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H-Soz-Kult
 

Das Historische Buch 2002

Alte Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Geschichte der Frühen Neuzeit
Neuere Geschichte (langes 19. Jh.)
Neueste Geschichte
Zeitgeschichte
Europäische Geschichte
Außereuropäische Geschichte
Offene Kategorie
Nationalismus und Ethnizität
Thematischer Schwerpunkt 2004
Publikumspreis

Europäische Geschichte

1. Rang (38 Punkte, 9 Voten)

Geary, Patrick J.: Europäische Völker im frühen Mittelalter. Zur Legende vom Werden der Nationen. Frankfurt/Main: Fischer-Taschenbuch-Verl. 2002.

Weit holt der renommierte amerikanische Mediävist Patrick J. Geary in seiner jüngsten Veröffentlichung aus, um die "Legende vom Werden der Nationen" im frühen Mittelalter zu widerlegen. Wer heute über diese "Völker" nachdenkt, so der Grundgedanke, muss sich eines dreifachen Traditionszusammenhangs bewusst sein: er nimmt Bezug auf den emphatischen Volksbegriff des 19. Jahrhunderts, die "tatsächlichen" Völker des frühen Mittelalters und übergeordnete Deutungsmuster, die bis weit in die Antike zurückreichen. Michael Brauer für H-Soz-Kult


 

2. Rang (31 Punkte, 6 Voten)

Figes, Orlando: Natasha's Dance. A Cultural History of Modern Russia. New York: Metropolitan Books 2002.

Wer unter dem ebenso attraktiven wie nichtssagenden Titel «Nataschas Tanz» eine «Kulturgeschichte Russlands» vorlegt, setzt sich wohl auf Anhieb dem Vorwurf aus, eher ein Geschichtenerzähler denn ein Geschichtsschreiber zu sein. Orlando Figes, der mit seiner narrativ aufbereiteten Darstellung der russischen Revolution («Die Tragödie eines Volkes», 1998) international erfolgreich war, wagt auch in seinem jüngsten Werk die riskante Verbindung von wissenschaftlichem Anspruch, stilistischer Brillanz und leichter Lesbarkeit, und er wird sicherlich auch diesmal bei Fachkollegen auf Kritik, bei einem breiteren Publikum jedoch auf dankbaren Zuspruch stossen für intelligente Unterhaltung und reichlichen Erkenntnisgewinn. http://www.nzz.ch/2003/03/05/fe/page-article8LNCN.html


 

3. Rang (30 Punkte, 10 Voten)

Conrad, Christoph; Kocka, Jürgen (Hg.): Staatsbürgerschaft in Europa. Historische Erfahrung und aktuelle Debatten. Hamburg: Ed. Körber-Stiftung 2001.

Dass auch dieser Begriff Konjunktur hat, zeigt der ebenfalls auf eine Tagung des "Zentrums für Vergleichende Geschichte Europas" zurückgehende Band 'Staatsbürgerschaft in Europa'. Staatsbürgerschaft wird dabei nicht nur in dem engeren Sinne von 'Staatsangehörigkeit' verstanden, sondern bezieht sich, wie die Herausgeber in Anlehnung an die Definition des englischen Soziologen Thomas H. Marshall von 1949 formulieren, auf eine historische Sequenz von bürgerlichen Rechten, politischen Partizipationsrechten und sozialen Rechten. Zunächst werden historische Modelle diskutiert und im europäischen Vergleich analysiert, gezeigt, wie die Nation, so der prägnante Titel dieses Kapitels, ihre Bürger erfindet. Ulrich Wyrwa für H-Soz-Kult


 

3. Rang (30 Punkte, 4 Voten)

Charle, Christophe: La crise des sociétés imperiales. Allemagne, France, Grande-Bretagne, (1900 - 1940); essai d'histoire sociale comparée. Paris: Seuil 2001.


 

5. Rang (24 Punkte, 6 Voten)

Blanning, Timothy C. W.: The Culture of Power and the Power of Culture. Old Regime Europe 1660-1789. Oxford: Oxford University 2002.

Darin liegt jedenfalls in meinen Augen der Wert des Buches: Auf repräsentative Weise mit der kulturgeschichtlichen Absicht Ernst zu machen, politische Veränderungen in ihren Abhängigkeiten von kulturellen Veränderungen zu analysieren. Denn gerade auf diese Weise können Historiker ihre kulturwissenschaftliche Kompetenz gegenüber den Zumutungen der übrigen Kulturwissenschaften beweisen: Ein Vorsprung, eine Kombination in analytischen Kompetenzen, die den gleichzeitig kulturellen und sozialen Eigenschaften der Untersuchungsobjekte gerecht zu werden vermag und so mehrere Bedeutungsebenen entschlüsseln und zugänglich machen kann. Albert Schirrmeister für H-Soz-Kult