliche Ordnungen, die in Gestalt rivalisierender Parteien innerhalb der Gruppe erschienen, und führte sie zu Einigkeit und nationaler Identität.

Über das Verhältnis des polnischen Adels zu Steppentraditionen nach den Mongolenzügen des 13. Jh. sprach KLAUS SCHNEIDERHEINZE (Leipzig). Trotz der tartarischen Bedrohung sei es im polnischen Adel zur Herausbildung einer Abstammungslegende gekommen, die auf das Reitervolk der Sarmaten zurückverfolgt wurde. Die verschlungene Entstehungsgeschichte dieser Sarmatenlegende habe ihren Anfang offenbar mit Jan Długosz genommen, der sich auf ältere Texte bezieht, und führe über die Etablierung des Sarmatismus als Ideologie am Ende der Frühneuzeit schließlich zur Verbreitung der Bezeichnung „Sarmatia“ für das östliche Europa.

In einer kunsthistorischen Darstellung beschrieb ROBERT BORN (Leipzig) die Wahrnehmung barbarisch-spätantiker Kunst im neuzeitlichen Ungarn. Die zunehmende Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Erbe der Reitervölker ließe sich nach Born auf Veröffentlichungen und Ausstellungen archäologischer Funde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zurückführen. So war beispielsweise der Schatzfund von Nagyszentmiklós in Historiengemälden, im Kunsthandwerk und in der Sepulkralkunst zitiert und in die
Herausbildung eines künstlerischen Nationalstils einbezogen worden. Das Erbe der Reitervölker begegnete ferner auch in der Architektur, so in der Reihe der ungarischen Weltausstellungspavillions, die mit Attilas Palast als Leitmotiv zwischen Moderne und Traditionalismus changierten.

Auch in der ukrainischen Kunst spielten Bezüge zur Steppe eine wichtige Rolle, wie MARINA DMITRIEVA (Leipzig) für die 1910er- und 1920er-Jahre zeigte. Insbesondere der russische Historiker im Prager Exil Nikodim Kondakov hatte sich intensiv mit der Kunst antiker und frühgeschichtlicher Steppengesellschaften auseinandergesetzt und für eine komplexe wissenschaftliche Betrachtung dieser Denkmäler plädiert. Kondakov habe die Eurasismusbewegung beeinflusst, die Eurasien als eigene Welt betrachtete, als Ort, der zur Herausbildung einer Kulturnation geführt haben soll, in der das Erbe der Wandervölker ein entscheidender Faktor gewesen sei. In der Kunst habe sich der Eurasismus mit der Futurismusbewegung der Russischen Avantgarde verbunden und unter anderem Anregungen aus der hellenistischen Kunst oder der prähistorischen Cucuteni- bzw. Tripolje-Kultur integriert.

WILFRIED JILGE (Leipzig) sprach abschließend über den Eingang der Kosaken in das offizielle Geschichtsverständnis der Ukraine im Zuge der Kosakenrenaissance der Nachwendezeit. Die Rückbesinnung auf kosakische Wurzeln hätte dabei eine wesentliche Rolle in der Ausprägung eines modernen Nationalbewusstseins gespielt und gelte als nationalukrainische Antwort auf konkurrierende Bemühungen um ein Großrussland. Die Renaissance des Kosakenmythos soll sich hier mit der Durchsetzung politischer Ziele der Unabhängigkeits- und Nationalbewegung verbunden haben und zeige, wie Traditionalismus und aktuelle Staatenbildung ineinander gehen können.

In seinem Abschlussresümee zeigte sich Christian Lübke äußerst zufrieden mit dem Ertrag der Tagung und hob hervor, wie gewinnbringend, aber auch notwendig die Diskussion der Beziehungen Ostmitteleuropas und der Steppe gewesen sei, insbesondere weil hier eben nicht nur die häufiger thematisierten negativen Aspekte zur Sprache kamen, sondern auch fruchtbare Versuche, Steppenkultur für Identitäts(re)konstruktionen nutzbar zu machen.
Lübke unterstrich weiter, wie in diesem Reigen vielfältiger Beiträge auf beeindruckende Weise der Nutzen von Inter- oder Multidisziplinarität deutlich geworden sei, so dass gerade in der Beschäftigung mit den Bedeutungen und Imaginationen antiken und mittelalterlichen Geschehens bis in die Gegenwart geschichtliche Epochengrenzen aufgehoben schienen.
Nicht unerwähnt blieben auch Bereiche, die in diesem Rahmen weniger bedacht wurden, wie z.B. eine literaturwissenschaftliche Sicht auf das Thema. Dem ließe sich hinzufügen, dass auch die religiöse Dimension hätte stärker integriert werden können, denn auch hier treffen in reibungsvoller Auseinandersetzung römisch-christliche Welten auf schamanisch-muslimische. Eine stärkere Berücksichtigung der „steppischen“ Perspektive erscheint ebenfalls viel versprechend und ließe sich vielleicht in künftigen Veranstaltungen, dann unter dem Titel „Die Steppe und Ostmitteleuropa“ diskutieren.
Eine Publikation der Konferenzbeiträge ist geplant.

Konferenzübersicht:

Hermann Parzinger, Herrschaftsrepräsentation und Totenritual in der eurasischen Steppe: neue Forschungen in skythenzeitlichen Großkurganen

Christian Lübke: Ostmitteleuropa und die Steppe

Sylvia Hipp: Süßgräser, Kosmonauten und ein Hauch von Erika? Der innereurasische Steppengürtel zwischen Großer Ungarischer Tiefebene und dem Jenissej

Matthias Hardt: Attila – Atli – Etzel: über den Wandel der Erinnerung an einen Hunnenkönig im europäischen Mittelalter

Daniel Syrbe: „Vergessene“ Reiternomaden? Kutriguren und Utriguren der justinianischen Zeit

Falko Daim: Die Awaren und Byzanz. Analyse einer Haßliebe

Orsolya Heinrich-Tamaska: Gedenken mit Gold und Edelsteinen? Totenopfer und Prunkbestattungen der Hunnen- und Awarenzeit

Rita Póczos: Die sprachlichen Beziehungen der frühen altungarischen Periode (9.–14. Jahrhundert)

Dittmar Schorkowitz: Die Kiever Rus und die Steppe

Johannes Gießauf: Von räuberischen Wölfen der asiatischen Erdhöhlen und Verwüstern der Welt. Europa und seine Steppenphobie

Alfrun Kliems, Mathias Mesenhöller: Ein Kampf um Ordnung. Europa, die Steppe, die Leinwand und das Nichts

Klaus Schneiderheinze: Heroische Ahnen und ambivalente Gegner: der polnische Adel und sein Verhältnis zu Sarmaten und Tartaren

Robert Born: Die Reitervölker und ihr Erbe in der ungarischen Kunsthistoriographie und Architekturtheorie (19. und 20. Jahrhundert)

Marina Dmitrieva: Skythen, Amazonen und Futuristen. Die Steppenbewohner im Kunstdiskurs der 1910er und 1920er Jahre

Wilfried Jilge: „Südliches Geschichtsbild“: Das Steppengrenzland im Diskurs des Nationalen der modernen Ukraine